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Antarktis 2020

Antarktis 2020

Titel: Antarktis 2020 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kröger
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Wenn nicht…«
    Während Mattaus Worten war Paterthik unruhig geworden. Dann unterbrach er Mattau und rief: »Gebt euch keine Mühe. Schluß! Ich bestehe auf unserer Forderung. Ich erwarte ein Ja oder ein Nein, nichts anderes!«
    Nach wenigen Augenblicken sagte Mattau mit unverhohlener Verachtung: »Wir gehen auf Ihre Forderung im Einvernehmen mit der Kombinatsleitung gezwungenermaßen ein. Was die Übergabe anbelangt…«
    Die Spannung war aus Paterthiks Gesicht gewichen. Ein Anflug von Triumph spielte um seinen Mund. Er unterbrach Mattau abermals: »Was die Übergabe betrifft, das überlassen Sie mir. Ort und Stunde gebe ich an. Bereiten Sie alles so vor, daß wir die Sache morgen ab zehn Uhr durchführen können. Ich melde mich Punkt zehn. Ende!
    Oder meint ihr, ich will mich noch länger euren Suchern aussetzen?« Er grinste hämisch, sein Bildschirm erlosch.
    Dr. Mitatsu brach als erste die bedrückende Niedergeschlagenheit. Sie ging erst zögernd, dann forsch an ein Telefon. »Haben wir ihn?« fragte Mattau hoffnungsvoll.
    Ihr Gesicht wurde immer ernster, enttäuschter. »Nein«, sagte sie dann. »Schlamperei«, quittierte Mattau.
    »Bedenke, daß wir eine solche Aufgabe noch nicht zu lösen hatten. Mein Sektor heißt zwar ›Gesundheitswesen und Sicherheit‹, aber bisher hatten wir unter Sicherheit Arbeitsschutz verstanden, zumal der Oberst seine eigenen Sicherheitsorgane hat. Und außerdem haben mir meine Kollegen mitgeteilt, daß er mit Absorbern arbeitet.«
    »Schon gut.« Mattau lächelte matt. »Versucht es weiter, vielleicht helfen sie mit, Oberst.« Er wandte sich an alle Anwesenden: »Wer hat Goldvorräte?«
    Von Frau Vermisseau und Frau Sokolow kam eine zustimmende Antwort.
    Mattau fragte plötzlich lebhafter: »Ist es bei dir, Kollegin Vermisseau, noch im Rohzustand?«
    Als Frau Vermisseau leicht verwundert bejahte, erklärte Mattau: »Na, wunderbar. Die Herkunft des Rohgoldes aus den Mollusken ist leicht feststellbar, auch wenn es umgeschmolzen werden sollte… Wir nehmen dieses!« Er wandte sich an die Japanerin: »Kollegin Mitatsu, morgen muß er unbedingt unter unsere Kontrolle, und wenn wir unsere Kombinatsspezialisten anfordern.«
    »Spezialisten unseres Sicherheitsdienstes bekommen wir bis morgen um zehn nicht heran«, gab Oberst Rijsdijk zu bedenken.
    »Wir müssen alles versuchen«, sagte Dr. Andrej.

VII
    »Schrecklich, wenn man nicht weiß, wo man ist und was wird«, sagte Kai. Er kleidete seine Worte immer weniger in Sprüche.
    Durch den Rhythmus der Mahlzeiten wußten sie ungefähr, wie lange sie sich auf dem Kreuzer befanden. Danach war die zweite Nacht vorbei und Vormittag des dritten Tages.
    Frank Niesar betreute sie nach wie vor. Er beeilte sich bei seinen Verrichtungen, sprach nichts und ließ sich auch durch gelegentliche ironische Bemerkungen nicht aus der Reserve locken. Sie hatten beschlossen, ihn in Ruhe zu lassen, ihm Zeit zu geben.
    Die drei waren sich nähergekommen, hatten aus ihrem Leben erzählt. Und als Kai berichtet hatte, wurde es Thomas erneut klar, wie leicht er es doch selbst bisher gehabt hatte. Kai war der Sohn eines schwedischen Arbeiters. Sein Leben war zwar aus seiner Sicht normal verlaufen, ohne besondere Schwierigkeiten, aber zweimal mußte er das Studium unterbrechen, mußte verdienen, damit die fünfköpfige Familie den – wie er sagte – hohen Lebensstandard, der durch vorübergehende Kurzarbeit des Vaters gefährdet war, halten konnte.
    Das Schachspiel, das ihnen Frank Niesar am ersten Nachmittag gebracht hatte, änderte nichts an der aufkommenden Langeweile. Sie lehrten Ann das Setzen der Figuren, einen Abend lang… Aber immer öfter glitten die Gedanken von den Springern und Läufern weg, gingen zu den Freunden, auf alle Fälle aber hinaus aus dem Käfig.
    Sie hatten auch keine Vorstellung, wohin der U-Kreuzer fuhr. Sie lauschten jedesmal, wenn die Maschinen stoppten, in der Hoffnung, daß sich endlich etwas tun würde. Und die Motoren standen oft.
    Anfangs rieten die drei, in welche Richtung sie fuhren, dann nur noch, ob vorwärts oder rückwärts. Später gaben sie es auf, auch deshalb, weil der Kreuzer nur noch mit Viertelkraft gefahren wurde. – Ann meinte das an dem Summen der Motoren zu hören.
    »Lange kann er nicht mehr getaucht fahren«, sagte Ann. »Die Akkus müssen bald leer sein.«
    Das Motorengeräusch ließ nach, verstummte. Wenig später setzte der Kreuzer dumpf auf, gleichzeitig nahm der Fußboden eine leichte Schräglage ein. Ein

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