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Aristos - Insel der Entscheidung

Aristos - Insel der Entscheidung

Titel: Aristos - Insel der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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Nacken, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn mit all der Leidenschaft, die sie schon so lange zurückgehalten hatte.
    Ein Sturm von Emotionen brach in ihr los. Schon am Abend vor dem Hotel hätte sie beinahe die Kontrolle verloren, jetzt aber gab es kein Halten mehr. Sie wollte ihn! Hatte ihn immer gewollt! Niemals würde sie von ihm loskommen, von ihrer ersten und einzigen Liebe!
    Ihr Kuss wurde immer fordernder, immer drängender. Als er mit der Zunge ihre weichen Lippen erforschte, zog er sie noch fester an sich, ließ sie seine wachsende Erregung spüren. Wenige Sekunden genügten, und sie wurden fünf Jahre zurückkatapultiert, in eine Zeit, in der diese explosive Leidenschaft zwischen ihnen völlig normal gewesen war.
    Sie schmiegte sich noch enger an ihn, sog seinen betörenden Duft ein und genoss das Gefühl seiner starken, warmen Hände, die unter ihr T-Shirt geglitten waren und ihren nackten Rücken streichelten. Stöhnend bog sie sich der zärtlichen Berührung seiner Finger entgegen. Sie konnte einfach nicht genug von ihm bekommen, ihm nicht nah genug sein.
    Atemlos wisperte sie ihm zu: „Ich will dich!“
    Fordernd presste er seine Lippen auf ihre. Begierig trafen sich ihre Zungen zu einem wilden, verschlungenen Tanz, als gäbe es nur noch sie beide auf der Welt.
    Und dann war es vorbei.
    Schwer atmend schob Andreas sie von sich. Wieder beendete er den Kuss, während sie zitternd und keuchend dastand und keinen einzigen klaren Gedanken fassen konnte.
    „Glaub mir, wenn du auf Sex aus bist, stehe ich dir nur zu gern zu Diensten“, sagte er heiser. „Aber nicht auf einem staubigen Bergpfad wie ein Paar brünftiger Ziegen!“
    „Und warum nicht?“, fragte sie spitz. „Unser erstes Mal war doch ziemlich ähnlich. Damals warst du noch nicht so wählerisch!“
    Wutschnaubend packte er sie an der Taille und zog sie wieder an sich. „Du willst also unser erstes Mal wiederholen?“, grollte er mit gefährlichem Unterton. „Soll ich dich hier auf den Boden werfen und dich daran erinnert, wie es sich anfühlt, Sex mit einem Mann zu haben, der die Kontrolle über sich verloren hat?“
    „N…nein!“, stotterte sie den Tränen nahe. „T…tut mir leid. Ich weiß gar nicht, was über mich gekommen ist!“
    „ Ich bin über dich gekommen! Verlangen, Lust – die plötzliche Begierde nach Sex mit deinem heißblütigen Griechen!“ Die Verachtung in seiner Stimme jagte ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken. „Anscheinend haben die englischen Männer in den letzten fünf Jahren einiges zu wünschen übrig gelassen!“
    Das war zu viel! „Und was ist über dich gekommen?“, ging sie zum Gegenangriff über. „Die plötzliche Begierde nach der siebzehnjährigen Jungfrau, die du unbedingt haben musstest?“ Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen. „Anscheinend haben deine unzähligen Affären in den letzten fünf Jahren auch einiges zu wünschen übrig gelassen! Und ich kann dir auch genau sagen, was dir fehlte …“, fuhr sie wütend fort, „… ein Bettspielzeug, das außer dir von keinem Mann berührt wurde und das …“
    „Ich bin sicher, dies trifft mittlerweile nicht mehr auf dich zu“, unterbrach er sie spöttisch.
    Und woher willst du das wissen? Du hast dich doch die ganzen Jahre über nie nach mir erkundigt, nie gefragt, wie es mir geht, hätte Louisa am liebsten geschrien. Stattdessen drehte sie sich um und rannte los. Oh, wie sie ihn hasste!
    Wenn sie doch nur endlich von ihm loskommen würde!
    Wie gehetzt jagte sie den schmalen Pfad entlang, während ihr die Tränen über die Wangen strömten. Plötzlich verspürte sie einen stechenden Schmerz in ihrem linken Fuß. Mit einem gellenden Aufschrei verlor sie das Gleichgewicht. Dicht hinter ihr ertönte ein ärgerliches Fluchen, dann schlang sich blitzartig ein starker Arm um ihre Taille und verhinderte in letzter Sekunden einen schmerzhaften Sturz auf dem losen Schotter des Weges. Schluchzend und keuchend rang sie nach Atem.
    Vorsichtig stellte Andreas sie wieder auf den Boden, dann drehte er sie ruckartig zu sich herum. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“, brüllte er außer sich. „Wie viele Familienmitglieder musst du denn noch durch einen tödlichen Sturz verlieren, damit du …“
    Bleierne Stille trat ein. Ohne es beabsichtigt zu haben, hatte er von ihrem kleinen Nikos gesprochen, der auf einem ähnlichen Bergpfad tödlich verunglückt war. Wie die Klauen eines Raubvogels gruben sich seine Finger in ihre

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