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Arche

Arche

Titel: Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Morrison
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Cutter war das von Vorteil. Seit dem Tode von Prinzessin Diana hatte es keinen vergleichbaren Aufschrei in den Medien gegeben. Rex Hayden war nicht nur ein großer Star gewesen, er hatte mit seiner Berühmtheit auch geschickt Kasse gemacht. Deshalb war er für die Kirche der heiligen Wasser ein erstzunehmender Gegner gewesen. Dan Cutter weidete sich an dem Gedanken, wie sich der Schauspieler unter Todesqualen aufgelöst hatte. Die Lkw mit den Flugzeugteilen verschwanden hinter dem Gebäude.
    Dutzende Autos parkten in einer Reihe neben dem Hangar. Cutter und Simkins würden nur zwei weitere Arbeitsbienen sein, die in dem allgemeinen Trubel untergingen.
    Sie stiegen aus dem Auto und machten sich auf den Weg zum Tor. Es wurde von zwei Männern in Polizeiuniform bewacht, deren Hemd das Logo des Maricopa-County-Sheriffs schmückte. Jeder trug eine AR-15 Automatic im Halfter.
    Dan Cutter passte es nicht, dass er auf diese Mission keine Waffen mitnehmen durfte. Wenn jemand bei Ermittlungsbeamten der Luftsicherheitsbehörde eine Pistole entdeckt hätte, wären die Fragen höchst unliebsam gewesen.
    Andererseits ging er auch gar nicht davon aus, dass er eine Waffe brauchen würde. Sein Auftrag lautete, den grünen Koffer zu finden und vom Gelände zu schmuggeln, bevor jemand entdeckte, dass er das Behältnis war, mit dem man den biologischen Wirkstoff transportiert hatte.
    Er musterte die vom Wacheschieben offenkundig gelangweilten Polizisten. Sollte er wider Erwarten doch eine Waffe brauchen, wusste er, wo er sie sich holen würde.

    Wieder zeigten sie ihre Ausweise vor, und die Polizisten ließen sie passieren.
    Im Hangar nahm Cutter die Sonnenbrille ab, damit sich seine Augen schneller an die veränderten Lichtverhältnisse anpassten. Gerade schlossen sich die großen Schiebetore am anderen Ende der Halle. Die Fahrer der beiden Lkw warteten auf weitere Anweisungen.
    An die fünfundsiebzig Arbeiter, wenn nicht mehr, bildeten an verschiedenen Stellen der Halle kleine Gruppen. In der Mitte stand ein Gerüst von der Größe eines Flugzeugrumpfs. Es hingen bereits mehrere Teile der abgestürzten 737 daran. Andere Teile hatte man vorsichtig auf den Boden gelegt, sie mussten noch inspiziert werden.
    Ladung und Innenausstattung – Sitze, Gepäck, Kleidung – stapelten sich in säuberlichen Reihen an der gegenüberliegenden Wand. Cutter hatte dank eines Computers der beiden Beamten der Flugsicherheitsbehörde, die nun tot in einem Motel in Phoenix lagen, Zugriff auf Gordians Kennzeichnungs- und Sortiersystem gehabt. Im Inhaltsverzeichnis hatte er ein Foto des mit Stahl ausgekleideten Koffers gefunden, der das Gerät enthielt. Der Koffer schien noch intakt zu sein und befand sich an Bord eines Lkws, der auf dem Weg zum Versuchsgelände war. Er sollte am heutigen Morgen eintreffen.
    »Du gehst ans andere Ende«, befahl Cutter seinem Begleiter, »und arbeitest dich in meine Richtung vor. Sprich möglichst mit niemandem. Wenn du den Koffer siehst, fass ihn nicht an. Hol mich. Wir schmuggeln ihn dann unbemerkt raus.«
    »Und wenn er nicht dabei ist?«
    »Dann warten wir auf den nächsten Lastwagen.« Cutter gratulierte sich in Gedanken zu ihrem Glück. Das hier würde viel leichter sein, als die Wüste nach einem einzelnen Gepäckstück
zu durchkämmen. Sollten sich doch die Polizisten von der Bundessicherheit die Hände schmutzig machen. Er würde den Koffer einfach in Empfang nehmen.
    Als er das Piepen eines zurückstoßenden Schwerlasters hörte, wandte er den Kopf und erblickte etwa dreißig Meter von ihm entfernt am Ende des seitlich aufgereihten Inhalts der Maschine einen Schwarzen. Sein T-Shirt spannte über seinem muskulösen Brustkorb. Er gab dem Fahrer Zeichen. Als der Lkw stoppte, befahl der Schwarze, der hier eindeutig das Sagen hatte, zwei Männern, die rückwärtigen Türen des Fahrzeugs zu öffnen. Man bildete eine Kette und reichte vorsichtig die Stücke weiter, während der Boss seine Anweisungen brüllte.
    Bei dieser Ladung hätte der Koffer dabei sein können, aber Cutter achtete gar nicht auf den Inhalt des Lkws. Die Stimme. Er kannte sie!
    Hass wallte in ihm auf. Dieser Mann hatte unter ihm gedient. Er hieß Grant Westfield. Er war Elektroingenieur, als Profi-Wrestler früher bekannt unter dem Namen The Burn. Er war schuld, dass man Cutter mit Schimpf und Schande aus der Armee entlassen hatte.
    Cutter wandte sich ab, damit der andere ihn nicht bemerkte. Wenn Grant Westfield hier die Verantwortung trug, würden sie

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