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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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Prin­zes­sin be­geg­net.“
    Har­ry
drück­te ih­re Hand. „Sie wird dich gleich bit­ten, sie Cal­lie zu nen­nen, so wie
wir an­de­ren al­le auch. Dann sind da die Jun­gen, Nicky –
Prinz Ni­ko­lai –, und Jim, ein ver­wais­ter Fi­scher­jun­ge, den sie bei sich
auf­ge­nom­men ha­ben, da­mit Nicky Ge­sell­schaft hat. Und na­tür­lich Tib­by, Miss
Tibt­hor­pe, die frü­her Cal­lies Gou­ver­nan­te und Leh­re­rin war. Ich ver­mu­te, sie
ist die­je­ni­ge, für die Ethan ei­ne Schwä­che hat.“
    „Und wer
ist noch da?“
    „Mein
Halb­bru­der Nash, er ist der Di­plo­mat. Er wird dir wahr­schein­lich ge­fal­len, er
hat so ei­ne char­man­te Art, die Leu­te um den Fin­ger zu wi­ckeln“, sag­te
Har­ry so fins­ter, als wä­re das ein Ver­bre­chen.
    Nell
un­ter­drück­te ein Lä­cheln. Man merk­te ganz deut­lich, dass Har­ry Nash ei­gent­lich
gern hat­te und gleich­zei­tig wünsch­te, dem wä­re nicht so. „Und ich weiß von
Mar­cus, dem Earl“, sag­te sie. „Warum hasst du ihn ei­gent­lich so?“
    „Weil er
ei­ner die­ser kal­ten, ar­ro­gan­ten Men­schen ist, die dem Rest der Welt nur
Ver­ach­tung ent­ge­gen­brin­gen“, er­wi­der­te er oh­ne zu
zö­gern. „In der kur­z­en Zeit, in der wir al­le ge­mein­sam zur Schu­le gin­gen, hat
er mir und Ga­bri­el das Le­ben zur Höl­le ge­macht. Er ist ein er­bar­mungs­lo­ser
Schuft.“ Er lach­te freud­los auf. „Er und sei­ne Freun­de ha­ben uns aus
die­ser Schu­le ver­trie­ben.“
    „Ich
dach­te, ihr wärt we­gen ei­ner Prü­ge­lei der Schu­le ver­wie­sen wor­den.“
    Er dreh­te
sich ab­rupt zu ihr um. „Wo­her weißt du das?“
    „Dei­ne
Tan­te hat es mir er­zählt.“
    Er
schnaub­te. „Ja, das stimmt. Wir ha­ben uns mit Mar­cus ge­prü­gelt.
Mit ihm, mit Nash und dem Rest sei­ner ver­snob­ten Freun­de. Du wirst se­hen, wie
er ist, wenn du ihn ken­nen­lernst. Auch in ei­ner großen Men­schen­men­ge wür­dest du
ihn so­fort er­ken­nen – er hat die käl­tes­ten Au­gen der Welt.“
    „Warum
bie­tet er uns dann an, un­se­re Hoch­zeit aus­zu­rich­ten?“
    „Ich
ver­mu­te, Tan­te Mau­de hat ihn da­zu er­presst. So­bald die­se Frau sich ein­mal et­was
in den Kopf ge­setzt hat, ist sie wie die Ka­val­le­rie – sie rei­tet al­les nie­der,
was sich ihr in den Weg stellt.“
    „Stimmt.“
Nell lä­chel­te. „Und du hängst viel zu sehr an ihr, um da­ge­gen zu
pro­tes­tie­ren.“
    Er
schnaub­te er­neut, wi­der­sprach ihr aber nicht.
    Sie
be­trach­te­te wie­der die vor­bei­zie­hen­de Land­schaft und dach­te über das nach, was
Har­ry ihr er­zählt hat­te. Of­fen­bar hat­te er Nash ih­re frü­he­re Schü­ler­feind­schaft
mehr oder we­ni­ger ver­zie­hen, Mar­cus hin­ge­gen nicht. Warum? Und wenn Har­ry den
Earl im­mer noch so sehr hass­te, warum hat­te Ga­bri­el dann zu­ge­stimmt, nach
Al­ver­leigh zu kom­men? Er und Har­ry stan­den sich sehr na­he. So viel wuss­te sie
be­reits – wenn Ga­bri­el nicht schon in Al­ver­leigh ge­we­sen wä­re, hät­ten Har­ry
kei­ne zehn Pfer­de da­zu be­we­gen kön­nen, dort­hin zu fah­ren.
    Schließ­lich
pas­sier­ten sie ein ho­hes schmie­de­ei­ser­nes Tor und fuh­ren ei­ne lan­ge, ge­wun­de­ne
Auf­fahrt hin­auf. Al­ver­leigh Hou­se ver­schlug Nell den Atem. Es war rie­sig, vier
Stock­wer­ke hoch, mit ei­nem großen Mit­tel­bau und zwei aus­la­den­den Sei­ten­flü­geln.
Zwölf grie­chi­sche Säu­len stütz­ten den Por­ti­kus vor dem Hauptein­gang, zu dem
man über ei­ne brei­te Mar­mor­trep­pe ge­lang­te. Die sorg­fäl­tig ge­hark­te Kies­zu­fahrt
führ­te um ei­ne wun­der­schö­ne kreis­för­mi­ge Gar­ten­an­la­ge her­um. Auf dem
weit­läu­fi­gen Ra­sen links ne­ben dem Ge­bäu­de be­fand sich ein großes, or­dent­lich
ge­stutz­tes He­cken­la­by­rinth. Rechts er­streck­te sich ein herr­li­cher Na­tur­gar­ten.
Die Haupt­at­trak­ti­on dort war ein See mit ei­ner klei­nen In­sel in der Mit­te, auf
der sich ma­le­risch die Rui­ne ei­nes grie­chi­schen Tem­pels er­hob.
    An­ge­sichts all
die­ser Pracht nahm Nells Ner­vo­si­tät nur noch zu. „Du hast mir nicht ge­sagt,
dass es so groß ist“, sag­te sie und ord­ne­te un­will­kür­lich ih­re Fri­sur und
ih­re

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