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Armegeddon Rock

Armegeddon Rock

Titel: Armegeddon Rock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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diese unglaublichen Brüste betonte. Ihre Brustwarzen waren groß und hart.
    Sandy stand da und sah sie an und stellte fest, daß ihre Brustwarzen nicht das einzige waren, das groß und hart war. Er war sich seiner Nacktheit auf einmal sehr bewußt. Er wandte sich leicht von ihr ab und versuchte, cool zu bleiben. »Äh«, sagte er beredt. »Guten Morgen.«
    Ananda grinste und ging zu ihm hinüber. Ihre kleinen bloßen Füße hinterließen nasse Abdrücke auf dem Parkettboden. »He«, meinte sie, »warum so schüchtern?« Sie faßte ihm unters Kinn und drehte sein Gesicht sanft zu ihrem herum. »Ich hab letzte Nacht alles gesehen, stimmt’s?« Ihr Mund war leicht geöffnet, und sie machte diese kleine Chose mit ihrer Zunge, ließ sie über ihre Unterlippe schnellen. »Hat mir auch gefallen«, fügte sie hinzu.
    Seine Erektion pochte, und Sandy blickte von ihr zum Bett und wieder zurück. »Du meinst… du… ich… wir?«
    Ananda warf ihm einen scherzhaften finsteren Blick zu. »Du erinnerst dich nicht? Ich bin gekränkt. Ich dachte, ich war besser als das.« Sie küßte ihn leicht. »Na ja, wir werden’s halt noch mal versuchen müssen, denke ich. Und noch mal und noch mal und noch mal, bis ich’s richtig hinkriege. Ich sein lüstern’ klein’ Mädchen, Massa.«
    »Jesus«, murmelte Sandy. Er ging von der Tür weg, setzte sich auf den Bettrand und barg den Kopf in den Händen. »Ich erinnere mich an gar nichts. Na ja, an fast gar nichts.« Er blickte zu ihr auf; sie stand da, eine Hüfte ausgestellt, und lächelte ihn mit ungeheurer Belustigung in den Augen freundlich an. »Was ist letzte Nacht passiert?« fragte er sie. »Ich meine, außer dir und mir. Uns. Du weißt schon.«
    »Ich weiß, daß du diesen Kaffee nötig hast«, sagte Ananda, »und diese Waffel auch. Warum nimmst du keine Dusche, während ich alles herzaubere? Im Kleiderschrank sind ein paar Bademäntel. Alle verschieden groß. Du müßtest eigentlich einen finden können, der paßt.« Sie drehte sich auf dem Absatz um und tappte hinaus. Er starrte auf ihren hübsch geschwungenen Po, als sie hinausging, und stöhnte.
    Die Dusche half. Zuerst stellte er sie auf ordentlich heiß und schrubbte sich gründlich ab, dann zerrte er sie ganz hinüber auf kalt, um die Spinnweben aus seinem Gedächtnis zu verjagen. Er kam bibbernd heraus, mit Wassertropfen in seinem Bart, und fühlte sich schon eher wie ein Mensch. In dem schweren Kleiderschrank fand er einen dicken, von Friedenszeichen übersäten grünen Bademantel und zog ihn an. Er war sehr warm. Er setzte sich aufs Bett, trocknete seine Haare ab und versuchte sich zu erinnern.
    Woran er sich jedoch äußerst lebhaft erinnerte, waren seine Alpträume.
    Sie bevölkerten jetzt seinen Kopf und weigerten sich zu verblassen, wie Träume mit der einsetzenden Morgendämmerung verblassen sollten, und Sandy wußte, daß sie von nun an für lange Zeit bei ihm bleiben würden.
    In der Nacht hatte er Sharon gesehen; sie hatte ihn mit reglosem Gesicht angestarrt, die Augen hinter ihren getönten Gläsern kalt. Während er zusah, überzogen sich ihre Gläser mit Reif; er kroch ihre Wangen hoch, bis ihr ganzes Gesicht zu Eis geworden war. Dann zerbrach es und wehte davon.
    Er erinnerte sich an Papier, das im Wind flatterte, herumwirbelte und hochstieg, fort und fort, ein Blatt nach dem anderen. Besonders an ein Blatt, halb von Schrift bedeckt, das sich drehte, während es in einen sturmgepeitschten, purpurnen Himmel stieg. Mit einem bittersüßen Gefühl hatte er zugesehen, wie es davonflog.
    Er hörte, wie Jared ihn häßlich auslachte, wobei sein gewaltiger Bauch von der Anstrengung zitterte.
    Er war mit Slum zusammen, redete mit Slum, schaute Slum an. Nur daß Slum anders war; der Bart und der enorme Haarkranz waren fort, und er war hager und hohlwangig und steckte in anständigen weißen Kleidern, aber sein Lächeln war zaghaft, und seine blauen Augen waren blaß und wäßrig und voller Furcht. Und ganz plötzlich fing er an zu schreien, wieder und wieder, und seine dünnen Hände krallten sich in die Luft vor ihm.
    Er träumte von einem Kerzenumzug, bei dem er einmal mitmarschiert war. Durch endlose dunkle, windige Straßen, durch die der Regen fegte, war er mit einer kleinen Kerze in der Hand gelaufen, die er zwischen seinen gewölbten Fingern hielt, damit der Wind die winzige Flamme nicht ausblasen konnte. Vorne und hinten marschierten andere mit ihm, und sie kamen auf einem riesigen Feld unterhalb eines hohen

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