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Arabellas Geheimnis

Arabellas Geheimnis

Titel: Arabellas Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JOANNE ROCK
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entzündete.
    „Ja.“ Die Erwiderung blieb ihm unangenehm in der Kehle stecken, und Tristan fragte sich, ob es ihm jetzt, da sie an ihrem Ziel angekommen waren, gelingen würde, Arabella noch einmal unter vier Augen zu sprechen.
    „Ich freue mich, dass sie Euch gefällt, Sir, denn es gibt eine ganz einfache Lösung, wie man diesem Gerede über Zauberei, das Ihr an meinen Hof gebracht habt, ein Ende bereiten kann. Da Ihr vor Zeugen die Verantwortung für Lady Arabellas Schande übernahmt, werdet Ihr nun auch geradestehen für die Wiedergutmachung des von Euch verursachten Schadens, indem Ihr sie ehelicht.“
    Arabella sog scharf die Luft ein, und griff Halt suchend nach Tristans Arm.
    „Aber ich will nicht für immer in England bleiben, Euer Gnaden.“ Arabella sprach die Worte mit dem leichten Akzent ihrer Muttersprache, doch die Enttäuschung, die in ihnen mitklang, wurde von allen verstanden. „Ich habe in Böhmen Verpflichtungen meiner Familie gegenüber.“
    Tristan legte ihr die Hand auf die Schulter in der Hoffnung, sie zu beruhigen. Auch wenn der König leutselig erscheinen mochte, hatte er doch genug vom Temperament der Plantagenets geerbt, sodass es nicht ratsam war, sich ihm zu widersetzen.
    Der König überhörte Arabellas Einwand und blickte Tristan fest in die Augen.
    „Da dies eine Verbindung nach dem Wunsch der Krone ist, schenken wir Euch den Besitz Ravenmoor in Northumbria, welchen wir Euch zu Ehren zur Grafschaft erklären. Wir sind mit Euren Diensten während der vergangenen Jahre sehr zufrieden gewesen.“
    Damit bot er Tristan alles an, wofür der sein Leben lang gekämpft hatte. Um es zu erhalten, musste er nur Arabella heiraten. Es war ein kluger Schachzug und diente einer ganzen Anzahl von königlichen Zielen. Nie wäre dem König in den Sinn gekommen, dass er damit Arabellas wildes Herz brach und Tristan ein Leben lang an eine Frau fesselte, die sich nach Freiheit sehnte.
    „Euer Geschenk beschämt mich.“ Tristan rang sich die Worte ab, auch wenn er innerlich bereits gegen diese komplizierte Verbindung rebellierte, die der König geschaffen hatte.
    „Ich bin überzeugt, dass Ihr versteht, warum die Hochzeit so schnell wie möglich stattfinden muss. Dieses Gerede muss ein Ende haben. Ihr könnt morgen heiraten, sofort nachdem Lady Rosalyn ihr Ehegelübde abgelegt hat. Dann mögt Ihr und Eure Gattin Euch rasch nach Ravenmoor begeben. Dort seid Ihr sicher vor dem Tratsch bei Hofe.“
    Erst als Tristan den Bedingungen zugestimmt und der König die Versammlung aufgelöst hatte, merkte Tristan, dass Arabella noch immer seinen Arm fest umklammert hielt. Sie blieb knien, die Hand fest um sein Handgelenk geschlossen, bis er sie auf die Füße zog und in ein Vorzimmer führte.
    Sie war blass, und als sie jetzt zu ihm aufblickte, waren ihre Pupillen so weit, dass man das Grün ihrer Augen kaum noch sah.
    „Entsetzt dich der Gedanke, mich zu heiraten, so sehr, chovihani ?“
    Sie schüttelte den Kopf. Für eine ganze Weile blieb das ihre stumme Antwort. Endlich sprach sie. Ihre Stimme klang heiser.
    „Selbst jetzt nennt Ihr mich noch so? Selbst nachdem mein Name öffentlich angeprangert wird wegen …“ Wieder schüttelte sie den Kopf, und in ihren Augen schimmerten ungeweinte Tränen.
    Seine Reue erwachte und traf ihn tief. Kein bewaffneter Feind hatte je solch einen kühnen Streich gegen ihn geführt.
    „Ihr habt recht.“ Er machte sich nicht die Mühe, sie daran zu erinnern, dass er diesen Namen nie in Anwesenheit eines anderen benutzt hatte. „Doch es mag Euch trösten zu wissen, dass ich nach Ravenmoor geschickt werde, um für den König die nördliche Grenze zu schützen. Man befürchtet, dass es eine Allianz der Schotten mit den Franzosen geben könnte. Ich werde wenig Zeit haben, Euch bei Euren Studien zu stören, wenn Ihr sie fortführen wolltet.“
    „Ihr werdet Eure Nachbarn bekriegen, und ich werde ihnen zur Genesung verhelfen.“
    „Ihr werdet keine Gelegenheit bekommen, den Feind zu heilen. Doch es gibt viele Bauern, die eine Heilerin willkommen heißen werden.“ Und wenn Arabella auch über die ungewollte Ehe weinte, er war begierig darauf, die Reise zu beginnen.
    Weit fort vom Hof, würde sie das raue Land lieben lernen, dessen wilde Schönheit zu ihrer eigenen passte. Was ihn selbst betraf, so hatte er nach der herben Zurückweisung Elizabeths und der Wunde, die sie seinem Stolz zugefügt hatte, nicht vorgehabt, je zu heiraten. Doch jetzt war er ein anderer, und seine

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