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Arkadien 02 - Arkadien brennt

Titel: Arkadien 02 - Arkadien brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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was sagt das wohl über Sie aus, Rosa? Zu was macht Sie das? «
    Sie schlug die Tür hinter sich zu, aber seine Worte hallten in ihr nach. Darum war sie froh, als draußen im weiß gekachelten Gang das Handy klingelte. Mit zitternden Fingern zog sie es hervor. »Iole?«
    »Ich bin’s.«
    »Alessandro! Gott sei Dank.«
    »Wo steckst du denn? Ich hab’s tausendmal versucht!« Er klang gehetzt. »Schlechte Nachrichten. Michele ist nicht mehr in New York. Er ist gestern nach Italien geflogen.«
    Sie blieb stehen, das Handy ans Ohr gepresst.
    »Michele ist hier, Rosa – auf Sizilien.«

Totenstille
    A nderthalb Stunden später jagte Rosa im BMW durch die Dämmerung. Sie bog eben von der Autobahn auf die Landstraße nach Süden, als das Handy auf dem Beifahrersitz klingelte.
    »Ich bin jetzt unten an der Auffahrt«, sagte Alessandro. Im Hintergrund erstarb das Geräusch seines Motors.
    »Dann warte dort auf mich.«
    »Die Wächter am Tor sind nirgends zu sehen.«
    »Shit.«
    »Ich schau mir das aus der Nähe an.«
    »Nein!«, widersprach sie heftig. »Zu gefährlich.«
    »Was ist mit Iole? Sie ist allein dort oben.«
    »Und deine Männer? Sie sind –«
    Alessandro unterbrach sie. »Wenn Michele es geschafft hat, die Wachleute am Tor auszuschalten, dann ist ihm das möglicherweise auch mit Gianni und den beiden anderen im Palazzo gelungen.«
    Sie drehte die Heizung des Wagens auf. »Glaubst du, dass Michele allein ist? Abgesehen von Valerie.«
    »Sie macht ihn viel stärker als jeder Trupp schießwütiger Killer: Er hat jetzt jemanden im Inneren, mit dem die anderen im Palazzo nicht gerechnet haben. Und ich auch nicht.«
    Sie hätte sich ohrfeigen können, dass sie Valerie nicht eingeschlossen hatte. Was, wenn auch die Angst vor Hunden nur eine Täuschung gewesen war?
    »Ich bin so ein Idiot«, flüsterte sie, ehe ihr bewusst wurde, was er gerade gesagt hatte. Aber bevor sie nachhaken konnte, gestand er schon:
    »Da ist noch was.«
    »O verdammt, Alessandro …«
    »Ich hab dich nicht belogen, als ich gesagt habe, ich hätte nichts mit den Mordanschlägen auf Mattia, Carmine und die anderen zu tun. Ich schwöre dir, das ist die Wahrheit.« Er zögerte kaum merklich. »Aber das Attentat auf Michele, dieser Killer, den Guerrini nach New York geschickt hat –«
    »Trevini hatte also Recht.«
    »Der Anschlag ist absichtlich danebengegangen. Ich wollte, dass Michele die Spur zu mir zurückverfolgt. Und dass er sich mir stellt, statt feige meine Freundin durch den Central Park zu jagen.«
    »Du hast das alles geplant? Dass er hier auftaucht?«
    »Nicht im Palazzo. Aber auf Sizilien. Deshalb wollte ich, dass Gianni und die anderen auf dich aufpassen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass Valerie mit Michele zusammenarbeitet. Dass sie nach allem noch immer auf seiner Seite steht, sogar nach Mattias Tod … Das hätte ich einkalkulieren müssen. Ich hab’s versaut.«
    Am liebsten hätte sie ihn durchgeschüttelt – und war doch entgegen aller Vernunft gerührt. »Du hättest mir das sagen müssen.«
    »Ich wollte, dass du nichts mehr damit zu tun hast. Dass du endlich mit dieser Sache abschließen kannst. Und ich werde Michele töten, so oder so. Ich hätte es nur lieber zu meinen Bedingungen getan. Der Scheißkerl ist mir zuvorgekommen, indem er Valerie bei euch eingeschleust hat.«
    »So clever ist er nicht«, widersprach sie. »Ich glaube, sie ist wirklich vor ihm davongelaufen – sonst hätte sie ihm nicht das Handy gestohlen. Aber nachdem sie Trevinis Leuten am Flughafen entkommen ist, nehme ich an, wusste sie nicht mehr weiter. Sie muss Michele wieder angerufen haben. Und ihm war natürlich sofort klar, wie er sie ausnutzen kann.«
    Alessandro seufzte. »Tut mir leid, Rosa.«
    Trotz allem war ihre Sehnsucht nach ihm, nach seiner Berührung, so intensiv wie ein körperlicher Schmerz. »Val hat uns beide an der Nase herumgeführt.«
    »Ich werde das jetzt zu Ende bringen. Noch heute Nacht.«
    »Ich bin in einer halben Stunde bei dir. Lass uns zusammen dort raufgehen.«
    Aber seine Wagentür fiel bereits ins Schloss. Sie hörte seine knirschenden Schritte auf dem Kies.
    »Alessandro!«
    »Hier am Tor steht noch ein Wagen«, sagte er. »Ein grüner Panda. Auf dem Armaturenbrett liegt so ein Pappschild, das Ärzte dabeihaben, damit sie im Halteverbot parken dürfen.«
    »Das ist das Auto von dem Arzt, den ich für Valerie gerufen habe.«
    Etwas klapperte.
    »Kennst du ihn?«, fragte Alessandro.
    »Nicht gut. Er kommt aus

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