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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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»Er ist ein guter Wachhund. Ich hab ihn angeschafft wegen der Ratten. Er hat schon ein paar von den Mistdingern erwischt. Die anderen riechen ihn und haben sich für eine Weile verzogen. Sie kommen bestimmt wieder, so wie immer, aber nicht, solange Oscar da ist. Na, dann komm mal rein.«
    Erleichtert betrat Alfie das Büro, und Gaz schloss hinter ihm die Tür. Gerettet. Bis auf die Tatsache natürlich, dass Alfie jetzt mit einem anderen Tier von unsicherem Temperament zusammengesperrt war. Der Ausdruck »aus dem Regen in die Traufe« kam ihm zwar nicht in den Sinn, doch er beschrieb die Situation ziemlich treffend. Mehr noch, sobald er ging, ganz egal wie, musste er erneut an Oscar vorbei.
    »Nun?«, fragte Gaz ungeduldig. »Ich bin ein viel beschäftigter Mann. Schieß los, was gibt’s?«
    »Es geht um … Es geht um das Geld für den Wagen, den ich dir gebracht hab …«
    »Du kleine Kröte!«, polterte Gaz auf eine Weise los, dass Alfie sich duckte. »Die verdammte Karre war nicht nur heiß, die Bullen haben sie auch als Beweisstück in einem Mordfall beschlagnahmt!«
    Alfie wurde bleich. »Das … Das hab ich nicht gewusst!«, wimmerte er.
    »Ja, ja. Der Überfall ging schief, und jetzt ist die Karre in eine Morduntersuchung verwickelt und die Hälfte aller Cops im Land hängt dran! Sie haben den Wagen gefunden und ihn dem Ermordeten zugeordnet, und als wäre das noch nicht genug, schnappen sie als Nächstes den Fahrer des Fluchtwagens. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wer ihn verraten hat …«
    »Ich nicht!«, greinte Alfie los. »Ich weiß ja nicht mal, wer der Fahrer ist! Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wozu du den Wagen gebraucht hast. Für mich war es ein kleines Geschäft, mehr nicht.«
    »Ja, sicher … Wir haben jetzt alle die Köpfe eingezogen – bis auf dich, du hirnloser Trottel. Hättest du nur einen Funken Verstand im Kopf, würdest du dich von hier fernhalten. Du würdest dich von mir fernhalten!« Gaz funkelte Alfie böse an. »Ich sollte Oscar auf dich hetzen, weißt du das?«
    »Gaz, es tut mir wirklich leid, wenn das, wofür du den Wagen gebraucht hast, nicht gut gelaufen ist. Aber ich bin blank, und du hast gesagt –«
    »Das war, bevor alles den Bach runtergegangen ist, okay?«, schnitt Gaz ihm das Wort ab. »Ich kann dich noch nicht bezahlen. Du zeigst nur überall die Kohle rum und ziehst die Aufmerksamkeit auf dich.«
    »Nein, Gaz, das mach ich nicht. Ehrlich nicht!«, jammerte Alfie.
    »Doch, genau das machst du! Komm in zwei Monaten wieder.«
    »Monaten!« , heulte Alfie auf. Sein gequälter Ton drang durch die Scheiben nach draußen. Oscar setzte sich auf und stieß ein einzelnes scharfes Bellen aus. »Ich bin völlig blank, Gaz! Ich muss bei meiner Mum draußen in Weston St. Ambrose wohnen, weil ich mir nichts anderes leisten kann und das Sozialamt mir nicht helfen will, etwas anderes zu finden! Es ist nicht so, als hätte ich eine Freundin oder Kinder …«
    »Erspar mir deine rührselige Geschichte, okay? Also gut.« Gaz bewegte die Hand in Richtung seines Revers, und Alfie machte sich neue Hoffnungen. Doch die Bewegung änderte unvermittelt die Richtung und wurde schneller. Gaz’ Faust landete krachend in Alfies Gesicht, und er kippte hintenüber. Er landete unsanft auf dem Hintern, mit dem Rücken an der Tür. Warme salzige Flüssigkeit rann ihm über das Kinn und in den Mund. Blut.
    Auf der anderen Seite der dünnen Abtrennung aus Sperrholz wurde Oscar aktiv. Er sprang wie ein Rammbock gegen die Tür. Die Kette rasselte wild, und die Tür erzitterte unter seinem Anprall. Der raue, heisere Atem des Tiers klang furchteinflößend nah hinter Alfies Kopf, und Alfie hatte Panik, der große Hund könnte durch die Tür brechen und sich Zutritt verschaffen.
    Alfie betastete seine Nase. Als er die Hand wieder aus dem Gesicht nahm, glänzte sie nass und rot von seinem eigenen Blut. »Warum haft du daf getan?«, stieß er hervor. »Du haft mir die Nafe bebrochen …!«
    »Ich brech dir gleich noch viel mehr als nur die Nase. Ich brech dir die verdammten Beine!« Gaz baute sich über ihm auf, und Alfie duckte sich. Auf der anderen Seite der Tür verlieh Oscar seiner Frustration angesichts der Tatsache, dass er nicht imstande war, seine Beute zu erreichen, durch ein Heulen Ausdruck, das dem Hund von Baskerville zur Ehre gereicht hätte. »Hör zu, ich lass dich jetzt raus, und du gehst zurück in diese Müllkippe von einem Dorf und zu deiner Mum. In zwei Monaten kommst du

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