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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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aufzuklären.
    »Hören Sie, ich kann Ihnen nicht helfen, okay?«, heulte Alfie. Seine dürre Gestalt zitterte vor Empörung. »Ich will einen Anwalt! Ich bin sicher, dass ich Sie drankriege wegen Schikane.« Er wurde pathetisch. »Wenn ich nur daran denke, wie ich den Cops immer wieder zu helfen versuche … Ich hab Ihnen schon früher geholfen, oder vielleicht nicht? Bei der Balaclava-Geschichte? Ich bin ein ehrbarer Bürger!«
    »Kommen Sie, beruhigen Sie sich, Alfie«, sagte Morton. »Sie sind ein kleiner Drogendealer, weiter nichts. Und diesmal sind Sie möglicherweise in was reingeraten, das eine Nummer zu groß ist für Sie. Wir reden hier von bewaffnetem Banküberfall.«
    Für einen Augenblick sah es aus, als würde Alfie ohnmächtig werden. »Bewa-bewa-bewaffneter Banküberfall?« , ächzte er. Dann riss er sich zusammen. »Ich weiß nichts von einem Banküberfall, und schon gar nicht von einem bewaffneten! Wann soll denn das gewesen sein?«
    »Heute Morgen, kurz nach elf Uhr.«
    Alfie deutete auf Jess. »Fragen Sie sie! Ich war den ganzen Tag in Weston, bis er …«, sein Finger wechselte das Ziel und deutete auf Morton. »Bis er gekommen ist, um mich herzubringen. Ich hätte gar nicht mitkommen müssen, wissen Sie? Ich habe meine Rechte! Wie dem auch sei, ich bin ihr um diese Zeit begegnet, gegen elf Uhr, draußen in Weston St. Ambrose, auf der Straße. Wäre ich in Weston gewesen, wenn ich vorher einen bewaffneten Banküberfall begangen hätte? Wohl kaum!«
    »Wir wollen nicht andeuten, Alfie, dass Sie in den Banküberfall verwickelt waren«, übernahm Jess die Vernehmung. »Wir interessieren uns für den Fluchtwagen, einen Renault Clio. Sie haben bestimmt gehört, dass in der Nähe von Weston St. Ambrose ein Haus abgebrannt ist, Key House, und dass man in den Ruinen einen Leichnam gefunden hat?«
    »Ja, hab ich gehört«, brummte Alfie und rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. »Es ist das Gesprächsthema in der Gegend, ist es. Jeder hat davon gehört. Sonst passiert ja nicht so viel in Weston. So was wie das Feuer … Die Leute reden tagelang über nichts anderes! Im Pub denken die meisten, dass es ein Versicherungsbetrug war.«
    »Ist das so, Alfie? Warum sollten die Einheimischen so etwas sagen?«
    »Diese großen Brände sind doch meistens Versicherungsbetrug, oder?« Alfie zuckte die Schultern. »Ich wüsste auch nicht, wie so ein Haus von alleine anfangen sollte zu brennen.«
    »Und der Tote?«
    Alfie dachte einen Moment nach. »Ich weiß nichts darüber. Er hätte nicht dort sein sollen, glaub ich.« Er starrte sie erschrocken an. »Hey! Sie haben doch wohl nicht vor, mir was anzuhängen?«
    »Im Augenblick interessieren wir uns für den Wagen, Alfie. Wir hatten gehofft, Sie könnten uns etwas darüber erzählen. Wissen Sie – der Clio, der bei dem Überfall benutzt wurde, gehörte dem Toten aus Key House.«
    »Was?«, ächzte Alfie Darrow erschrocken. »Sie wollen mir tatsächlich einen Mord anhängen, was? Ich hab niemanden umgebracht! Das ist ein abgekartetes Spiel!«
    »Der Wagen, Alfie«, wiederholte Morton geduldig. »Wir fragen nach dem Wagen. Wenn der Mann, der in Key House starb, den Wagen dort abgestellt hat, hätte er in der Nähe stehen müssen. Doch er war nicht in der Nähe von Key House an jenem Abend, als die Feuerwehr bei dem Brand eintraf, und er war auch am nächsten Morgen nirgendwo zu sehen, als es wieder hell war. Haben Sie eine Erklärung dafür, Alfie? Und tun Sie bitte nicht so, als hätten Sie Key House vor dem Feuer nicht gekannt. Es war ein beliebter Treffpunkt für Leute wie Sie.«
    Darrow öffnete den Mund, um gegen die Art und Weise zu protestieren, wie mit seinem guten Namen umgegangen wurde, doch dann überlegte er es sich anders und schwieg.
    »Alfie, wenn Sie etwas über den Wagen wissen, irgendetwas, wenn Sie ihn irgendwo gesehen haben – wir müssen das wissen! Wir müssen wissen, was aus dem Wagen wurde, nachdem das Feuer ausgebrochen war.«
    Alfie hatte die Stirn in tiefe Falten gelegt, ein Zeichen dafür, dass sein Verstand auf Hochtouren arbeitete. »Bewaffneter Banküberfall, Leichen, niedergebrannte Häuser …«, sagte er schließlich. »Nichts davon ist mein Ding, oder?«
    »Soweit wir wissen, nicht, Alfie – bisher. Aber Sie mögen Autos, richtig? So viel wissen wir.«
    Alfie Darrow holte tief Luft. »Ich will einen Anwalt«, sagte er.
    »Ich habe mit meinem Mandanten darüber gesprochen«, sagte der Pflichtverteidiger eine Weile

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