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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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werden. „Sir Oswold, der Trupp und Raegnir sollen sich bereithalten und Ihr, Meister Eriwen, kehrt so schnell wie möglich nach Falgars Tal zurück, bevor Euch das Unhaer umbringt.“
    Der Magier hatte dagegen keinerlei Einwände. Vielmehr sah er so aus, als ob er gleich vom Pferd fallen würde. So fügte der Graue Wolf noch vorsichtshalber an: „Am besten in Begleitung Eurer Schüler.“
    Willen drängte sein Pferd neben das des Kommandanten. „Lord Boron, wir sollten noch ein Stück weiter reiten“, schlug er vor. „Sobald unser Mann die erste Höhe erklommen hat, kann er nämlich ein gutes Stück der Straße einsehen und würde vielleicht stutzig werden, wenn wir einfach so umkehren.“
    Da ist was Wahres dran. Der Mann scheint doch nicht so einfältig, wie er auf den ersten Blick wirkt. Für Meister Eriwen wird es langsam kritisch. Eile ist geboten. Der Weg zurück wird fast zwei Tage scharfen Rittes bedeuten und es ist langsam fraglich, ob Meister Eriwen das noch schafft. Und doch muss ich den Erfolg der Mission im Auge behalten.
    „Also haltet noch ein wenig länger aus“, befahl er dem Magier und sie ritten in langsamem Tempo weiter. „Wie lange wird es dauern, bis wir nicht mehr gesehen werden?“
    Willen zuckte mit den Achseln. „Schwer zu sagen. Da kommt eine kleine Anhöhe. Von dort aus sind wir sichtbar, dann geht es wieder hinunter in eine Senke und wenn man von dort herauskommt, sieht man die Straße erneut. Sie ist dann aber schon ziemlich weit weg.“
    „Unser Magier muss so schnell wie möglich zurück. Sobald Ihr denkt, dass der Schatten über den ersten Bergrücken ist, dann gebt mir ein Zeichen und wir riskieren es. Sir Oswolds Männer kehren um und verstecken die Pferde im Wald. Meister Eriwen und seine Schüler reiten in vollem Galopp zurück.“
    „Und wenn ich die Zeit falsch einschätze? Unser Mann kann eine Pause einlegen...“
    Die tausend ‚Wenn und Aber‘ kann ich jetzt nicht mehr bedenken. „Dann ist das eben so. Sie sind doch ein Waldläufer! Wie würden Sie in seiner Situation denken? Und genau so treffen Sie dann Ihre Entscheidung“, schnauzte er Willen an.
    Der drehte sich im Sattel um und sah zu dem Berghang hinauf. Er kniff die Augen zusammen, als ob das beim Sehen in die Ferne helfen würde. Schließlich drehte er sich wieder um: „Jetzt!“
    Auf einen Wink von Kommandant Boron verschwand Sir Oswolds Truppe im Nu von der Straße. Die Magier rissen ihre Pferde herum und galoppierten davon, als ob ein Drache hinter ihnen her wäre. Schnell und reibungslos lief alles Weitere ab. Bleibt nur noch zu hoffen, dass es der rechte Augenblick gewesen ist . Disziplin ist schon etwas Feines, bestätigte sich der Graue Wolf erneut und entspannte sich etwas. Sein Plan entwickelte sich, wie er es sich vorgestellt hatte und nun galt es, geduldig abzuwarten.
     

     
    Branden Hold war überrascht gewesen, als er entdeckte, dass ‚ihr Mann‘ eine Frau war. Es war nicht schwierig, sie im Wald bei Dreital zu finden, nachdem der Magier ihm gesagt hatte, wo sie sich gerade versteckte. Ohne diese Hilfe wäre es ihm allerdings um einiges schwerer gefallen, sie aufzuspüren. In einem Gebüsch, versteckt von herabhängenden Zweigen, lag sie und beobachtete die Schwarze Garde. Als die Männer abrückten, folgte sie ihnen und Branden wiederum folgte ihr in sicherem Abstand.
    Zuerst vertraute Branden uneingeschränkt auf seine Unsichtbarkeit. Als er aber auf einen Ast trat und es ein knackendes Geräusch gab, blieb der Schatten abrupt stehen. Angestrengt starrte die Frau in seine Richtung und versuchte die Ursache des Knackens zu ergründen. Branden Hold hielt den Atem an und blieb reglos stehen. Sie sah ihn direkt an. Wirkt der Ring überhaupt? Dann aber drehte sie sich wieder um und lief weiter. Sie ist verdammt hübsch anzusehen und noch recht jung. Einen Augenblick zweifelte Branden daran, ob sie überhaupt zu dieser Bande Gesetzloser gehören mochte. Vielleicht ist sie die Tochter eines Jägers aus der Gegend. Er verwarf den Gedanken aber gleich wieder. Eine unverdächtige Person würde nicht drei Tage lang eine Kompanie Soldaten beschatten.
    Als die Truppe zum Übernachten anhielt, schlug auch der Schatten sein Lager auf. Sie entzündete kein Feuer und suchte sich einen geschützten Platz. Dann aß sie etwas Proviant und trank aus einem Wasserschlauch. Branden war so nahe herangeschlichen, wie er das geräuschlos hinbekam. Sie ist wirklich schön. Lange schwarze Haare fielen ihr über

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