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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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dir gesagt, du sollst mich anrufen –« Mit einem raschen Blick zu Jess brach sie ab.
    Es war Zeit, das Gespräch in die Hand zu nehmen. Jess ging zum Fenster, wo eine andere Frau auf einer halbrunden Polsterbank saß.
    Es gab eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden Schwestern, doch sie war nicht besonders ausgeprägt. Katherine, die man innerhalb der Familie wohl Kit nannte, schäumte geradezu über vor Energie und Gesundheit. Darunter brodelte noch etwas anderes. Wut oder Empörung über Crowns Unverfrorenheit, sein Opfer aufzusuchen? Oder darüber, dass die Familie in polizeiliche Ermittlungen hineingezogen wurde? Niemand mochte das. Oder war es Sorge wegen dem, was ihrer Schwester zugestoßen war? Oder sogar Angst?
    Im Gegensatz dazu war bei Petra Stapleton eine innere Stille zu spüren. Vielleicht waren es die Jahre des Leidens, die ihre Blüte hatten verkümmern lassen, doch sie war immer noch eine sehr attraktive Frau. Sie besaß die blassen, feinen Gesichtszüge, welche die Viktorianer so geliebt hatten. Ihr langes Haar und das gelassene Oval ihres Gesichts hätten die Prä-Raphaeliten zum Malen ihres Porträts inspiriert. Jess bemerkte die zwei Krücken, die an der Bank lehnten. Sie hatte den Rollstuhl passiert, als sie hereingekommen war.
    »Bitte setzen Sie sich, Inspector«, lud Petra sie ein, indem sie auf die Bank zeigte. »Kit, meine Liebe, könntest du den Kessel wieder aufsetzen? Dann könnten wir uns alle hier zusammensetzen und Tee trinken wie die drei Hexen.« Sie lächelte zuerst Jess und dann ihre Schwester an. Dieses zweite Lächeln hatte etwas gleichermaßen Beschwichtigendes wie auch Warnendes. Kit hatte sich Jess gegenüber bereits impulsiv gezeigt. Die Nachricht von Crowns Besuch hier war ein unwillkommener Schock gewesen. Warnte Petra ihre Schwester etwa, vorsichtig zu sein mit dem, was sie sagte?
    »Wir reden später darüber!«, sagte Kit mit grimmiger Miene an ihre Schwester gewandt und ging in die offene Küche, um Wasser aufzusetzen.
    »Kit ist mein Bodyguard«, sagte Petra leise zu Jess. »Sie geht immer an die Decke, wenn sie den Namen Gervase hört. Er kam gestern am späten Morgen hier vorbei, gleich nachdem er sich angesehen hatte, was von Key House noch übrig ist. Ich denke, das Ausmaß der Zerstörung hat ihn geschockt, und er wollte mit jemandem reden. Er war eigentlich nicht hier im Haus …« Sie winkte in Richtung des großzügigen Wohnraums, der sie umgab. »Er kam in die Scheune und traf mich dort bei meiner Arbeit an. Ich bin Malerin, wissen Sie? Die Scheune ist mein Atelier.«
    »Das wusste ich nicht«, sagte Jess. »Waren Sie überrascht, ihn zu sehen?«
    »Es hat mich doch sehr verwundert. Kit war gerade erst gefahren. Sie war hier gewesen, um mich zu warnen, dass er hier ist. Ich wusste also, dass er sich irgendwo in der Nähe aufhielt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er mich sehen wollen würde.«
    Und sie muss erleichtert gewesen sein, dass Kit bereits weg war , dachte Jess. War es ein glücklicher Zufall? Oder hatte Gervase mitbekommen, dass Kit zu Besuch bei ihrer Schwester war, und sich irgendwo draußen versteckt, um in aller Ruhe abzuwarten, bis er sicher sein konnte, dass Kit gegangen war?
    » Was haben Sie empfunden, als Sie ihn sahen? Außer Überraschung, meine ich?« Jess wusste, dass ihre Frage vielleicht taktlos erscheinen mochte, und stellte sich vor, wie Kit, die im Küchenbereich mit dem Tee beschäftigt war, ihr einen überraschten Blick zuwarf. Doch so war das eben, wenn man bei der Polizei war. Man musste geradezu genau dort wühlen, wo Engel sich nicht hintrauten.
    »Erleichtert«, entgegnete Petra überraschenderweise. »Kit hatte mir zwar versichert, dass der Tote – es ist so schrecklich, wenn man darüber nachdenkt – nicht Gervase war. Trotzdem war es gut, ihn gesund und lebendig zu sehen.«
    Kit erschien mit einem Tablett, auf dem sie drei mit Katzenmotiven bemalte Tassen balancierte. »Ich mache den Tee nicht in der Kanne«, sagte sie schroff an Jess’ Adresse. »Ich gebe den Teebeutel immer direkt in die Tasse. Ich hoffe, Sie haben nichts Eleganteres erwartet! Ich habe die Perserkatze, Petra die Siamkatze. Ihre ist die mit der getigerten Katze.«
    »So mache ich den Tee zu Hause auch. Auf der Arbeit kommt der Tee aus der Thermoskanne … Das sieht sehr gut aus, vielen Dank.« Jess griff nach der Tasse mit der aufgemalten getigerten Katze. Eine Mäusefängerin. Das passt zu mir , dachte sie kläglich. Die beiden Schwestern

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