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Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Anita Blake 12 - Nacht der Schatten

Titel: Anita Blake 12 - Nacht der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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nicht.«
     
     
     
    Ich zuckte die Achseln. »Wie du meinst.« »Wir gehören nicht dir«, bekräftigte er.
     
    Ich musterte seine Miene und sah etwas darüber huschen. Wäre das Licht besser gewesen, hätte ich es vielleicht deutlicher sehen können. »Warum beunruhigt dich die Vorstellung so sehr, dass ich mal das Sagen haben könnte?«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist es nicht, was mich beunruhigt.« »Sondern ?«
     
    Er schüttelte wieder den Kopf. »Dass du dabei scheiterst, wirklich übel scheiterst.« »Ich tue mein Bestes, Merle, mehr ist nicht drin.«
     
    Er nickte. »Das glaube ich dir, aber ich habe schon andere, Leute ihr Bestes tun sehen, die es nicht geschafft haben.«
     
    Ich ließ es achselzuckend dabei bewenden. »Du kannst ein andermal pessimistisch sein, Merle. Jetzt brauchen wir hier ein bisschen Zuversicht, keine Miesmacherei.«
     
    »Dann bin ich jetzt still«, sagte er. Wenn er keinen Pessimismus verbreiten durfte, fiel ihm offenbar nichts mehr ein. Sollt, mir recht sein.
     
    Ich wandte mich Gregory und seinen großen, angstvollen Augen wieder zu. Ich berührte sanft sein Gesicht, versuchte ihm ein bisschen Furcht zu nehmen, aber er zuckte ganz leicht vor mir zurück. Wenn man oft genug misshandelt wird, fängt man an zu glauben, dass jede Hand, die einem entgegenstreckt wird, nur zuschlagen will.
     
    »Alles wird gut, Gregory«, sagte ich. Da er mich nicht hören konnte, wollte ich wohl mich selbst damit beruhigen. Gregory nützte das herzlich wenig.
     
    Ich gab mir Mühe, ihn als Lustobjekt zu betrachten, aber vergeblich. Ich strich über die glatte Haut seines Rückens, griff in die blonden Locken, sah in diese schönen Augen, aber ich brachte nur Mitleid auf. Ich hatte nur das Bedürfnis, ihn zu beschützen. Er saß splitternackt vor mir und er war schön. Es war nichts an seinem Äußeren auszusetzen, doch ich konnte ihn nicht lustvoll betrachten. Sah mir ähnlich, dass ich aus der Tugend eine Not machte.
     
    »Es tut mir leid«, sagte ich zu Stephen. »Er ist schön, aber ich will ihn lediglich schützend in den Arm nehmen, keinen Sex mit ihm haben, und mein Beschützerinstinkt wird Raina nicht hervorlocken.«
     
    Cherry sagte: »Auf dem Lupanar hast du sie mühelos rufen können. Wo liegt der Unterschied?«
     
    Ich blickte zu ihr auf, die nackt und unbefangen am Terrassengeländer lehnte. Zane stand bekleidet neben ihr und war genauso unbefangen.
     
    »Ich kann sie rufen, aber nicht garantieren, dass sie mir helfen wird, Gregory zu heilen. Die Heilung passiert normalerweise durch die Lust.«
     
    »Ruf sie«, sagte Stephen. »Wenn sie einmal da ist, ergibt sich der Rest vielleicht von selbst.« »Du meinst, ich soll sie in Stimmung bringen, nicht mich.« Er sah mich ganz ernst an und nickte dann. »Du weißt, welche Vorstellung von Sex sie hat, Stephen.«
     
    Er nickte wieder. »Verlass dich auf mich«, sagte er.
     
    Sonderbarerweise tat ich es. Er war nicht dominant, sogar häufig das Opfer, aber er hielt immer, was er versprach, fast um jeden Preis. Er hatte eine verzweifelte Sturheit, egal wie oft man ihn niederschlug.
     
    »Dann rufe ich sie jetzt.« »Und ich sorge dafür, dass sie Gregory so ansieht, wie es nötig ist.«
     
    Wir schauten uns an und hatten einen dieser Momente vollkommener Verständigung. Stephen würde alles tun, um seinen Bruder zu retten, und ich war bereit, fast alles zu tun, um ihm dabei zu helfen.
     

30
     
    Ich ging vor Gregory in die Hocke und öffnete mich den Munin, ließ die Barriere fallen, die Raina aussperrte, und sofort strömte sie wie warmes Wasser durch eine Leitung in mich hinein, und das mit einem schwungvollen Eifer, den sie beim Lupanar nicht gezeigt hatte. Ich wusste, das war ein schlechtes Zeichen, und ein Schauder der Angst durchfuhr mich, aber ich wehrte sie nicht ab. Ich ließ sie kommen, ließ sie meinen Körper füllen, ihr Lachen durch meine Kehle perlen.
     
    Als sie Gregory ansah, fiel es ihr nicht schwer, ihn als Sexualobjekt zu betrachten, aber schließlich sah sie jeden so an, das war nichts Besonderes.
     
    Ich berührte sein Gesicht, fuhr die Linie seines Unterkiefers nach. Gregory riss die Augen auf. In dem Moment kam mir der Gedanke, dass er gar nicht wusste, was wir taten und was sich plötzlich geändert hatte. Ich konnte Raina rufen und vernünftig denken. Darum hatte ich lange und schwer gerungen. Dadurch konnte ich distanziert zusehen, wie meine Hand über Gregorys nackte Brust strich. Ich konnte

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