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Aschebraut (German Edition)

Aschebraut (German Edition)

Titel: Aschebraut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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»Eine Cloud ist eine Art virtueller Safe, auf den man von überall her Zugriff hat, selbst wenn der eigene Computer seinen Geist aufgibt. Wenn du also irgendwelche wichtigen Dateien oder Filme oder irgendetwas anderes hast, was du nicht verlieren willst …«
    »Warum schickt man dieses Zeug dann nicht einfach als E-Mail an sich selbst? So mache ich es immer.«
    » Cloud Storage ist erheblich sicherer.« Er sah sie an. »Sich in fremde Mails zu hacken, ist ganz leicht. Himmel, gerade du solltest das ja wohl wissen. Schließlich mache ich das fast jeden Tag für uns.«
    Sie nickte knapp.
    »Aber Tannenbaum hatte sich nicht nur eine Cloud besorgt, sondern auch noch das Gateway , das heißt den Zugang dazu, gelöscht. Weißt du, was ich damit sagen will? Das ist, als würde man etwas auf einer Insel verstecken und dann die Brücke in die Luft jagen.«
    Sie sah ihn fragend an. »Muss wirklich wichtiges Zeug gewesen sein …«
    Er zuckte mit den Schultern. »Oder irgendwelche widerlichen Pornos, von denen er nicht wollte, dass seine Mom sie sieht. Auf alle Fälle will ich rein in diese Cloud.«
    »Meinst du, das kriegst du hin?«
    »Wenn ich an sein Passwort komme, komme ich über die Webseite seines Providers rein … sobald ich … Mist … den Namen des Providers habe ich vergessen. He, würdest du dich bitte setzen? Du machst mich nervös, wenn du so über mir stehst. Das ruft schreckliche Erinnerungen wach.«
    »Erinnerungen?«
    Er kniff unglücklich die Augen zu.
    »Diandra?«
    »Toll, jetzt wird mir schlecht.«
    »Tut mir leid.«
    »Sie hat so über mir gestanden und …« Er kniff die Augen noch ein wenig fester zu. »Saffron.«
    »Hä?«
    »Sie hat etwas von einem Saffron gesagt.«
    »Saffron wie Safran, das Gewürz?«
    »Ich glaube, schon …« Er schlug die Augen wieder auf. »Aber alles andere ist weg. Ich habe keine Ahnung mehr, wovon zum Teufel sie geredet hat.«
    Brenna nickte und setzte sich vorsichtig ans Fußende des Betts. Während eines Augenblicks war der 2. Oktober, und sie selbst wurde von Trent im Columbia Presbyterian besucht.
    Er streckt den Kopf zur Tür herein und reißt ängstlich die Augen auf, als er sie sieht …
    »Trent«, sagte sie ruhig, und er drehte schwach den Kopf.
    »Ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass sie Errol ermordet hat.«
    »Oh … Wow … Hätte ich mir denken sollen.« Seine Augen sahen größer und viel dunkler als gewöhnlich aus, und sie nahm tröstend seine Hand.
    Eine gefühlte Ewigkeit saßen sie einfach schweigend da, schließlich aber sagte Trent: »Bitte verrate meinen Eltern nichts davon. Sie sind wegen der Sache mit dem Wagen schon sauer genug.«
    »Ich werde ihnen nichts verraten«, versprach sie ihm. »Ich bin sogar erleichtert, wenn ich das nicht muss.« Brenna biss die Zähne aufeinander, als sie abermals sein sanftes Kinderlächeln sah. Du hast ihm Wein und Pillen eingeflößt. In der Hoffnung, dass er daran stirbt. Du hast ihn mitten in der Wohnung liegen lassen, in die er dich eingeladen hat. Hast ihn einfach dort liegen lassen, obwohl er kaum noch geatmet hat. Hast die Tür hinter dir zugemacht. Dachtest, er würde sterben, und es war dir vollkommen egal … Kochend heißer Zorn brodelte in ihren Adern und ließ ihre Wangen glühen. »Du warst nie bei ihr – und hast deshalb auch keine Ahnung, wo sie wohnt?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Und ich nehme an, dass sie auch nicht in diesem lächerlichen Foursquare ist.«
    »Nie im Leben.«
    »Und ihren Nachnamen hat sie dir nie genannt?«
    »Wahrscheinlich hat sie mir noch nicht mal ihren echten Vornamen genannt . «
    Sie atmete tief durch. »Und Errol hat die Mädchen immer schwarz bezahlt, also dürfte über sie auch nichts weiter in seinen Akten stehen. Ich schätze, dass wir sie verloren haben.«
    »Ja.«
    »Aber vielleicht ist es auch besser so.«
    Trent runzelte die Stirn. »Warum denn das?«
    »Wenn wir sie finden könnten, wenn wir sie auf irgendeine Weise finden könnten …« Sie bedachte ihn mit einem vielsagenden Blick. »Dann würde ich sie finden.«
    Er starrte sie mit großen Augen an, und in diesem Augenblick passierte etwas zwischen ihnen. In der ganzen Zeit, in der er für sie tätig war, hatte Brenna sein Gesicht nie derart starr und seinen Blick nie derart trüb erlebt. Er drückte ihr die Hand. »Du willst mich doch wohl nicht anmachen, oder? Weil ich nämlich total erledigt bin.«
    Sie stieß einen Seufzer aus. »Ach, halt die Klappe, Trent.«
    Die kleine

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