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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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betrieben. Dabei galt sein Interesse einem längst verstorbenen Priesterfürsten namens Pacal, der einer Legende zufolge nach seinem Tod zu einem Sternbild der Milchstraße gereist sein sollte, das die Maya »Schildkröte« nannten und das sie für die Heimat der Götter hielten.
    Chila sprach voller Ehrfurcht davon, dass Ah Coyopa erst kurz vor dem Schlangenbiss hatte verkünden lassen, dass er bei seinen Forschungen nach der Heimat der Götter einen entscheidenden Schritt weitergekommen sei. Muriel hätte gern mehr darüber erfahren, aber sie hatte sich die Frage verkniffen, weil sie es als Maya eigentlich hätte selbst wissen müssen. So hatte sie zwar Informationen bekommen, aber auch neue Rätsel gefunden, als sie sich schließlich auf der Schilfmatte zur Ruhe legte, die die Oberste Priesterin ihr zugewiesen hatte.
    Sie war etwas enttäuscht, als sie feststellte, dass Chila in einer Ecke auf der anderen Seite des Raums schlief. Sie hatte schnell Vertrauen zu dem mutigen und offenherzigen Mädchen gefasst und hätte sich gewünscht, auch weiterhin in ihrer Nähe zu sein. Zu ihrer Erleichterung war aber auch Zamnás Schlafplatz weit genug von dem ihren entfernt, ein Umstand, der sie etwas mit der ungewohnten Situation versöhnte.
    Muriel gähnte und versuchte eine halbwegs bequeme Stellung zu finden. Doch obwohl sie von den Ereignissen des Tages müde und erschöpft war, fand sie keinen Schlaf.
    Sie fühlte sich einsam und verloren in der fremden Welt. Immer wieder wanderten ihre Gedanken zu Ascalon, der die Nacht draußen im Dschungel mit all den Gefahren, die dort auf ihn lauern mochten, verbringen musste.
    Hoffentlich geschieht ihm nichts, dachte sie bei sich und versuchte sich abzulenken, indem sie überlegte, wie sie den Kodex wohl am schnellsten austauschen könne. Dabei wurde ihr bewusst, dass sie sich in der fremden Welt noch viel zu wenig auskannte, um sich auch nur den Ansatz eines Plans auszudenken. Die Göttin hatte sie nicht umsonst so früh nach Tikal geschickt. Bevor sie überhaupt daran denken konnte, Pläne zu schmieden, musste sie erst noch viel lernen und sich hier einleben, als wäre sie eine echte Maya.
    »Wenn ich überhaupt jemals einen Plan haben werde«, murmelte sie voller Selbstzweifel, seufzte und drehte sich auf den Rücken, weil ihre Schulter schmerzte. Auf dem harten Boden, ohne Decke und Kopfkissen, war an eine angenehme Nachtruhe nicht zu denken. Zwar war es immer noch warm genug, um auch ohne Decke zu schlafen, aber ohne etwas, in das sie sich verkriechen konnte, fühlte sich Muriel irgendwie schutzlos und preisgegeben. So lag sie einfach nur da, dachte an das, was sie erlebt hatte, und lauschte auf die gleichmäßigen Atemzüge der schlafenden Mädchen, während die schmalen Streifen Mondlicht, die durch die Fensterschlitze fielen, langsam über den Boden wanderten und die Nacht voranschritt.
    Ein Windzug trug den süßen Duft von Vanilleschoten, die in Körben vor der Tür standen, in den Schlafsaal und von draußen drang der Geruch eines Feuers herein. In der Ferne erklang leise Musik. Muriel schloss die Augen und lauschte den klagenden Lauten der fremden Blasinstrumente, den scharfen Tönen von Flöten und dem hohlen Pochen der Trommeln. Es war tröstlich zu wissen, dass nicht alle in Tikal schliefen, aber es lag nichts Vertrautes in den Klängen und so trug die Musik nur dazu bei, das Gefühl der Einsamkeit in ihr weiter zu vertiefen.
    Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie die Eule.
    Sie hockte unmittelbar über ihr in einer der Fensteröffnungen, wandte den Kopf hin und her und schaute zu ihr hinab. Ihre Augen blitzten, wenn sich das Mondlicht darin spiegelte.
    Huuh, hu-hu.
    Der Ruf der Eule brach sich an den Wänden des Schlafsaals und schien dadurch noch lauter zu werden. Einige Mädchen regten sich unruhig im Schlaf, andere erwachten.
    »Eine Eule!« Das Mädchen neben Muriel sprang auf und wich erschrocken zurück. Ihr Schrei weckte auch die anderen.
    »Eine Eule!«
    »Weg da!«
    »Rettet euch! Schnell!«
    »Sie sind da. Sie sind da! Die Boten der Unterwelt. Sie sind gekommen!«
    Alle riefen nun aufgeregt durcheinander. Die Mädchen, die in der Nähe der Eule gelegen hatten, ergriffen in Panik die Flucht und gesellten sich zu den anderen, die sich auf der anderen Seite des Raums zusammendrängten.
    Alle – bis auf Muriel. Überrascht von der heftigen Reaktion der Mädchen hockte sie auf ihrer Schlafmatte und schaute sich verwirrt um.
    »Mucen, die Eule!«, hörte

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