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Anubis - Wächter im Totenreich

Anubis - Wächter im Totenreich

Titel: Anubis - Wächter im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fahrt begann.
    Suko und ich prosteten uns zu. Wobei mein Partner noch sagte: »Auf eine glückliche Heimkehr?« Das wollte ich hoffen…
    ***
    Der Tag neigte sich dem Ende entgegen.
    Einige Stunden auf dem Nil lagen hinter uns, und Suko und mich hatte es nicht mehr auf den unteren Decks gehalten. Wir waren hochgegangen, um im letzten Licht der scheidenden Sonne das vielleicht sehen zu können, was die Touristen aus Europa an diesem Land so interessierte. Wir fuhren fast in der Strommitte Richtung Süden. Beide Ufer des Nils waren sehr fruchtbar. Das nutzten die zahlreichen Bauern aus. Sie hatten nahe des großen Stroms ihre Felder angelegt, wo sie Mais, Hirse, Gemüse und Obst anbauten. Mit Hilfe zahlreicher Kanäle bewässerten sie ihre Felder.
    Oft standen Kinder am Ufer und winkten uns zu.
    Hinter dem gut zehn Kilometer breiten Grünstreifen an der Westseite des Nils begann die Wüste. Zum Glück war die Luft von einer wirklich seltenen Sauberkeit. Wir konnten über diese fruchtbare Fläche hinwegschauen und sahen dahinter eine gelblichbraun schimmernde Weite. Dort lag die Wüste. Gefährlich, unheimlich. Wer sich dort verlief, war verloren. Professor Barkley gesellte sich zu uns. Er hatte einen Feldstecher aufgetrieben und reichte ihn mir.
    »Wenn Sie genau hinschauen, können Sie die drei großen Pyramiden sehen«, erklärte er mir, »und etwas südlich davon liegt die Touristenstadt Sahara City.«
    Ich stellte die Optik ein und erkannte tatsächlich die spitzen Kegel, die in den Himmel ragten. Das waren also die ersten Pyramiden. Nichts Neues für mich, denn ich hatte vor Jahren erlebt, wie eine gewaltige Mumie eine Pyramide sprengte und in Freiheit geriet. Mit einem Flugzeug hatten wir sie angegriffen und vernichtet.
    Als stumme Zeugen einer fernen Vergangenheit ragten die Pyramiden aus der Wüste. So etwas wie Ehrfurcht überkam mich, als ich die Bauten sah. Was hatten die Menschen schon vor unserer Zeitrechnung alles geleistet!
    Ich reichte das Fernglas an meinen Freund Suko weiter. Auch er zeigte sich beeindruckt.
    James Barkley rieb sich die Hände. »Ich erliege immer wieder der Faszination. Es ist einfach gewaltig.« Er räusperte sich. »Haben Sie eine solche Pyramide schon von innen gesehen, Gentlemen?«
    »Das haben wir.«
    Um uns herum standen zahlreiche Passagiere. Wir vernahmen auch einen Sprachenwirrwarr, doch Englisch überwog. Während es dunkler wurde, gingen die ersten zum Dinner. Auch wir begaben uns in den großen Spreisesaal, wo bereits gedeckt worden war. Wir konnten zwischen europäischer und einheimischer Küche wählen und entschieden uns für die einheimische, wobei wir uns von Barkley beraten ließen.
    Wir nahmen Nilfische als Vorspeise. Als Zwischengericht kalte Bohnen in Öl, die wir in eine Sauce tunken mußten, und als Hauptgericht hatte Barkley Hammel bestellt.
    Das Fleisch war gut, außerdem sehr heiß, so daß das Fett nicht stockte. Der Professor lehnte sich zurück, trank ein Glas Wasser und stieß leicht auf. »Mir hat es gemundet«, sagte er.
    Ich beugte mich vor. »Wann werden wir unser Ziel erreichen? Bleibt es bei Ihrer Annahme?«
    »Ja, bei Sonnenaufgang.«
    Da gab es nichts mehr zu sagen. Das Ziel, von dem der Mann immer gesprochen hatte, lag südlich der Stadt Memphis, allerdings auf der anderen Seite des Nils, wo der Professor eine alte Stadt entdeckt hatte, in der es zahlreiche Gräber gab.
    Eben diese Mastabas.
    Hier mußten wir die Spur des Totengottes Anubis aufnehmen, denn bisher hatten wir von ihm nichts mehr gesehen.
    An Bord dieses Schiffes gab es auch Alkohol. Einen Whisky konnte ich schon vertragen und bestellte mir einen. Suko nahm nur Sodawasser, während der Professor Tee bestellte. Er süßte ihn stark und verzog freudig das Gesicht, als er den ersten Schluck genommen hatte.
    »Wirklich hervorragend. Sie sollten ihn probieren, Mr. Sinclair!«
    Ich hob mein Glas und ließ den Whisky kreisen. Die drei Eiswürfel klingelten eine Melodie. »Wissen Sie, Professor, ich bleibe bei einem anständigen Schluck Scotch.«
    »Jedem das Seine.«
    »Wollen Sie eigentlich immer in Ägypten bleiben oder zieht es Sie weiterhin nach London zurück?« fragte Suko.
    »Nein, ich werde dieses Klima dem englischen wohl vorziehen. Ich habe vor, für immer in diesem Land zu bleiben.«
    »Wo wollen Sie denn wohnen?«
    Er lachte. »Jetzt werden Sie mich wohl für verrückt halten. Am liebsten außerhalb der großen Städte. Gewissermaßen zwischen den Pyramiden. Dort fühle ich

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