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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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habe andere Pläne. Es gibt noch wichtige Dinge zu tun, weit wichtiger, als sich um den Ruf eines alten Narren oder die Belange dreier alter Narren zu scheren.« Er lächelte.
    Jetzt lächelten und kicherten auch die drei alten Männer. Langsam ging Theodus zu der Doppeltür, während er weiter sprach. »Doch bevor ich gehe, möchte ich Euch jemanden ganz Besonderen vorstellen. Das ist ein Abschiedsgruß und mein Abschiedsgeschenk zu gleich.«
    Bravion ergriff die Weinflasche und trank gierig daraus. Er hatte seine Lippen nicht richtig unter Kontrolle und der dicke, rote Wein tropfte auch auf seine Brust.
    Galbar ließ sich in den nächststehenden Sessel fallen und ächzte dabei. Gleichmütig blickte er Theodus an »Ihr ... Ihr habt uns vergiftet.«
    »Aber nein. Es handelt sich lediglich um einen kleinen Rauschpilz. Ich wollte Euch nur zeigen, wie es ist, wenn man nicht mehr Herr seiner Sinne ist, was Euer Urteil über mich sicherlich bestätigen wird. Außerdem tut Euch etwas Abwechslung bestimmt gut.« Er zog am Griff der Tür. »Hatte ich erwähnt, dass ein Rauschpilz nicht nur berauscht sondern auch enthemmt und erregt. Nun ...«, der große Türflügel schwang auf. »Darf ich Euch die exotische und faszinierende Diuhda vorstellen?« Theodus streckte den Kopf in den Flur. »Diuhda, würdest du uns die Ehre erweisen?«
    Er drehte sich wieder lächelnd zu den drei Weisen, die sich nun bereits zu dritt an der großen Weinflasche gütlich taten, und trat zur Seite.
    Plötzlich durchdrang ein leiser gleichmäßiger Ton den Raum, der stetig lauter wurde. Die Blicke der Drei wanderten zur Tür. Der Ton stammte wohl von einer Zimbel. Lange stand er noch im Raum und wurde dann von einer Stimme übernommen. Nun variierte der Ton und langsam aber sicher wurde daraus eine einfache aber dennoch sehr eingängige Melodie.
    Die Frau, die die Melodie sang, schien ein bisschen heißer, jedoch unterstrich das den fremdartigen Klang. Die Lautstärke stieg an und das Thema der Melodie war trotz zahlreicher Abwandlungen immer wieder zu erkennen.
    Leise trat ein rhythmisches Klimpern hinzu, das die Melodie mit zutragen schien. Die Stimme klang traurig und fröhlich zugleich, wie ein süßsaueres Gericht aus einer der zahllosen Straßenküchen des Marktes.
    Zu dem fast mythischen Gesang gesellte sich ein schwerer Duft von Jasmin, verschiedenen Gewürzen und Räucherwerk.
    Die drei Magier hatten ihre Arme sinken lassen und gafften auf die Tür. Ihre Augen leuchteten gierig. In der Tür erschien eine Frauenhand, die über und über mit Henna bemalt war. Ein zierliches Kettengewebe ging vom Mittelfinger aus in Richtung Arm. Die Hand verschwand wieder. Dann war ein Bein zu sehen, das nur in bunte zarte Schleier gehüllt war. Am Fuß war neben Kettchen, Zehenringen und einer zierlichen Sandale ebenfalls Hennabemalungen zu sehen. Während die Melodie von der Stimme weiter getragen wurde, hob sich das gestreckte Bein in eine Höhe, die die gesunde Bewegungsmöglichkeit eines Durchschnittsmenschen weit überschritt. Das Bein beugte sich und der Fuß ruhte für einen Moment beinahe auf dem Türgriff. Rasch war das Bein wieder verschwunden.
    Theodus genoss das Schauspiel aus den Augenwinkeln. Nun beugte sich die singende Frau so rückwärts in die Türöffnung, dass ihr Hinterkopf dicht über dem Boden schwebte und nur die fülligen dunklen Haare ihn berührten. Sie sang immer noch.
    Die Tänzerin trug am ganzen Körper zahllose Schleier, Bänder und großen, geschwungenen Schmuck. Der Bauch und die Hüften waren unbedeckt und den Bauchnabel zierte ein glitzernder Stein.
    Ihr verschleiertes Gesicht drehte sich zu den Männern und tiefdunkle Augen funkelten ebenso, wie das Diadem auf ihrer Stirn. Unter dem Gesichtschleier konnte man einen lächelnden Mund mit feuerroten Lippen erahnen.
    Während sie scheinbar schwerelos über den Boden hing, erschienen ihre Hände über ihren Hüften und balancierten einen ebenso schwerelosen wirkenden kleinen rauchenden Topf. Das qualmende Gefäß tanzte so formvollendet und harmonisch über der Frau, das es ein Teil von ihr zu sein schien.
    Wie an Fäden gezogen hob sich ihr Körper wieder nach oben und sie verschwand erneut. Der Rhythmus wurde kräftiger und die Melodie flehender. Die Stimme nahm einen Klang an, dass man unweigerlich an ein sich vor Leidenschaft verzehrendes Geheimnis dachte.
    Nun betrat Diuhda den Saal und es folgte ein schlangengleicher Tanz um die drei völlig entgeisterten

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