Armageddon 3 - Das Remake
klingen nicht gerade nach einer Dame mit großen Titten
und einem Hang zu Männern in Trenchcoats.« Ich vermute,
dass ein wenig Humor die Situation entspannt. »Wo stecken
Sie eigentlich?«
»Direkt hier.«
Ich höre das Knarren von etwas, das ich sogleich als den ein-
ziehbaren unteren Teil einer Feuerleiter identifiziere. Und ich
spüre den Schlag, als sie mich direkt am Kopf trifft.
Und das ist so ungefähr alles, was ich höre oder spüre. Weil
ich plötzlich in diesen Whirlpool aus Dunkelheit falle, in den
alle Privatdetektive dieser Erde an dieser Stelle des Hand-
lungsfadens fallen. Ich falle und falle und falle in ein Nichts
aus nichts Besonderem. Und dann wird es sehr schwarz für
euren Freund und meinen.
»Ich hab ihn erwischt.« Ed Kelley tauchte aus den Schatten
auf. »Sollen wir ihm gleich hier den Kopf abschneiden, oder
sollen wir ihn mit in unser geheimes Versteck nehmen?«
»Wir nehmen ihn mit in unser geheimes Versteck.« Johnny
Dee kletterte von der eisernen Feuerleiter herunter. »Man weiß
schließlich nie, wer einen so alles beobachtet.«
Beispielsweise Barry der Rosenkohl. Er war in Deckung ge-
rollt und beobachtete das Geschehen. Aber er sagte nichts.
Rex hatte einen anstrengenden Tag voller Einkäufe hinter sich.
Nach seinem hastigen Rückzug aus dem House of Meek hat-
te er den Taxifahrer unauffällig nach allen schicken Läden
ausgehorcht, wo Medienleute ihre modischen Schatten warfen.
Und sehr bald hatte er sämtliche Läden gefunden, in denen
der andere Rex Mundi ein persönliches Konto besaß.
Rex sah nicht aufs Geld. Er ging bis an die Grenzen und – wo
immer möglich – auch über die Grenzen seines Kreditrah-
mens. Er verfrachtete seine Einkäufe im Taxi und überließ es
den Ladenbesitzern, über die Ungeheuerlichkeit seiner verba-
len Entgleisungen und sein unverschämtes Verhalten nachzu-
denken.
Inzwischen war Rex mit dem Allerbesten in erstklassiger
Herrengarderobe ausgestattet. Eine Achttausend-Dollar-Uhr
umklammerte glitzernd sein Handgelenk wie ein goldenes
Tattoo. In seinen Taschen klimperte eine Sammlung kostspie-
liger Kinkerlitzchen. Der Taxifahrer war ebenfalls nicht
schlecht weggekommen. Rex hatte ihn eingekleidet, ohne Ko-
sten und Mühen zu scheuen. Er war vielleicht nicht völlig
überzeugt von dem einteiligen, mit Bergkristall besetzten und
unten herum weit geschnittenen Overall, den sein Fahrer jetzt
trug, aber bitte – die Geschmäcker sind verschieden.
Rex biss in das Ende einer langen grünen Zigarre, von der
der Tabakverkäufer versichert hatte, dass sie auf dem samte-
nen Oberschenkel einer dunkelhäutigen süd-presleyanischen
Maid gerollt war, und spuckte es aus dem Fenster des Taxis.
»Aua!«, beschwerte sich ein Fußgänger.
»Angenehm, Mundi«, sagte Rex, und: »Fahren Sie bitte wei-
ter.«
Der Fahrer tat selbiges. »Wohin jetzt?«, erkundigte er sich
mit breitem Grinsen.
»Ich denke, es wird Zeit fürs Mittagessen. Was können Sie
empfehlen?«
»Was halten Sie von der Tomorrowman Taverne?«
Rex steckte seine grüne Zigarre mit einem lasergesteuerten
Dunhill an. »Warum eigentlich nicht?«, sagte er.
Während Lazlo noch immer in das bodenlose Loch fällt, bleibt
der Handlungsfaden bei Rex. Was nur fair erscheint, wo er
doch endlich auch einmal eine gute Zeit verbringt, oder?
Rex und der Taxifahrer, dessen Name Bill lautete, betraten die
Tomorrowman Taverne. Der Barmann zog seine seidene Kra-
watte aus und die widerliche Lederschürze an. »Verschwin-
det«, sagte er.
Rex war ganz zuckersüß und freundlich. »Ich komme in
Frieden und im Namen der gesamten Menschheit«, sagte er.
»Schreiben Sie sämtliche gestrigen Schäden auf meine Rech-
nung. Hier, ich hab Ihnen ein Geschenk mitgebracht.« Er zog
ein kleines goldenes Dingsbums aus der Tasche und reichte es
dem Barmann.
»Danke.« Der Barmann betrachtete es mit irrem Blick. »Was
ist das?«
»Ich bin nicht sicher. Hab die Anleitung verloren. Aber es
kostet eine ganze Stange Geld, soviel kann ich Ihnen sagen.«
»Nun, danke auch. Und das war kein Witz, dass ich die
Schäden auf Ihre Rechnung schreiben soll?«
»Bin ich der Typ aus dem Fernsehen, oder bin ich’s nicht?«
Rex zwinkerte und fischte irgendetwas Silbernes aus der Ta-
sche, das möglicherweise ein Gerät zum Schneiden von Na-
senhaaren war. Der Barmann nahm auch das. »Ich versäume
nie Ihre Show«, gestand er.
»Ein rechter Profi«, sagte Rex zu
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