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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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leise wie letzte Wort.
    Jess wechselte das Thema. »Sagt Ihnen der Name Matthew Pietrangelo etwas?«
    Beide verneinten. »Wer ist das?«, fragte Kit.
    Jess zog eines der Fotos hervor, die Sarah Gresham ihnen gegeben hatte, und hielt es den Schwestern hin. Sie starrten darauf.
    »Nie gesehen!«, erklärte Kit, nahm es und reichte es an Petra weiter.
    »Er sieht ein wenig aus wie Gervase«, sagte Petra leise. Sie hob den Blick und sah Jess an. »Ist er derjenige, der im Feuer starb?«, fragte sie. »Ist er gestorben, weil ihn jemand für Gervase hielt?«
    Petra Stapleton war alles andere als dumm. »Wir halten es für möglich, dass er der Tote ist«, setzte Jess an. »Wir warten auf die Ergebnisse der Tests und der zahnärztlichen Unterlagen …« Sie wurde vom Geräusch eines Autos, das draußen anhielt, unterbrochen.
    Kit ging zum Fenster und spähte hinaus. »Mist, es ist die Frau mit dem komischen Hund. Der Hund, den du malen wolltest, Petra.«
    Petra schlug die Hand vor den Mund. »Das hatte ich völlig vergessen! Ich hatte mit Muriel Pickering und ihrem Hund Hamlet einen Termin für heute, um ein paar vorbereitende Skizzen anzufertigen!«
    Jess fluchte innerlich.
    Das Messinghufeisen wurde mit kräftiger Hand gegen den Amboss an der Tür geschlagen. Kit ging, um zu öffnen. Petra lächelte Jess an und flüsterte. »Ich nehme an, Sie kennen Muriel Pickering noch nicht? Sie wohnt in der Gemeinde.«
    »Doch, ich kenne sie«, erwiderte Jess genauso leise.
    »Dann muss ich Sie ja nicht vorwarnen! Ich hoffe, Sie mögen Muriel, denn sie hat ein wirklich gutes Herz …« Petra hob ihre Stimme. »Kommen Sie herein, Muriel! Guter Hund, Hamlet! Lass dich mal anschauen!«
    Der Boxer erschien zuerst. Er grunzte und schnaufte leise vor sich hin, während er auf seinen dürren, krummen Beine hereintappte wie ein Seemann auf einem schlingernden Schiff. Er musterte Jess mit argwöhnischem Blick, ignorierte Kit völlig und ging zu Petra. Dort angekommen, setzte er sich vor ihr auf die Hinterbeine und sah sie erwartungsvoll an.
    »Er wartet auf seinen Hundekuchen!«, erklang Muriels Stimme von der Tür her. »Beim letzten Mal haben Sie ihm einen gegeben, und so etwas vergisst Hamlet nicht.«
    Sie erschien im Zimmer. Es war das erste Mal, dass Jess sie nicht in ihrem gelben Regenmantel sah. Sie trug eine Cordhose und einen handgestrickten Pullover mit Löchern an beiden Ellbogen. Ohne den gelben Hut sah Jess, dass ihre Haare grau und amateurhaft zu einem Pagenkopf gestutzt waren, vermutlich von eigener Hand. Ein dichter Pony ragte über ihre Stirn bis zum Rand ihrer glänzenden Brille, durch die sie Jess nun mit einem angriffslustigen Blick fixierte.
    »Hallo«, sagte sie. »Sie schon wieder. Sie tauchen wohl überall auf.«
    »Dasselbe könnte ich auch von Ihnen sagen, Mrs Pickering«, entgegnete Jess.
    Muriel blinzelte überrascht. »Ich nehme an, dass Sie immer noch ermitteln. Es gibt wohl keinen Stein, den Sie nicht umdrehen, wie?«, fragte sie ungnädig.
    »Das bringt die Arbeit mit sich«, antwortete Jess. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Kit einen schiefen Blick in Richtung ihrer Schwester warf. »Möglicherweise statte ich auch Ihnen einen Besuch auf Mullions ab, Mrs Pickering.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können«, sagte Muriel gleichmütig.
    Kit folgte Jess auf den gekiesten Vorhof, während Muriel bei Petra blieb, um ihr Hamlets feinere Züge zu erläutern.
    »Ich hoffe, Sie lösen diesen Fall schnell«, sagte Kit zu Jess. »Bis es so weit ist, hängt Gervase hier in der Gegend rum. Keiner hat daran Interesse, am wenigsten meine Familie.«
    »Er scheint sich seiner Unbeliebtheit sehr wohl bewusst zu sein. Zumindest ist das der Eindruck, den ich hatte, als ich mit ihm sprach«, sagte Jess.
    Kit verzog das Gesicht.
    »Er wäre noch unsensibler, als ich dachte, wenn er das nicht gemerkt hätte. Ich bin nicht überrascht, dass er nicht hiergeblieben ist, um in Key House zu leben. Er wäre in der Gemeinde nicht willkommen gewesen.«
    »Und doch hat er es nicht verkauft«, kam Jess auf ihre anfangs gestellte Frage bezüglich Key House zurück. »Ich finde das immer noch schwer verständlich.«
    Kit zuckte die Schultern. »Dann hat er es halt nicht verkauft. Vielleicht hat er es nur behalten, um uns alle zu ärgern. Wer weiß schon, was in Gervase’ Kopf vorgeht? Wie dem auch sei, ich bin nicht sein glühendster Fan, also hören Sie besser nicht auf mich …« Sie legte den Kopf auf die Seite und lächelte Jess schief

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