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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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über Garock und Bermeer gleiten und besah sich dann Lavielle genauer. Freundschaftlich hielt er seinen Arm hinter ihrem Rücken, als wolle er sie umarmen und geleitete sie zum Kamin.
    »Kommt doch näher ans Feuer und wärmt Euch auf. Die Tage sind kalt. Ihr friert bestimmt.« Einen blitzenden Seitenblick später stellt der Page den Schürhaken schnell in die Ecke und rannte hinaus, um nur wenige Momente später mit einem weiteren Pagen wider zu kommen.
    Beide trugen schwere mit Leder bespannte Stühle herbei. Ein dritter Junge stolperte in den Saal und brachte noch kleine Felle, die das Sitzen auf dem kalten Leder angenehmer machen sollten. Die zwei ersten Pagen verschwanden wieder.
    »Setz Euch doch, hohe Heilerin und wärmt Eure Füße.«
    Lavielle setzte sich, konnte ihre Füße allerdings nicht wärmen, da das Feuer auszugehen drohte. Sie saßen dort in der Ecke nun beinahe im Dunkeln.
    Bermeer konnte sich nun nicht mehr zügeln:
    »Am Feuer, das brennt,
    man den Reichen erkennt.«
    Lavielle schmunzelte in das Dämmerlicht und konnte sich das dümmliche Gesicht des Fürsten nur Vorstellen, doch ehe er die beiden Pagen zusammenstauchen konnte, hatte sie ein Einsehen. Kurzerhand faltete sie die Hände, sprach ein tonloses Wort und kehrte die Handflächen nach außen in Richtung der Glut. Augenblicklich brannten die drei Scheite lichterloh und Garock legte mit einer Hand noch zwei weitere nach.
    Bermeer, der noch hinter Lavielle stand, machten einen betonten Schritt auf das große Bärenfell, auf dem die beiden Stühle standen. Er hatte auch kalte Füße.
    »Na, geht doch.«, ließ Brenkus etwas kleinlaut vernehmen und wollte gerade weiter sprechen, als sich die Tür erneut öffnete und einer der Pagen mit einem Tablett den Saal betrat. Vier dampfende Krüge schwebten vor der Brust des Jungen zu den Gästen.
    Nach einem weiteren bösen Blick bot der Page nun doch zuerst Lavielle etwas an und dann erst dem Fürsten. Der würzige Duft von Glühwein waberte durch den sich langsam erwärmenden Raum. Garock legte wieder zwei Scheite nach, da die ersten durch Lavielles kleinen Zauber bereits zu Asche zerfielen.
    Brenkus quittierte das mit einem etwas ungläubigen Blick, hob dann aber seinen Becher und brachte einen kleinen Trinkspruch aus. »Heil Euch, Heilerin.«
    Alle nippten an dem heißen Wein und Bermeer bemerkt mit Entzücken, dass sich sogar etwas Honig darin befand.
    »Glühwein und Feuerschein mögen nicht versiegen,
    auf das wir keine kalten Füße kriegen.«
    Lavielle atmete kurz durch die Nase ein. »Zur Sache. Wie Euch Euer Aufseher sicherlich berichtet hat, verstarb der hohe und edle Ankwin, der sich vor langer Zeit vermutlich ein Stück Land von Euch gepachtet hat. Ich gehe davon aus, dass er Euren Handel damals in Gold und im Voraus bezahlt hat. Alles andere sähe ihm unähnlich.« Sie legte eine kleine Pause ein, die ihren Worten mehr Gewicht verlieh.
    »Ihr tatet gut daran, Euch augenblicklich um seinen Nachlass zu kümmern. Wer weiß, in welche unwürdigen Hände diese Schätze ansonsten gefallen wären. Ich, als obere Priesterin des Heils, nehme mich nun persönlich der Dinge an, die zu tun sind, um diesen einzigartigen Krieger auf die ihm angemessene Weise zu bestatten.«
    Brenkus nutzte die kurze Pause, die Lavielle nun einlegte, um einzuhaken. »Aber, hoher Heilerin, warum seid Ihr denn nicht gleich zu mir gekommen. Für derartige Arbeiten, wie Ihr sie bereits getätigt habt, gibt es Diener. Ich hätte Euch von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite stehen können.«
    »Der Bettler rät dem Bürstenbinder,
    der Prinz berät die Fürstenkinder.«
    Leicht verwirrt und etwas ärgerlich blickte Brenkus zu Bermeer, der ihn unverhohlen angrinste.
    »Was meint dieser Mann? Er spricht in Rätseln.«
    Lavielle sprach nun in einem weitaus freundlicheren Ton. »Was mein Freund auf seine unnachahmliche Weise zu sagen versucht, ist, dass Ihr, hoher Fürst, Euch nicht mit derlei Angelegenheiten abgeben müsst, wo Ihr doch Euer ganzes Fürstentum zu verwalten habt. Natürlich fiele der Tod Ankwins und die damit verbundenen Aufgaben in Eure Verantwortung. Hier jedoch liegt der Fall ein wenig anders. Der hohe Ankwin hätte sich nie in die zweifellos erholsame Abgeschiedenheit eures Fürstentums zurückgezogen, wenn er gewollt hätte, dass man weiß, wo er begraben liegt.«
    Der Fürst schaute beinahe etwas enttäuscht drein, doch Lavielle sprach unbeirrt weiter. »Ankwin soll mit allen Ehren bestattet werden. Aus den

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