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Aqua

Aqua

Titel: Aqua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martini
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Straße hinunter. »Typisch Dr. Haupenberg, immer ein wenig over the top!«
    »Ich geh’ dann wieder nach drüben.« Grabbe verließ geschäftig den Raum.
    »Darf ich Ihnen … einen Moment bitte.« Walde legte seine Jacke und Mütze über den Aktenstapel auf einem Beistelltisch und trug den Stuhl zurück vor den Schreibtisch.
    »Der hat Nerven.« Stiermann ließ sich schwer darauf nieder. »Das muss ich schon sagen, also ich in dieser Situation, ich würde da nicht einfach so … die ganze Nacht bis in den Morgen hinein schlafen können. Ich war eben unten im Zellentrakt.«
    Stiermann sprach, als würde er ein Selbstgespräch führen.
    Walde hatte sich auf seinen Stuhl gesetzt. Er überflog das Dossier, während Polizeipräsident Stiermann weiter lamentierte. »Er soll gesagt haben, dass die harte Pritsche genau das Richtige für seinen kaputten Rücken wäre. Entweder hat er mit allem abgeschlossen und wird bald ein Geständnis ablegen oder er ist sich seiner Sache sehr sicher.«
    Walde fragte sich, ob Stiermann vorher jemals dienstlich im Zellentrakt gewesen war.
    Einmal abgesehen von den Führungen am Tag der offenen Tür gehörte dieser Bereich zu seinen No Go-Zonen, wie er sich gerne in Anglizismen ausdrückte.
    »Übrigens ist das Ergebnis der Untersuchung des Bolzenschussgerätes negativ, hat mir Herr Sattler soeben mitgeteilt«, fuhr der Polizeipräsident fort, während er den Oberkörper vorbeugte und auf die Blätter schaute, die Walde vorhin ausgedruckt hatte.
    »Sie haben noch eine weitere Spur?«
    »Wenn das Gerät wirklich bei dem Tierarzt im Wagen gelegen hat, kann es nicht die Tatwaffe sein«, sagte Walde so gelassen wie nur möglich, »wer weiß, ob es noch ein weiteres Bolzenschussgerät auf dem Hof gibt. Das hier abgegeben wurde, war bereits beim Finanzamt abgeschrieben.«
    »Sie sind doch nicht unbefugt an irgendwelche Unterlagen gelangt … Tele Mosel berichtet von einer … zwielichtigen Durchsuchung der Kanzlei von Herrn Bröding.«
    »Alles war absolut korrekt, Staatsanwalt Roth und ein Vertreter der Anwaltskammer waren zugegen.«
    »Reicht das, was Sie haben, noch für einen Haftbefehl?« Stiermann wählte, je nach seiner persönlichen Einschätzung der Lage zwischen wir und Sie. Im vorliegenden Fall schien es ihm ratsam, sich selbst nicht mit einzubeziehen.
    »Schauen Sie sich das mal an.« Walde wollte ihm die von Grabbe gefertigte Mappe reichen. Doch Stiermann hatte sich den Vorgang vom Tisch genommen, in dem es um die Anzeige gegen Jo wegen Raubgräberei ging.
    »Was ist das?« Der Polizeipräsident nahm eine Brille aus der Brusttasche seines Jacketts.
    »Das hat nichts mit dem Fall zu tun«, versuchte Walde abzuwiegeln. »Das wurde irgendwie fehlgeleitet.« Er schob dem Präsidenten Grabbes Unterlagen hinüber. »In diesem sehr interessanten geheimen Dossier hat Holtzer Fakten über verschiedene Personen gesammelt.«
    Waldes Telefon klingelte. Es war eine Kollegin von der Pforte, die mit aufgeregter Stimme ein Problem mit Haupenberg zu schildern versuchte. Walde stellte sein Telefon auf Lautsprecher um. So konnte der Polizeipräsident mithören, wie die Kollegin schilderte, dass sie den Picknickkorb samt Besteck, zu dem Messer und sonstige als Waffe nutzbaren Gegenstände gehörten, nicht passieren lassen könne. Haupenberg beharre auf dem Recht, dass seinem Mandanten vom Gesetz her ein Frühstück zustehen würde.
    Schließlich übernahm Stiermann das Telefon und ließ sich den Anwalt geben.
    »Stiermann«, meldete er sich. »Wait a minute.« Er suchte den Knopf, um den Lautsprecher auszuschalten, damit Walde nicht hören konnte, was Haupenberg sagte.
    »…«
    Stiermann lächelte. »Ja, danke, bestens, abgesehen davon, dass ich heute Morgen auch lieber …«
    »…«
    »Ja, bei dem Wetter macht das auch nicht wirklich …«
    »…«
    »Sowieso gesperrt, aha!« Das Gesicht des Polizeipräsidenten wurde wieder ernst.
    » …«
    »Nee, besser so, da hat keiner was davon, wenn das Fairway nachher zu einem Acker geworden ist.«
    »…«
    »Natürlich darfst du deinem Mandanten Frühstück mitbringen, aber es gibt hier gewisse Sicherheitsregeln, sorry, da kann selbst ich dir nicht helfen.«
    »…«
    »Okay, das finde ich auch unerfreulich, Niko, aber die Messer bleiben an der Pforte.«
    Stiermann scharrte nervös mit den Schuhen über den Boden. »Gibst du mir bitte wieder die … eh … Wachhabende? See you.«
    »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Silvanas Fäuste schlugen hart auf das

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