Argeneau Vampir 16 - Der Vampir in meinem Bett
die richtige Richtung lenken. Ich bin mir sicher, sie wird uns helfen, sie zu überzeugen«, versicherte Marguerite ihm. »Aber bis dahin halte ich es für das Beste, wenn du bis morgen nicht mal mit Carolyn redest.«
»Bis morgen?« Christian zuckte zusammen. Verdammt, er wollte sie jetzt haben und nicht bis morgen warten …
»Du hast fünfhundert Jahre lang gewartet, da wird dich ein Tag mehr nicht umbringen«, sagte Marguerite und tätschelte wieder seine Hand. »Außerdem wird es ja gar nicht wirklich erst morgen sein.« Als klar war, dass er sie nicht verstand, fügte sie hinzu: »Geteilte Träume.«
»Oh Mann.« Zanipolo kniff Christian in den Arm. »Geteilte Träume sollen ja unglaublich heiß sein.«
»Nach dem Gespräch mit Gia, nach etwas gutem Zureden von Genie und nach einem geteilten Traum wird sie vielleicht eher bereit sein, über den Altersunterschied hinwegzusehen.«
Christian fürchtete, dass es ganz so leicht nicht werden würde, dennoch fragte er nur: »Ist sie nahe genug für einen geteilten Traum?«
»Sie wohnt in der Villa unter eurer«, antwortete Marguerite und grinste ihn breit an. »Wir haben das alles so arrangiert.«
»Danke«, sagte er leise.
»Du musst dich nicht bedanken. Wir haben sie schließlich noch nicht für dich gewinnen können.« Dann fügte sie mahnend hinzu: »Und ich nehme an, egal, was wir tun – sie wird so oder so immer noch davonlaufen wollen.«
Als Christian nichts sagte, zuckte sie mit den Schultern. »Die Lebensgefährtinnen deiner Brüder haben auch alle an irgendeinem Punkt die Flucht ergreifen wollen. Für eine Sterbliche sind das erschreckende Aussichten. Sie muss nicht nur unsere Existenz akzeptieren, sondern sie muss auch an die Nanos glauben, von denen sie vor der Begegnung mit einem Unsterblichen noch nie etwas gehört hat.«
Er hob den Kopf, da Genie eben zu ihnen an den Tisch gekommen war und lächelnd in die Runde blickte.
»Also, Sie sind einfach fantastisch. Egal mit wem ich rede, jeder ist von Ihnen begeistert«, verkündete sie freudestrahlend, dann stutzte sie. »Wo ist Gia? Und Carolyn?«, fügte sie an, als ihr auffiel, dass auch ihre Freundin verschwunden war.
»Zur Toilette«, antwortete Marguerite. »Sie werden bestimmt jeden Moment zurück sein. Apropos Carolyn. Christian hatte sich gerade nach ihr erkundigt, aber ich kenne sie nicht so gut wie Sie. Vielleicht können Sie ja seine Fragen beantworten.«
»Gerne«, sagte Genie. »Was möchten Sie denn wissen?«
Christian lächelte sie an, dann antwortete er: »Alles.«
3
Carolyn verließ die Kabine und ging zu den Waschbecken, verlangsamte jedoch ihren Schritt, als sie die blonde Frau erkannte, die vor dem Spiegel stand und ihre Frisur richtete.
»Oh, hi«, sagte sie ein wenig verlegen, als sich ihre Blicke im Spiegel trafen. Da sie mit einem Mal nicht mehr wusste, was sie tun oder sagen sollte, deutete sie mit einer fahrigen Geste auf die Kabine. »Ähm … ich war gerade …«
»… auf Toilette?«, ergänzte Gia amüsiert.
Carolyn nickte und begann, sich die Hände zu waschen, während sie sich wie eine Idiotin vorkam. Sie hatte ein schlechtes Gewissen wegen ihrer Gefühle für Christian und auch, weil sie so Hals über Kopf davongelaufen war, als er vorhin zu ihr an den Tisch gekommen war. Als ob sie irgendeine Ausrede dafür brauchte, dass sie ihren Platz verlassen hatte!
Gia kicherte, und Carolyn warf ihr einen verunsicherten Blick zu.
»Tut mir leid, aber Sie müssten mal Ihren Gesichtsausdruck sehen«, sagte Gia. »Sie gucken wie ein kleines Kind, das man dabei erwischt hat, wie es sich ein paar Kekse stibitzt hat.«
Carolyn konzentrierte sich wieder auf ihre Hände, und als sie sich zur Seite drehte, um sie abzutrocknen, fragte Gia: »Diese Unterhaltungsmanagerin, Genie, ist eine Freundin von Ihnen, richtig?«
»Ja, wir kennen uns von der Uni«, bestätigte Carolyn lächelnd. »Und Beth ebenfalls. Wir sind zusammen angereist, aber seit wir hier sind, hat sie es mit dem Magen zu tun. Das ist wirklich schade, weil wir drei zum ersten Mal wieder alle zusammen sind, seit wir zu Unizeiten zusammengewohnt haben.«
»Sie drei haben sich ein Zimmer geteilt?«, fragte Gia interessiert. »Auf dem Campus?«
»Nein, wir hatten uns gemeinsam mit einem Freund, Brent, ein Haus gemietet.«
»Brent.« Gia grinste breit. »Ein Mann und drei Frauen. Das muss interessant gewesen sein.«
»Brent war mehr wie eine von uns Frauen.«
Gia kniff die Augen zusammen, dann murmelte
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