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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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einen Mann zur Ehe zu zwingen, der eine Heirat so heftig ablehnte.
    König Richard begrüßte Tristan persönlich und schenkte ihm allein seine Aufmerksamkeit. Da die beiden Männer beieinander standen, verglich Arabella die zwei unwillkürlich miteinander. Was für einen ausgezeichneten Herrscher würde Tristan abgegeben. Er war zum Anführer geboren, während der König bloß ein Knabe war.
    Bald darauf gebot der König mit einer Handbewegung Ruhe, und die bereits nur gedämpft sprechenden Anwesenden schwiegen.
    „Willkommen, meine Freunde“, begann er ziemlich freundlich. „Ich habe Euch heute Abend hierher gerufen, damit wir noch vor meinen Hochzeitsfeierlichkeiten einige überfällige Dinge klären. Prinzessin Anne machte mich auf ihre Hofdame Rosalyn de Clair aufmerksam, welche guter Hoffnung ist. Da sie nun eine von uns ist, möchten wir diese Edeldame noch vor der zu erwartenden Niederkunft gut versorgt wissen.“
    Richard schenkte Rosalyn ein Lächeln, das diese ganz lieblich erwiderte.
    „Sir Tristan Carlisle“, fuhr der König fort und wandte sich jetzt an den Ritter. „Rosalyn behauptet, Ihr wäret der Vaterdes Kindes. Welchen Grund habt Ihr, sie nicht zur Gattin zu nehmen?“
    „Mehrere Gründe. Der Erste ist, dass dieses Kind nicht von mir ist.“
    Es überraschte Arabella, dass der König erneut diese Frage stellte. Sie hatte geglaubt, durch den Anblick von Rosalyns bloßem Bauch in Köln wäre die Sache erledigt gewesen.
    Der König schaute sich einen Augenblick gedankenverloren im Raum um, bis er Maria erblickte.
    „Doch eine andere Edle Dame, mein guter Ritter, wurde Zeugin, wie diese Frau früh am Morgen Eure Kammer verließ.“ Richard schien Maria gegenüber fragend die Braue zu heben. Sie zögerte nur einen kurzen Moment, bevor sie nickte. „Was sagt Ihr dazu, Sir?“
    „Es war in der Tat so.“
    „So leugnet Ihr nicht, dass sie vor einigen Wochen mitten in der Nacht in Eurer Schlafkammer war?“ Offenbar gab Richard Tristan eine zweite Chance, sich zu rechtfertigen.
    „Nein.“
    Wieso wollte Tristan nicht verraten, was geschehen war? Und wieso forderte der König Arabella nicht auf, sich zu dem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft zu äußern? Doch bevor Tristan sie nicht selbst als Zeugin in dieser Sache nannte, überlegte Arabella, würde der König es wohl auch nicht tun.
    „Und hegt Ihr nicht den Wunsch, diese Frau, die sich mitten in der Nacht in Eurer Schlafkammer befand, zu heiraten?“
    „Ja.“
    Mit einem Mal verstand Arabella, dass es Tristans Stolz war, der ihn daran hinderte, sich zu verteidigen. Derselbe dumme Stolz, der ihn zwang, in Gegenwart des Königs zu stehen und sich noch nicht einmal hinzusetzen, obgleich er doch eigentlich sogar hätte im Bett liegen müssen. Während sie quer über den Kontinent gereist waren, hatte sie die Tiefe seines Stolzes nicht ermessen können. Doch hier, inmitten eines Hofes voller mächtiger Leute sah sie ihn. Einen König, dem noch nicht einmal ein Bart wuchs, würde Tristan nicht um seine Freiheit bitten.
    Einen Augenblick lang schienen König Richard die Worte zu fehlen. Doch nach einem Blickwechsel mit Prinzessin Anne fand er seine Fassung wieder.
    „Ich schwöre, wer immer um die Hand dieser Frau bittet, wird mein Wohlwollen erhalten, zusammen mit Ländereien, welche der Krone gehören.“
    Arabella hielt den Atem an, als der König eine solche Belohnung versprach. Hatte nicht Tristan selbst sich so etwas erhofft?
    Alle Ritter drehten sich zu Tristan, um seine Reaktion zu beobachten. Nachdem eine lange Zeit Stille im Saal geherrscht hatte, trat einer der Männer vor.
    „Ich würde gerne um die Hand der Edlen Dame bitten.“
    Rosalyn errötete und zeigte offen ihren Spott. Arabella kannte den Mann nicht, der vorgetreten war – ein junger Mann mit Sommersprossen und Haaren so rot wie Rosalyns Wangen.
    „Behauptet Ihr, der Vater von Lady Rosalyns Kind zu sein?“, fragte der König.
    „Nein, aber es ist kein Geheimnis, dass auch Tristan Carlisle nicht der Vater ist“, versicherte der hochgewachsene Ritter, der immer noch vor dem König kniete.
    Rosalyn wollte etwas sagen, besann sich dann aber eines Besseren, da sie Prinzessin Annes warnenden Blick bemerkt hatte.
    „Die Krone schuldet Euch etwas, Sir.“ Der König forderte den anderen mit einer Geste auf, sich zu erheben.“
    „Nach Eurer Hochzeit werde ich Euch per Urkunde einen kleinen Landsitz an der nördlichen Grenze meines Landes übergeben.“
    Der

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