Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
herzförmiges Gesicht und schulterlanges, rötlichbraunes Haar. Sehr beliebt bei den Jungs daheim in der Arkologie. Ich bin so stolz auf sie, auf die Art und Weise, wie sie sich entwickelt. Ich würde nicht zulassen, dass sie auf der Erde verkümmerte, nicht, wo Eden so viel mehr zu bieten hatte. »Ja. Wir hatten einen Streit.« Wieder einmal.
    »Ich wusste nicht, dass sie sich wegen der Schimps so aufregen würde.«
    »Hey, was zwischen deiner Mutter und mir geschieht, ist nicht deine Schuld. Ich möchte nicht noch einmal hören, dass du dir Vorwürfe machst.«
    Sie schniefte mühsam, dann lächelte sie. »Danke, Dad.«
    »Meinetwegen benutze alle Schimps, die es auf Eden gibt, aber lass sie um Gottes willen nicht ins Haus!«
    »In Ordnung. Dad, hast du dir wirklich einen Symbionten einpflanzen lassen?«
    »Ja.«
    »Kann ich auch einen haben? Der Mann im Orientierungskurs hat gesagt, man könne nicht ernsthaft erwarten, auf Eden zu leben und keinen zu haben.«
    »Ich denke, damit hatte er Recht. Aber nicht mehr diese Woche, in Ordnung?«
    »Sicher, Dad. Ich glaube, ich möchte mich hier einleben. Eden sieht so … wunderschön aus.«
    Ich legte ihr den Arm um die Schultern und küsste sie auf die Wange. »Weißt du, wo dein Bruder steckt?«
    »Nein. Er ist nach dem Kurs mit ein paar anderen Jungs losgezogen.«
    »Wenn er nach Hause kommt, sag ihm, dass er keine Schimps mit nach drinnen bringen soll.«
    Ich ließ Nicolette allein und ging ins Wohnzimmer. Der Datenkubus von Zimmels steckte noch immer in meiner Jackentasche. Ich ließ mich auf dem großen Sofa nieder und schob ihn in meinen PNC-Wafer. Das Menü mit den Dateinamen erschien; es waren mehr als einhundertfünfzig. Ich überflog sie rasch, doch es gab keinen Eintrag über Corrine Arburry.
    Zufrieden, dass ich allem Anschein nach zumindest eine mitfühlende Verbündete besaß, machte ich mich daran, die Dateien über die Meister der Revolution durchzugehen.
     
    Mein zweiter Tag begann mit Penny Maowkavitz’ Begräbnis. Rolf und ich wohnten der stillen Feier bei. Wir repräsentierten Edens Polizei und trugen beide unsere schwarzen Ausgehuniformen.
    Die Kirche war ein einfacher Bau mit einem A-förmigen Dach aus polierten Aluminiumträgern und Wänden aus getöntem Glas. Ich schätzte, dass wenigstens zweihundert Menschen zum Gottesdienst kamen, und etwa achtzig blieben draußen und warteten. Ich saß in der vordersten Reihe, zusammen mit dem Gouverneur und anderen leitenden Angestellten der Vereinten Nationen und der JSKP. Vater Cooke hielt die Messe, und Antony Harwood las einen Abschnitt aus der Bibel vor, aus der Genesis. Was denn sonst. Ich hatte Harwoods Namen in Zimmels’ Dateien gefunden, er gehörte zu Bostons wichtigsten Aktivisten.
    Hinterher verließen wir alle die Kirche und gingen einen schmalen Pfad hinunter zu einem weiten Tal mehrere hundert Meter außerhalb der Stadt. Fasholé Nocord führte die Prozession an. Er trug die Urne mit Pennys Asche. Jeder, der in Eden starb, wurde eingeäschert; sie wollten keine sich zersetzenden Leichen in der Erde, offensichtlich, weil die Verwesung zu lange dauerte, und da Eden noch nicht ausgewachsen war, bestand immer die Gefahr, dass eine im Verlauf der Bodenumverteilung wieder an die Oberfläche zurückkam.
    Genau in der Mitte der Wiese war ein kleines flaches Loch ausgehoben worden. Pieter Zernov trat zu ihm hin und legte einen großen pechschwarzen Samen hinein, der in meinen Augen wie eine verschrumpelte Kastanie aussah.
    »Es war Pennys Wunsch, hier zu enden«, sagte er laut. »Ich weiß nicht, was für ein Same das war, nur, dass sie ihn geschaffen hat. Sie hat mir anvertraut, dass sie ausnahmsweise einmal nicht auf die Funktion geachtet, sondern nach etwas gesucht hat, das nach ihren eigenen Worten einfach nur verdammt hübsch anzuschauen ist. Ich bin sicher, das wird es, Penny.«
    Dann trat Pieter zurück, und ein alter Orientale in einem Rollstuhl schob sich nach vorn. Es war ein sehr altmodischer Stuhl, ganz aus Holz, mit großen Rädern und verchromten Drahtspeichen und ohne Motor. Eine junge Frau schob ihn über das dichte Gras. Ich konnte nicht viel von ihr erkennen; sie trug ein breites schwarzes Barett auf dem Kopf, und hinten schwang ein langer blonder Pferdeschwanz bis weit in den Rücken. Sie hielt den Kopf gesenkt.
    Doch der alte Mann … ich runzelte die Stirn, als er eine Hand voll Asche aus der Urne nahm, die ihm Fasholé Nocord entgegen hielt.
    »Ich glaube, ich kenne den

Weitere Kostenlose Bücher