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Anne Gracie

Anne Gracie

Titel: Anne Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zarte Küsse der Sehnsucht
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Art­ge­nos­sen von
ihm“, be­stä­tig­te er nicht oh­ne Stolz.
    „Noch
sie­ben wei­te­re?“, rief sie aus. „Wie ha­ben Sie das denn
fer­tig­ge­bracht?“
    „Mein
Bru­der ist mit der Prin­zes­sin von Zin­da­ria ver­hei­ra­tet. Sa­b­re war ihr Ge­schenk
an mich. Mei­nem Ge­schäfts­part­ner Ethan De­la­ney ge­hö­ren die an­de­ren sie­ben. Er
hat sich ein­mal schüt­zend zwi­schen den Kron­prin­zen und ei­ne für ihn be­stimm­te
Pis­to­len­ku­gel ge­wor­fen und ihm da­mit das Le­ben ge­ret­tet. Zur Be­loh­nung hat der
Prinz­re­gent Ethan das Ge­schenk ge­macht, sich sie­ben Jah­re lang je­weils sie­ben
Pfer­de aus den kö­nig­li­chen Stal­lun­gen von Zin­da­ria aus­su­chen zu dür­fen.“
    „Aber das
sind dann ja ... neun­und­vier­zig Krie­ger­pfer­de!“, sag­te sie atem­los.
    „Ja, und
nie­mand hat ein bes­se­res Au­ge für Pfer­de als Ethan. Er wird sich die bes­ten
aus­su­chen und sie dann mit den edels­ten, schnells­ten Voll­blü­tern Eng­lands
kreu­zen. Da­durch hof­fen wir, ein Ge­stüt auf­bau­en zu kön­nen, das in ganz Eu­ro­pa
be­rühmt sein wird.“
    „Krie­ger­pfer­de
aus Zin­da­ria“, hauch­te sie. „Bis eben ha­be ich nicht ge­glaubt, dass es sie
über­haupt gibt. Sa­b­re ist sehr schnell, das ha­be ich vor­hin ge­se­hen, als Sie
mit ihm über den Hü­gel­kamm ga­lop­piert sind.“
    „Ja, ich
ha­be vor, schon nächs­tes Jahr mit ihm Ren­nen zu rei­ten.“
Al­so hat sie mich be­ob­ach­tet, dach­te Har­ry und un­ter­drück­te ein
Schmun­zeln. So viel zu ih­rem Vor­wurf, er hät­te sie ver­folgt! „Ach, wie gern
wür­de ich sie al­le acht zu­sam­men se­hen.“
    „Sie kön­nen je­der­zeit mit mir
zu­rück...“
    „Bit­te
nicht!“, fiel sie ihm ins Wort. „Sie ha­ben ver­spro­chen, mich nicht wie­der
zu fra­gen.“
    „Zu­min­dest
heu­te nicht, ja. Es tut mir leid.“ Es tat ihm ganz und gar nicht leid. Wie
er sich schon ge­dacht hat­te, war sie völ­lig fas­zi­niert von dem, was er und
Ethan vor­hat­ten. Warum zum Teu­fel war sie bloß so er­picht auf Lon­don, wo sie
auf all das wür­de ver­zich­ten müs­sen? „Warum ge­hen Sie nach Lon­don?“
    Sie sah ihn
aus schma­len Au­gen an. „Ich su­che je­man­den.“
    „Einen
Mann?“
    „Nein.“
    „Wen
dann?“
    „Das geht
nur mich et­was an.“
    Har­ry sah
ihr an, dass sie nicht mehr preis­ge­ben wür­de. „Sind Sie in
einen an­de­ren ver­liebt?“, ent­fuhr es ihm.
    Sie blieb
ste­hen und dreh­te sich stirn­run­zelnd zu ihm um.
    „Doch,
doch, ich hal­te mein Ver­spre­chen!“, be­eil­te er sich ihr zu
ver­si­chern. „Ich ... ma­che nur Kon­ver­sa­ti­on.“
    „Kon­ver­sa­ti­on?
Das fühlt sich eher an wie ein Ver­hör.“
    „Ent­schul­di­gung.
Ich be­herr­sche die Kunst der Kon­ver­sa­ti­on nicht sehr
gut.“
    Sie
be­dach­te ihn mit ei­nem zwei­feln­den Blick.
    „Das
stimmt! Als ich noch klein war, ließ Groß­tan­te Ger­tie mei­nen
Bru­der und mich je­den Sonn­tagnach­mit­tag zu sich kom­men, da­mit
wir uns in ‚höf­li­cher Kon­ver­sa­ti­on‘ üb­ten. Es war ei­ne ein­zi­ge
Quä­le­rei. Ich war ein völ­li­ger Ver­sa­ger auf dem Ge­biet.
    Ich bin es
heu­te noch.“
    Ih­re Mie­ne
wur­de weich. „Wirk­lich?“
    Er nick­te
weh­mü­tig. „Mein Freund Ethan nennt mich oft einen maul­fau­len Baum­stumpf. Er
hin­ge­gen kann je­man­dem ein Ohr ab­re­den. Er
ist Ire und ein ge­bo­re­ner Ge­schich­ten­er­zäh­ler.“ Er lä­chel­te, in
Er­in­ne­run­gen ver­sun­ken. „In Spa­ni­en konn­ten Ethans Ge­schich­ten die Män­ner so­gar
von ih­rer Angst und ih­rem lee­ren Ma­gen ab­len­ken ...“
    „Pa­pa be­saß
die­se Ga­be auch“, sag­te sie nach ei­ner Wei­le. „Er hat­te so viel Char­me ...
und all die­se Ge­schich­ten, die er er­zäh­len konn­te
... Er glaub­te so­gar selbst dar­an.“ Seuf­zend ging sie wei­ter.
„Er­zäh­len Sie mir mehr von Ih­rem Freund Ethan“, bat sie. „Er ist äl­ter als
wir an­de­ren, um die vier­zig, ein ziem­lich häss­li­cher Gro­bi­an, der sich aber
klei­det wie ein Dan­dy. Ethan ge­hört zu der
Sor­te Men­schen, die aus ei­nem Dut­zend Wun­den blu­tend vom Schlacht­feld kom­men,
sich aber als Ers­tes dar­über be­kla­gen, dass sie sich die Wes­te

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