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Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition)

Titel: Ankwin - Tod eines Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Mayer
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hineingegangen.
    Theodus stieg die ersten Stufen der Kellertreppe hinunter und ihn beschlich ein sonderbares Gefühl der Wehmut. Ihm wurde zunehmend bewusster, wie lange er schon nicht mehr hier gewesen war.
    Als er eine unscheinbare Doppeltür passierte, die fast die Farbe der Mauer ringsum hatte, begann er zu rechnen, wie viele Jahre es wohl sein mochten. Einen langen und düsteren Gang später, Theodus musste sich wieder einer brennenden Hand bedienen, war er sich sicher, dass es mindestens siebzehn Jahre her sein musste, siebzehn Jahre, seit er seinen alten Freund Baddo zum letzten Mal besucht hatte.
    Theodus stand schließlich vor einer weiteren Tür. Diese hatte keinerlei Griff oder Ring, um sie öffnen zu können. Er stellte sich links neben die Tür, griff in die scheinbar massive Wand und spürte sofort den alten Eisenring, den man dank des kleinen Illusionszaubers nicht sehen konnte.
    Der alte Mann mit der brennenden Hand klopfte drei Mal und nach einer Pause weitere zwei Mal. Nach einem kurzen Moment öffnete sich ein tiefschwarzer Spalt in der Mauer, der sich schnell zu einem mannsbreiten Schlund der Nacht weitete. Er schien selbst das Licht der blauen Flammen gänzlich zu schlucken. Theodus ging trotz seiner aufgestellten Nackenhaare ohne zu zögern hinein und wurde sofort von der absoluten Dunkelheit verschlungen.
    Einen Atemzug lang bewegte er sich in völliger Blindheit, dann trat Theodus so schnell aus dem Dunkel, wie er darin verschwunden war. Im nächsten Augenblick gefror sein Herz, denn er schaute direkt in das aufgerissene Maul eines Eisdrachen.
    Nachdem dem alten Magier der Schreck blitzschnell die Wirbelsäule entlang gerast war und sich für mehrere Momente als ein Magenkrampf ausgetobt hatte, konnte er sich langsam wieder entspannen. An manches gewöhnte man sich eben nie. Er verdrehte die Augen und schüttelte leicht den Kopf über sich selbst. Mit einem großen Schritt passierte er den stummen Wächter, der starr an ihm vorbei auf das schwarze Nichts des Eingangs starrte. Eine Spinnwebe in seinem Maule tanzte in dem Luftzug, den Theodus erzeugt hatte.
    Vor dem Magiekundigen öffnete sich ein Raum, den vollständig zu beschreiben wohl die Länge eines Lebens gedauert hätte. In hohen Regalen, die sich weit in die unbeleuchtete Tiefe des Gewölbes erstreckten, waren unzählige Gegenstände aufgetürmt. Wenn es eine Ordnung gab, so erschloss sie sich dem Betrachter nicht. Mal dicht an dicht, mal mit einem gleichmäßigen Abstand rundherum, mal übereinandergestapelt und mal in eine Lade geworfen, hier akribisch nach Größe sortiert, dort scheinbar wahllos an Stricken aufgehängt türmten sich überall die verschiedensten Gegenstände. Viele von ihnen hatten Runen, Ornamente oder sonderbare Schriftzeichen, andere wiederum wirkten völlig unscheinbar. Waffen und Rüstungen standen neben einfachen Tonkrügen, dann sah man wieder ein scheinbar ausgestopftes Tier oder gar einzelne Körperteile irgendwelcher Kreaturen oder auch schlichte Kräuterbündel und diverse alltägliche Gebrauchsgegenstände.
    Das Licht kam zum einen immer noch von Theodus Hand und zum anderen von einem rotgelb brennenden Riesensalamander. Dieser saß auf der Schulter eines großen äußerst hageren Mannes, dessen sehr langer Ziegenbart und die langen glatten Haarsträhnen links und rechts des Gesichtes dieses noch länger wirken ließen. Seine Haut war bleich und seine Augen saßen tief in ihren Höhlen. Die Robe, die er trug, war violett und ansonsten schmucklos. Der brennende Salamander verlieh der Gestalt ein beinahe dämonisches Aussehen und sie starrte Theodus reglos an, während vor ihr dampfende Schüsseln auf einem kleinen Herdfeuer standen.
    »Baddo! Wie geht es dir? Sei gegrüßt.«, Theodus hob die brennende Hand zum Gruß, was unweigerlich etwas komisch wirkte.
    Der Salamander kroch nervös auf die andere Schulter. Die Gestalt rührte sich nicht und starrte ihn nur an. Theodus sprach weiter. »Du hättest den Eisdrachen in all den Jahren ja wenigstens mal abstauben können.«
    Wieder rührte sich die Gestalt nicht und schaute ihn an. In ihrem Gesicht war keine Regung zu erkennen, dann auf einmal schienen die Augen in dunkelfaltiger Haut zu verschwinden und die dünnen, trockenen Lippen gaben graubleiche für einen Menschen ungewöhnlich lange Zähne frei. Gleichzeitig war ein hohlblechernes Geräusch zu hören, das sich mehr und mehr zu einem herzlichen Lachen auswuchs.
    Baddo stand auf, breitete die langen

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