Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arto Ratamo 7: Der Finne

Arto Ratamo 7: Der Finne

Titel: Arto Ratamo 7: Der Finne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Taavi Soininvaara
Vom Netzwerk:
Bischof Henrik er fand. Auf was zum Henker bezog sich der Begriff »Backsteinkapelle«? Dann fiel es ihm ein.
    »In der Teufelskirche von Rautjärvi ist Sutela das Wort ›Predigthaus‹ herausgerutscht, nachdem er den fünften Hinweis gelesen hatte«, erklärte Ratamo Riitta, gab die Begriffe »Bischof Henrik«, »Backsteinkapelle« und »Predigthaus« ein und fand, was er suchte.
    »Das Predigthaus des heiligen Henrik in Kokemäki«, las Ratamo feierlich auf der Internetseite der Stadt Kokemäki. »Die Initiative für die Errichtung der Backsteinkapelle zum Schutz des Predigthauses des heiligen Henrik ergriff in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts …«
    Riitta Kuurma rannte auf den Flur. »Ich hole ein Auto und Loponen, ruf du die Polizei von Kokemäki an.«

50
    Kokemäki, Sonntag, 13. August
    »Besten Dank, dass Sie dieses Dokument für uns herausgesucht haben«, sagte Rodion Jarkow auf Finnisch, als im Park am Predigthaus des heiligen Henrik die ersten Regentropfen fielen. Der Russe stand zusammen mit zwei Soldaten des Alpha-Kommandos, die ihre Maschinenpistolen im Anschlag hielten, ein paar Meter vor Taru Otsamo und Eerik Sutela, der das Papierbündel in der Hand hatte. Jarkow gab seinen Männern mit einer Kopfbewegung den Befehl, dem Finnen das »Schwert des Marschalls« abzunehmen.
    Sutela holte ein großes Butanfeuerzeug aus der Tasche und ließ mit einem Knopfdruck eine handtellergroße Flamme aufleuchten. Die Soldaten blieben stehen.
    »Vereinbart war, dass meine Tochter freigelassen wird, bevor wir dieses Dokument übergeben«, rief Taru Otsamo. Und wenn die Russen sie nun auf der Stelle erschossen und Paula niemals freigelassen würde?
    »Wie Sie gesehen haben, konnte ich das noch nicht lesen«, sagte Sutela und hielt das zusammengerollte »Schwert des Marschalls« hoch. »Wenn ich es jetzt verbrenne, wird nie jemand erfahren, welche Geheimnisse es enthält.«
    Jarkows Miene blieb gelassen, er zog die Hosen hoch und streckte die Brust heraus. »Sie tun mir einen großen Gefallen, wenn Sie das ›Schwert des Marschalls‹ verbrennen. Mein Auftrag lautet ausdrücklich, sicherzustellen, dass der Inhalt des Dokuments niemals an die Öffentlichkeit gelangt.«
    »Vielleicht ist das gar nicht das ›Schwert des Marschalls‹«, erwiderte Sutela und hielt die Flamme näher an das Papier.»Wenn diese Unterlagen vernichtet werden, wartet das ›Schwert des Marschalls‹ möglicherweise weiter irgendwo auf denjenigen, der es findet, aber wir wissen nicht, wo das sein wird. Oder vielleicht existieren von dem Dokument mehrere Kopien, vielleicht hat man nicht nur für mich Hinweise hinterlassen. Wenn dieses Dokument hier vernichtet wird, können Sie sich nie sicher sein. Und Ihre Vorgesetzten auch nicht.«
    »Wenn meine Männer schießen, können Sie gar nichts mehr verbrennen, nicht mal …« Jarkow wurde unterbrochen, als man Schritte hörte und einer der Soldaten den Lauf seiner Waffe auf den Ankömmling richtete. Dann wandten sich auch die anderen dem kleinen und hageren Vikar Furow zu, der sich auf dem Sandweg näherte. In seinem schwarzen Anzug sah er aus wie ein Bestattungsunternehmer.
    Sutelas Miene hellte sich auf, er machte ein paar Schritte in Furows Richtung, aber ein russischer Soldat stoppte ihn mit einem Schwenk seiner Maschinenpistole.
    Furow warf hastig einen Blick auf Jarkow, die Waffen der Soldaten und Sutelas Butanfeuerzeug. »Gut, dass Sie das Dokument schon gefunden haben. Doch über eine solch heikle Angelegenheit sollte man sicher drinnen sprechen«, schlug er vor und deutete mit einer unsicheren Bewegung in Richtung Backsteinkapelle.
    Mürrisch befahl Jarkow seinen Männern etwas, begrüßte Furow auf Russisch und dachte, dass der Vikar nun wirklich nicht den Eindruck machte, als könnte er diese Situation klären. Die Landsleute wechselten ein paar Worte, bevor Jarkow die ganze Gesellschaft in die Backsteinkapelle führte. Jarkow war irritiert. Was zum Teufel wollte Furow, dem Mann war doch wohl klar, dass er und die Soldaten nicht auf das »Schwert des Marschalls« verzichten würden, um keinen Preis.
    Furow blieb auf dem Bohlenboden des alten Speichers stehen und wandte sich Jarkow zu. »Auch die Kirche ist aus gewissen … historischen Gründen außerordentlich an dem ›Schwert des Marschalls‹ interessiert. Als diese beiden Finnen mich anriefen und um meine Hilfe baten, konnte ich das einfach nicht ablehnen. Die Kirche möchte helfen …«
    »Das war ein Fehler«, fuhr Jarkow ihn

Weitere Kostenlose Bücher