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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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Überraschten nicht spielen.
    »Ja! Das Muschelohr muss völlig durchgedreht sein. Er hat den Mann solange mit einer abgerissenen Schranktür bearbeitet, bis von seinem Kopf nur noch Brei übrig geblieben ist. Das muss furchtbar ausgesehen haben, wie am Schlachttag. Dann hat er die Leiche durch das Fenster auf die Straße geworfen und ist direkt hinterher gesprungen - aus dem ersten Stock. Man hat ihn noch nicht gefunden.«
    »Ah ...«, Theodus Plikon blieb seine Antwort im Hals stecken, der auf einmal furchtbar trocken war. Nun war er wirklich überrascht. Er hatte zwar geahnt, dass eine überdosierte Mischung aus Rauschmitteln nichts Gutes bedeutete, aber das ging ihm doch an den Magen.
    Abwesend nickte er dem Stadtknecht noch einmal zu und stolperte etwas fahrig mit seinem Pferd weiter. Es war nicht klar, ob er das Pferd oder das Pferd ihn führte.
    Der Mann am Tor sah dem jungen, kräftigen Mann nach und spukte aus. Dann lachte er. »Ein Kerl wie ein Baum und steckt nicht mal so eine Geschichte weg.«

Die Depesche
    (Brakenburg, 11. Tag)
    Der Teil Brakenburgs, in dem Schiwetts Haus stand, war um diese Zeit des Tages sehr ruhig. Hier wohnten hauptsächlich freie Bürger, die jetzt ihrem Handwerk oder dem Handel nachgingen. Die Bedienstete, wenn es den welche gab, waren auf dem Marktplatz, um einzukaufen oder Wasser zu holen oder gar am Fluss, um Wäsche zu waschen.
    Ein paar Ratten gingen dreist auf offener Straße ihrem Tagewerk nach. Von den zwei Gestalten, die gerade in die Gasse einbogen, ließen sie sich jedenfalls nicht vertreiben.
    Nachdem sie Weiland geholfen hatten, war dieser so freundlich gewesen, Garock den Rest des Tages frei zugeben. Das Meiste an schwerer Arbeit im Seelengarten war am Ende des Frühlings sowieso schon getan und das Häuschen, in dem Weiland wohnte, hatte Lavielle dem Hünen beim Verlassen des Gartens gezeigt. Garock sollte dort sein Unterkommen finden.
    Lavielles Schlussfolgerung war recht einfach gewesen. Wenn Schiwett ermordet worden war, so gab es hierfür einen Grund. Und es war gut möglich, dass dieser in seinem Haus zu finden war. Soweit sie bei der Einführung durch Richter Bungad mitbekommen hatte, besaß der Kommandant der Stadtwache zwar einen eigenen Dienstraum im Ratshaus, aber den Schriftverkehr besorgten Schreiber, also war es eher unwahrscheinlich, dass dort etwas zu finden sein würde.
    Außerdem war es wahrscheinlich ungemein schwerer, unauffällig Einblick in ein Zimmer im Ratshaus zu erhalten.
    Lavielle war sich des Risikos, welches sie und auch Garock selbst hier eingingen, bewusst. Sie war jetzt wieder eine einfache Heilernovizin, die vorhatte, mit ihrem Komplizen in das Haus eines Toten einzudringen und es zu durchsuchen. Doch Weiland hatte ihnen einen guten Vorwand genannt.
    Als sie Garock gefragt hatte, ob er mitkomme, hatte er keinen Augenblick gezögert. Er gab ihr ein Gefühl von Sicherheit. Wo verdammt war nur Ankwin? Jetzt ärgerte sich Lavielle über ihre eigene Unsicherheit. Sie war gerade mal seit heute Morgen von Ankwin getrennt und konnte sich keinen Grund vorstellen, warum er nicht hier bei ihr war. Sie hatten beide diese Nacht schließlich kaum ein Auge zu getan. Ankwin hatte vielleicht einfach nur den Prozess verschlafen und sie dann verpasst.
    Und übermorgen sollte sie ihr Gelübde ablegen. Was sollte sie bloß tun? Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie damit die Gedanken vertreiben.
    Garock sah sie von der Seite her an. Jetzt erst realisierte Lavielle, dass sie bereits vor dem Haus standen, das ihnen von den drei Tagelöhnern beschrieben worden war.
    Garock ging in die Hocke und wies mit gestreckten Fingern auf einen dunkelbraunen Fleck auf dem Pflaster. Lavielle musste schon wieder an Ankwin denken, wie er die Spuren im Wald gelesen hatte. Sie ging ebenfalls in die Knie und begann laut zu denken. »Das muss das Blut aus der Kopfwunde sein.« Ihre Augen wanderten über den Boden. »Hier sind die Scherben des Tonkrugs, aus dem er angeblich getrunken hat.«
    Garock blickte zu der großen steinernen Türschwelle. Lavielle folgte seinem Blick. »Das ist die einzige Stelle, an der er sich das Genick hätte brechen können, aber die ist viel zu weit entfernt. Also bleiben wir dabei. Er wurde ermordet.«
    Langsam richteten sich beide wieder auf. Garock stellte sich direkt vor die massive Holztür und untersuchte kurz den Rahmen. Nach einem kurzen Ruck schwang die Tür quietschend nach innen und der Hüne trat zur Seite.
    Lavielle zog die

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