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Arglist: Roman (German Edition)

Arglist: Roman (German Edition)

Titel: Arglist: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Sluts . Wir sammelten die Scherben auf, besorgten uns einen neuen Sänger, aber es passte einfach nicht. Und die Zeiten änderten sich. Grunge war in, und jeder wollte wie Kurt Cobain klingen. Ich hasse Seattle.«
    »Kommt Ihnen der Name Jervis Wenderhole irgendwie bekannt vor? Sein Künstlername war A-Tack.«
    »Kenn ich nicht, Kollege, aber ich kenne auch nicht jeden.« Er leerte seine Tasse. »Und Sie glauben, Rudy ist tot?«
    »Wir wissen nicht, wo er steckt. Das ist alles. Ganz sicher, dass Sie keinen Schimmer haben, wo er sich aufhalten könnte?«
    »Rudy redete immer davon, nach Mexiko zu gehen … Geld ist da billig zu haben, genau wie die Frauen. Das sagte er immer.«
    »Hat er ein Haus oder irgendwas in der Art in Mexiko?«
    »Das hoffe ich. Das wäre dann nämlich was, das ich zu Bargeld machen könnte.«
    »Liam, wenn Sie an einen Ort denken, wo er sein könnte... oder sollten Sie ihn finden, rufen Sie mich bitte sofort an. Ich habe Blutspuren in seiner Wohnung gefunden. Mehr als die von einem Schnitt in den Finger.«
    »Verdammte Scheiße!« O’Dell wurde ganz ernst. »Ist es von Primo?«
    »Nein, Primo hatte Blutgruppe Null positiv, das Blut ist B positiv. Wir haben eine namenlose Leiche, und Banks weiß etwas darüber.« Decker machte eine Pause. »War er auf jemand Bestimmtes wütend?«
    »Nicht auf jemand Bestimmtes, Kumpel, nur auf die ganze Welt.«

28
     
    Decker reichte Marge einen Zettel, auf dem ein Name, eine Adresse und eine Telefonnummer standen. »Eine von Rudys Anwältinnen. Fahr doch mal hin und finde heraus, ob sie in den letzten Tagen mit Rudy Kontakt hatte.«
    Marge wischte sich Haare aus den Augen. In ihrer blauen Freizeithose, dem weißen Pulli und der Strickjacke hätte sie gerade eben aus einer Ralph-Lauren-Werbung gefallen sein können. Der Name auf dem Zettel lautete Hillary Mackleby, und die Adresse lag im Zentrum. »Kann man das nicht durch einen Telefonanruf erfahren?«
    »Sie wird uns wegen der Vertraulichkeitsklausel nichts über Rudy sagen, aber eine clevere Polizistin deutet ihren Gesichtsausdruck, sobald sie ihr gesagt hat, dass er seit Samstag verschwunden ist. Wenn sie ruhig bleibt, ist er nicht verschwunden. Wenn sie alarmiert wirkt, hat er sie seitdem vielleicht nicht kontaktiert.«
    »Wo liegt das Büro?«
    »Wilshire zwischen Crescent Heights und La Brea.«
    Marge setzte sich. »Kein Problem, passt sogar ganz gut, weil ich eh in die Stadt muss. Ich habe Jervis Wenderhole gefunden.«
    »A-Tack.«
    »Ich habe auch rausgefunden, warum sie ihn so genannt haben«, sagte Marge. »Sein voller Name lautet Jervis Attarack Wenderhole. Attarack... A-Tack. Wir haben uns per Mailbox verabredet. Und da ich sowieso in die Stadt fahre, halte ich an der Anwaltskanzlei und versuche, mit Mackleby persönlich zu sprechen.«
    Oliver klopfte an den Türrahmen und betrat das Büro. Er trug heute ein braunes Jackett, ein weißes Hemd und eine goldene Krawatte. Marge begutachtete sein Outfit. »Bist du auf dem Weg nach Vegas?«
    »Ich verbuche das mal als Kompliment.« Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Wie war der Gedenkgottesdienst?«
    »Freddie Vitton lieferte eine Fülle von Informationen. Rudy Banks hat Vittons jüngeren Bruder, Cal Junior, während ihrer gemeinsamen Schulzeit regelmäßig in die Mangel genommen. Banks ging sogar so weit, ihm Säure auf die Genitalien zu kippen …«
    Gleichzeitig sagten Marge »Du meine Güte« und Oliver »Autsch«.
    Dann fragte Oliver: »Was hat Cal Vitton unternommen, nachdem er das herausgefunden hatte?«
    »Offenbar hat Big Cal nichts von dem Angriff erfahren«, berichtete Decker.
    »Komm, hör auf.« Marge sah von ihrem Notizblock auf. »Er muss einfach etwas gemerkt haben.«
    »Laut Freddie wusste er wahrscheinlich irgendwas , aber Cal J vertraute sich seinem Vater nie an, so dass Cal Senior auch nichts dagegen unternahm. Freddie erwähnte allerdings, dass sein Vater Rudy hasste. Wenn Rudy in Littles Tod verwickelt gewesen wäre, hätte Cal keinen Moment gezögert, ihn einzubuchten. Rudy war ein Dreckskerl und hatte jede Menge Ärger mit dem Gesetz.«
    »Das kaufe ich denen nicht ab. Big Cal wusste davon. Ein guter Vater weiß, wenn etwas nicht in Ordnung ist.«
    »Er war kein besonders guter Vater«, sagte Decker.
    »Nur«, hakte Marge nach, »woher will Freddie gewusst haben, dass sein Vater Rudy hasste, wenn Junior seinem Vater gegenüber die Prügel und alles andere nie erwähnt hat? Und wenn Cal Senior Rudy hasste, weil er

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