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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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genannten Gründen, deren Ursache ich weder selbst ganz ergründen kann noch für sinnvoll erachte, Euch mitzuteilen, halten wir es jedoch für angebracht, dass die Kunde Euer Fürstentum nicht verlässt. Selbst von Trauer geblendet, kamen wir erst zu diesem Zeitpunkt zu Euch. Ich hoffe, Ihr könnt das verstehen.«
    »Mit allen Ehren, aber nur in diesem Fürstentum? Das widerspricht sich.«, Brenkus machte eine kurze Pause. »Hohe Heilerin, verehrte Lavielle, wie stellt Ihr Euch das vor?«
    »Euer Fürstentum soll sechs Tage trauern und am siebten wird Ankwin im Feuer bestattet. Das Feuer soll drei Tage brennen. Keine Kunde soll das Fürstentum verlassen. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    »Selbstverständlich, hohe Schwester. Wenn ich Euch irgendwie behilflich sein kann, so gebt Bescheid. Wendet Euch einfach an Farig. Mein Fürstentum steht Euch zur Verfügung«, Brenkus machte eine ausladende Bewegung mit dem Arm und lächelte unterwürfig.
    Schließlich lenkte er das Gespräch auf die Königsstadt, von der Lavielle ohne Zweifel kommen musste. Da er ein Weiterkommen in den Bestattungsangelegenheiten im Augenblick für sinnlos hielt, wollte er Neuigkeiten vom Hofe erfahren. Auch das nun folgende übliche Geplänkel, das hohe Herrschaften auszutauschen pflegen, kam irgendwann zu einem Ende und die Krüge waren auch geleert. Der Holzvorrat hatte unter den großen Augen des Fürsten ebenfalls beachtlich ab- und die Temperatur im Raum deutlich zugenommen. Ein Page kam herein und vermeldete, dass das Badehaus gerichtet sei.

Der Name
    (Brakenburg, 7. Tag)
    Das Spektakel des hohen Gerichtes war Plikon nicht fremd, aber ein Teil davon zu sein, war ihm neu und trotz aller Nervosität und Angespanntheit spürte er eine Regung in seinem Bauch, wie er sie eigentlich nur von außergewöhnlichen Vorlesungen oder von seinen Magierprüfungen her kannte.
    Er saß unter den hohen Persönlichkeiten des Gerichts im Schatten der herbeigebrachten Baldachine. Ganz Brakenburg war auf dem Platz. Der Prozess war bereits eröffnet und die Sanduhr wieder senkrecht gedreht worden. Der dicke Richter hatte ihn gerade aufgefordert, seine Anklage fortzusetzen und nun war es an ihm, Plikon, in das Blickfeld der Öffentlichkeit zu treten. Und das Gefühl in seinem Bauch war der reine Genuss, ja, er begann, das Spektakel zu genießen.
    Langsam erhob er sich von seinem Stuhl und ordnete seine Magierrobe. Plikon ging auf Lavielle zu und schaute sie einen Moment lang an, dann wandte er sich dem Angeklagten zu. Er baute sich direkt hinter den Wachen auf, die den Riesen mit ihren Armbrüsten in Schach hielten, und suchte seinen Blick.
    Mit einem beinahe besänftigenden Unterton sprach er den geschundenen und doch stoischen Ausländer an, der reglos auf den Platz starrte. »Seid gegrüßt, Krieger der weiten Ebene - Kua wee al djim, Berishad-Kaa.«
    Die Augen des Hünen schlossen sich kurz und erwiderten beim Öffnen den Blick des Magiers. Ein Murmeln setzte unter den ersten Reihen der Zuschauer ein, das sich langsam nach hinten fortpflanzte.
    Plikons erstes Ziel war erreicht. Er hatte dem Angeklagten eine Regung abgerungen. Nach einer erneuten Pause, die sicherstellte, dass wieder Stille herrschte, fuhr er äußerlich ungerührt fuhr. »Verzeiht mein unbeholfenes Berishen. Meine weiteren Fragen werde ich wohl in der hiesigen Sprache an Euch richten müssen. Den Berichten der Soldaten zufolge seid Ihr dieser Sprache mächtig.«
    Der junge Ankläger drehte sich wohl wissend, dass er nun die Aufmerksamkeit des Riesen hatte, dem Volk zu. Er sprach weiter, ohne ihn anzusehen. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihr in Eurem Volk der hohen Kaste der Krieger angehört?«
    Fast jedes Augenpaar auf dem Platz ruhte nun auf dem großen Mann. Plikon schaute derweilen in die Menge, als wolle er von ihr die Antwort hören und er bekam sie.
    Nach einem endlosen Moment, der Magier wollte sich schon umdrehen, raunte die Menge und er wusste, dass der Berisi-Krieger genickt hatte.
    Entgegen seiner inneren Unruhe seines ersten Erfolges wegen, wandte sich der Robenträger wieder gemächlich dem Gefangenen zu. Seine intensiven Recherchen hatten sich gelohnt. »So erweist uns die Ehre und verratet uns Euren Namen, Krieger.«
    Wieder schien eine kleine Ewigkeit zu vergehen. Lavielle stockte der Atem. Vergebens hatte sie versucht, ihren Schützling zum Sprechen zu bringen und dieser unsympathische, gestriegelte Magier vermochte es.
    Der Riese öffnete den grob

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