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Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Anita Blake 10 - Ruf des Bluts

Titel: Anita Blake 10 - Ruf des Bluts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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schließlich Damian und Asher auf die Suche geschickt. Keiner in Vernes Rudel erwartete, dass sich die Vampire an der offiziellen Begrüßung beteiligten. Es war sogar verlangt worden, und zwar mit Nachdruck, dass sie keinen der Werwölfe berührten, solange es ihnen nicht angeboten wurde.
     
    Folglich waren es nur wir vier, die Jamil beim Schreiten zusahen. Schließlich blieb er vor mir stehen. »Steh auf.« Für meinen Geschmack klang das zu sehr nach einem Befehl, aber ich stand auf und sah ihn an.
     
    »Richard sagt, du hast einen Abschluss in Biologie.« Nicht die Einleitung, die ich erwartet hatte, aber ich nickte. »In übernatürlicher Biologie, ja.« »Wie viel weißt du über natürliche Wölfe?« »Ich habe den Mech gelesen«, sagte ich. »L. David Mech?«, fragte Jamil staunend. »Ja. Das scheint dich zu überraschen. Auf dem Gebiet der Verhaltensforschung bei Wölfen ist er eine Koryphäe.«
     
    »Wieso hast du ihn gelesen?« Ich zuckte die Achseln. »Ich bin Lupa eines Werwolfrudels. Es gibt keine guten Bücher über Werwölfe, also habe ich mich mit gewöhnlichen Wölfen befasst.« »Was hast du sonst noch gelesen?«, fragte er.
     
    »Wölfe und Menschen von Barry Holstun Lopez. Auch ein paar andere, aber diese beiden waren die besten.« Jamil bleckte kurz die Zähne. »Damit hast du mir die Sache sehr erleichtert.«
     
    Ich blickte ihn stirnrunzelnd an.
     
    »Die formale Begrüßung verläuft wie bei zwei friedlich gesinnten Wölfen. Es kommt darauf an, die Nase hierhin zu stucken«, erklärte er und fasste mir leicht hinters Ohr.
     
    »Ihr streift die Wange des anderen, wie es ein normaler Wolf tut? Aber in Menschengestalt habt ihr keine Duftdrüsen an der Wange.«
     
    Er schaute ein bisschen feierlich und nickte. »Trotzdem tun wir es. Dann schiebst du die Nase zwischen die Haare hinter dem Ohr.« »Wie groß ist Vernes Rudel?«, fragte ich. »Er hat zweiundfünfzig Wölfe.« Ich zog die Brauen hoch. »Bitte sag mir, dass ich nicht mit jedem einzelnen die Wange reiben muss.«
     
    Jamil lächelte, machte dann aber ein ernstes Gesicht. Er schien über etwas nachzudenken, und ich hätte gern gewusst, worüber. »Nicht mit allen, nur mit den Alphas.« »Wie viele sind das?« »Neun.«
     
    »Das ist wohl machbar.« Ich beobachtete seine nachdenkliche Miene, dann fragte ich einfach. »Worüber denkst du so angestrengt nach, Jamil ?«
     
    Er sah mich groß an. »Was -« »Sag nicht, nichts. Du bist seit ein paar Minuten ganz ernst und nachdenklich. Was ist es?«
     
    Er blickte auf mich herab. Die Konzentration in seinen dunklen Augen war zum Greifen. »Ich bin beeindruckt, dass du eigens über natürliche Wölfe gelesen hast.«
     
    »Du nennst sie natürliche Wölfe. Den Ausdruck habe ich noch nie gehört.« Jason drehte sich herum und stand vom Bett auf. »Wir werden ab und zu echte Wölfe, sind aber nicht natürlich.«
     
    Ich sah Jamil an, der nickte. »Also ist es herabsetzend, wenn ich euch echte Wölfe nenne?« »Ja«, sagte Jamil. »Worauf muss ich noch achten?«, fragte ich. Jamil sah Jason an. Sie tauschten einen Blick, bei dem ich mich ausgeschlossen fühlte. Als ob da eine unangenehme Überraschung wartete, von der mir niemand etwas sagte.
     
    »Was?«, fragte ich. »Machen wir einfach die Begrüßung«, meinte Jamil. »Was verheimlicht ihr mir?« Jason lachte. »Sag es ihr einfach.«
     
    Ein leises Knurren drang aus Jamils Kehle. Der Klang jagte mir eine Gänsehaut über die Arme. »Ich bin Sköll, und du hast keinen Namen unter den Lukoi. Deine Stimme ist nur der Wind vor unserer Höhle.« Jason kam ein paar Schritte näher. »Die Bäume selbst beugen sich vor dem Wind«, sagte er. Das klang viel zu feierlich für Jason.
     
    »Gut«, sagte Jamil, »immerhin kennst du ein paar Redewendungen der Lukoi.« »Wir hatten Angst, uns zu berühren«, fuhr Jason fort, »nicht, miteinander zu reden.« Zane stieß sich von der Wand ab, ging zwischen den beiden hindurch und stellte sich neben mich. »Der Mond geht auf. Die Zeit vergeht.«
     
    Ich sah stirnrunzelnd in die Runde. »Ihr sprecht in Rätseln, die ich nicht knacken kann.« »Offenbar haben die Lukoi und die Parden ein paar gemeinsame Redensarten«, erklärte Jamil. »Großartig. Und weiter?« »Begrüße mich«, bat Jamil.
     
    »Nein, nein«, sagte ich. »Ich bin Lupa, du nur der Sköll, der Schläger. Ich stehe im Rang über dir, also bietest du mir Wange und Kehle dar.« »Sie ist eure Lupa und unsere Nimir-ra, also

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