Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)
den Rücken, als sie ihre pelzbesetzte Kappe abnahm. Volle Lippen und schwarze Augen verliehen ihr einen sinnlichen Ausdruck. Ihre Haut war von der Sonne braun gebrannt, auch wenn ihre natürliche Hautfarbe eher hell zu sein schien. Sie zeigte selbst durch die Kleidung hindurch frauliche Rundungen und Branden merkte, wie sich in ihm die Lust regte. Er wollte diese Frau. Ihm kam der Gedanke, sie hier und jetzt zu nehmen, in wildem Verlangen über sie herzufallen.
Alles zu seiner Zeit, sagte er sich. Lord Boron wird sicherlich sehr verärgert sein, wenn ich seinen schönen Plan so unbedacht zerstören würde . Und wenn man es sich mit Lord Boron verscherzte, dann auch mit dem Prinzen von Ardeen und diese Vorstellung erschreckt selbst mich .
Als die Frau sich zum Schlafen hinlegte, zog Branden sich ebenfalls ganz leise zurück. Ein gutes Stück entfernt brach er etliche Zweige ab und hinterließ Hinweise, damit der Trupp, der ihm später folgen sollte, auch den richtigen Weg fand. Selbst diese blinden Soldaten müssten diese deutlichen Hinweise nun bemerken. Hoffentlich halten sie genügend Abstand, denn die sind wie eine Horde Rindviecher, die durch das Gebüsch trampelt. Sich auf leisen Sohlen zu bewegen, ist denen fremd und unsere Schönheit hier ist schreckhaft wie ein Reh.
Dann legte auch er sich hin zum Schlafen. Branden konnte in einen leichten, kurzen Schlaf fallen, wenn es nötig war. Und er war sich sicher, noch vor Sonnenaufgang wieder aufzuwachen. Und seltsame Geräusche würden ihn sofort aus dem Halbschlaf hochschrecken lassen. An sich wäre es besser gewesen, näher an der Zielperson dranzubleiben. Doch Branden wusste, dass er manchmal schnarchte und das konnte er leider nicht kontrollieren. Unsere wachsame Schönheit würde einen schnarchenden Blätterhaufen sicherlich äußerst verdächtig finden. Zur Garde zurückzukehren und dort zu nächtigen ist ebenfalls keine Alternative. Ich könnte die Gesetzlose dabei morgen früh verlieren und auf die Gesellschaft der Soldaten lege ich ohnehin keinen Wert. Diese Männer mit ihrem übertriebenen Disziplingetue sind mir zuwider. Allen voran der Kommandant, Seine Lordschaft Sir Boron, der wahrscheinlich selbst beim Kacken die Arschbacken zusammenkneift.
Wie erwartet erwachte Branden aus seinem Halbschlaf noch vor der Dämmerung. Leise suchte er sich seinen Weg zurück und fand seine Schönheit noch schlafend vor. Er suchte sich ein nettes Plätzchen und verharrte dort. Während er die Schlafende beobachtete, ließ er seiner Fantasie freien Lauf. Er malte sich aus, was er alles mit ihr machen würde. Dabei wurde sein Glied steif. Aber es war nicht die richtige Zeit, um sich seiner Lust hinzugeben. Darum aß er zur Ablenkung etwas aus seinem Proviant. Alles langsam und leise, leise, leise.
Die Frau erwachte als es hell wurde und kurz darauf drang der Lärm des Soldatenlagers zu ihnen herauf. Das weckte das Interesse der Frau schlagartig. Sie suchte ihre Sachen zusammen und schlich sich auf Beobachtungsposten. Branden folgte ihr.
Endlich brach die Garde auf und wieder heftete sich der Schatten an ihre Fersen. Branden hielt etwas Abstand und hinterließ von Zeit zu Zeit Markierungen. Schließlich kam der Moment, in dem die Frau ihre Richtung abrupt änderte und begann, den Berghang hinaufzusteigen. Jetzt wird es langsam interessant. Auf der ersten Kuppe drehte sie sich kurz um und Branden dachte zuerst, sie habe ihn folgen hören, doch dann bemerkte er, dass ihr Blick auf die Straße fiel, auf der sich die Kolonne der Soldaten wie Ameisen bewegte. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass die Soldaten weiterzogen, drehte sie sich um und verschwand in der nächsten Senke. Auch Branden hielt kurz auf der Kuppe an und brachte weitere Markierungen an. Seine Schönheit folgte nun einer geraden Linie nach Westen und Branden sah von der Kuppe aus kurz hinunter ins Tal. Dort zogen die Soldaten weiter Richtung Aspentor. Plötzlich lösten sich mehrere Reiter aus der Kompanie und ritten zurück. Die einen verschwanden im Wald, während die anderen in mörderischem Galopp die Straße zurückpreschten. Gut, die Verstärkung ist jetzt hinter mir, dachte Branden und beeilte sich, den Schatten nicht aus den Augen zu verlieren.
Manchmal folgte die junge Frau Wildpfaden, dann bog sie wieder ab und es ging querfeldein. Einmal tauchte sie aus dem Wald auf, nur um nach wenigen hundert Metern wieder zwischen den Bäumen zu verschwinden.
Es war bereits Nachmittag, als Branden um
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