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Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts

Titel: Anita Blake 11 - Jägerin des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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das besser.« Er sah Richard an. »Wie viel Zeit ist seit Marcus' Tod vergangen? Ein gutes Jahr? Als keine Geschenke mehr kamen, hielt ich den Pakt für beendet.«
     
    »Was willst du damit sagen?«, fragte Richard.
     
    »Es sind jetzt über vierhundert Werhyänen. Einige sind neu, die übrigen habe ich aus anderen Staaten angeworben. Jetzt sind wir für die Werratten und Werwölfe ein ernst zu nehmender Gegner. Du wirst auf Augenhöhe mit uns verhandeln müssen.«
     
    Richard richtete sich auf. »Was ver-«
     
    »Kommen wir zu den Bedingungen«, fiel Jean-Claude ihm ins Wort. Ich spürte die Angst hinter seinen ruhigen Worten, und Richard ebenfalls. Man fragt einen Sexualsadisten nicht, was er verlangt. Man bietet an, was man zu geben bereit ist.
     
    Narcissus blickte zu Richard. »Sind sie jetzt Jean-Claudes Wölfe? Teilst du dein Königtum?« Sein Ton war spöttisch.
     
    »Ich bin Ulfric, und ich lege die Bedingungen fest, sonst niemand.« Er hielt seine Wut zurück, klang plötzlich kühl. So hatte ich ihn noch nie erlebt, und ich war mir nicht sicher, ob mir die Veränderung gefiel. Er reagierte mehr wie ich. Das wunderte mich ... In mich war einiges von seinem Tier und von Jean-Claudes Hunger eingeschleust worden - was hatten die beiden von mir übernommen?
     
    »Du weißt, was ich will«, sagte Narcissus.
     
    »Es wäre klug, das nicht zu verlangen«, befand Jean-Claude.
     
    »Wenn ich dich nicht haben kann, Jean-Claude, dann wäre es vielleicht ein Ausgleich für meine Kränkung, wenn ich euch zusehen könnte, wie ihr euch auf meinem Bett liebt.«
     
    »Nein«, sagten Richard und ich gleichzeitig.
     
    Er sah uns an, und sein Blick hatte etwas sehr Unangenehmes. »Dann gib mir Nathaniel.«
     
    »Nein«, sagte ich.
     
    »Für einen Abend.«
     
    »Nein.«
     
    »Für eine Stunde.«
     
    Ich schüttelte den Kopf.
     
    »Dann einen anderen Leoparden?«
     
    »Ich werde Ihnen niemanden geben.«
     
    Er sah Richard an. »Und du, Ulfric, wirst du mir einen deiner Wölfe geben?«
     
    »Du kennst die Antwort, Narcissus«, sagte Richard.
     
    »Was bietest du mir stattdessen, Ulfric?«
     
    »Nenne etwas, das ich bereit bin zu geben.«
     
    Narcissus lächelte, und angesichts der steigenden Spannung begannen Ajax und Asher einander zu umkreisen. »Ich will zu den rudelübergreifenden Treffen der Gestaltwandler eingeladen werden.«
     
    Richard nickte. »Gut. Rafael und ich dachten, dass du an Politik nicht interessiert bist, sonst hättest du längst darum gebeten.«
     
    »Der Rattenkönig kennt mich schlecht, desgleichen die Wölfe.«
     
    Richard nickte. »Anita muss jetzt zu ihren Leuten gehen.«
     
    Narcissus schüttelte lächelnd den Kopf. »Oh nein, Ulfric, so einfach ist das nicht.«
     
    Richard runzelte die Stirn. »Du wirst in die Entscheidungsprozesse einbezogen. Das hast du verlangt.«
     
    »Trotzdem will ich wieder Geschenke bekommen.«
     
    »Zwischen den Ratten und den Wölfen werden auch keine Geschenke gemacht. Wir sind Verbündete. Wenn du ein Verbündeter sein willst, wird es keine Geschenke geben. Wir werden dir aber zu Hilfe kommen, wenn du uns brauchst.«
     
    Narcissus schüttelte wieder den Kopf. »Ich will mich nicht mit euch verbünden, will nicht in Streitereien hineingezogen werden, die mich nichts angehen. Nein, Ulfric, du missverstehst mich nicht. Ich will dabei sein, wenn die Politik bestimmt wird, aber ich will mich niemandem verpflichten und nicht in einen Krieg gezogen werden, den ich nicht selbst anfange.«
     
    »Was verlangst du dann?«, fragte Richard.
     
    »Geschenke.«
     
    »Bestechungen meinst du.«
     
    Narcissus zuckte die Achseln. »Nenn es, wie du willst.«
     
    »Nein«, sagte Richard.
     
    Schon vor dem Nein spürte ich, wie Jean-Claude zum Sprechen ansetzte. »Mon ami ...«
     
    »Nein«, wiederholte Richard und drehte sich zu ihm herum. »Selbst wenn er uns hier auf der Stelle umbringen könnte, was ich bezweifle - meine Wölfe und deine Vampire würden seinen Club stürmen und ihn auseinandernehmen. Das riskiert er nicht. Narcissus ist ein vorsichtiger Anführer. Das weiß ich, seit ich beobachtet habe, wie er mit Marcus umging. Er stellt seine Sicherheit und seine Bequemlichkeit über alles andere.«
     
    »Die Sicherheit und Bequemlichkeit meiner Leute«, korrigierte Narcissus. Er sah mich an. »Wie steht es mit dir, Nimir-Ra? Wie zuversichtlich bist du? Glaubst du, dass die Werwölfe und Vampire einen Finger rühren werden, wenn ich deine Kätzchen

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