Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arto Ratamo 7: Der Finne

Arto Ratamo 7: Der Finne

Titel: Arto Ratamo 7: Der Finne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
Vom Netzwerk:
wurde. Auf derselben Reise brachte Paasikivi die Sowjetunion auch dazu, Finnlands UNO-Mitgliedschaft zu unterstützen.
    Als Chruschtschow Finnland 1961 während der Verschärfung der Lage in Berlin eine militärische Zusammenarbeit vorschlug (Notenkrise), entspannte sich die Situation erst, als Präsident Kekkonen Chruschtschow in Nowosibirsk mit dem »Schwert des Marschalls« erpresste. 1972 erreichte Kekkonen mit dem Dokument die Zustimmung der Sowjetunion zum Freihandelsabkommen zwischen Finnland und der EWG.
    Im April 1983 vernichtete Präsident Kekkonen in Tamminiemi die einzige Kopie des »Schwerts des Marschalls«.
     
    »Die Paasikivi–Kekkonen Linie war das Verdienst eines einzigen Dokuments«, murmelte Sutela und las trotz seiner Kopfschmerzen weiter.
     
    GESCHICHTE, Kapitel
6. Die Indianer Nordamerikas
    Im Jahre 1763 befahl der Kommandant von Fort Pitt, Hauptmann Simon Ecuyer, seinen Soldaten, den Indianern Decken und Taschentücher zu schenken, die Pockenkranke benutzt hatten, und 1831 wurden auf der Handelsstraße zwischen Saint Louis und Santa Fe mit Pockenerregern verseuchte Kleidungsstücke und Tabak an Pawnee-Indianer verteilt. Die von den europäischen Kolonialherren mitgebrachten Krankheiten töteten im Laufe der Jahrhunderte Millionen Ureinwohner Nordamerikas.
     
    Major Jarkow hatte das Dokument als Erster durchgelesen. »Es existiert kein ›Schwert des Marschalls‹, Otto Forsman hat sich das alles in seinem kranken Hirn ausgedacht.«
    Im selben Augenblick fiel die Tür des Predigthauses ins Schloss. Vater Peter stand pitschnass auf dem Bohlenboden des Speichers, beugte sich vor, drückte die Hände auf die Knie und keuchte so, dass ihm der Speichel auf die Schuhe tropfte.
    Mit der äußerlichen Gelassenheit Furows war es vorbei, er überhäufte Vater Peter mit russischen Flüchen, und seine Stimme überschlug sich fast vor Wut. Einen Augenblick sah es so aus, als würde er sich auf den jungen Priester stürzen.
    Endlich atmete Vater Peter wieder ruhiger. Er hob den Kopf und schaute abwechselnd Sutela und Otsamo an. »Ihr werdet hier nicht lebend hinauskommen. Furows Gehilfe mit dem fleckigen Gesicht will euch alle umbringen, so wie er auch Otto Forsman umgebracht hat und …«
    Alle drehten sich um, als eines der riesigen Mosaikfenster der Kapelle zerbrach, und Scherben klirrend zu Boden fielen. Dann stürzte etwas um, und alle sahen, wie Vater Peterauf den Bohlen lag, um seinen Kopf bildete sich eine Blutlache.
    »Erschieß die Finnen nicht!«, brüllte Furow aus vollem Halse auf Russisch, als ein Schuss krachte und aus dem Hinterkopf Major Rodion Jarkows Blut an die Speicherbalken spritzte.
    Einer der beiden Soldaten des Alpha-Kommandos rannte zur Ziegelwand und gab seinem Kameraden mit der Hand Zeichen. Der lief vorsichtig zum Ausgang, trat die Tür auf, hechtete hinaus und rollte sich ab. Als er sich im strömenden Regen hinkniete, fiel eine anderthalb Meter lange Eisenstange von oben herab, durchbohrte seinen Rücken und nagelte den toten Mann auf den Rasen.
    Der Soldat in der Kapelle suchte Deckung an der Speicherwand, zielte auf die Tür und wartete. Die Finnen lagen bäuchlings auf den Bohlen, Sutela versuchte Tarus Kopf mit seinen Händen zu schützen. Nur Vikar Furow stand. Er schaute den Soldaten an und lächelte.
    Die im Rahmen des zerschossenen Mosaikfensters hängengebliebenen Scherben klirrten, als die »Flunder« in die Kapelle sprang. Seine Waffe krachte, und der andere Soldat hatte ein Loch im Gesicht. Der kahlköpfige Killer ging zu ihm hin, drehte den auf dem Gesicht liegenden Mann mit seinem Kampfstiefel um und betrachtete ihn. Dann steckte er die »Gratsch« am Rücken in die Hose.
    Sutela und Taru Otsamo hoben den Kopf und starrten erst Furow an und dann den sonderbaren Mann. Keiner der beiden Finnen begriff, was geschehen war.
    Furow schien von seinem ganzen Wesen her völlig verändert und wirkte nun selbstsicher und ungehalten. Sutela hatte das Dokument fallen gelassen, Furow hob es auf und schwenkte es hin und her. »Ich weiß, dass dieses ›Schwert des Marschalls‹ existiert. Schließlich hat die russische Kirche das Dokument verfasst. Wo ist es?«
    Sutelas Migräneanfall war schlimmer geworden und peinigte ihn, alle Geräusche verursachten Schmerzen, und das Licht, das durch die Fenster hereindrang, schien sich in seinen Kopf zu bohren. Der Killer zog seine Pistole und zielte auf Sutelas Beine.
    »Im Ritterzimmer. In Helsinki. Ich kann euch hinführen«,

Weitere Kostenlose Bücher