Aschebraut (German Edition)
Lippen, Zungen, und ihr Atem, der sich mischte, drückte eine wunderbare Nähe aus …
Er umfasste ihre Handgelenke, und sie schlang ihm die Beine um den Leib, machte sich noch einmal für ein paar Sekunden von ihm los, führte ihn mit einer Hand in sich hinein. Und ihr Atem mischte sich erneut, sie bewegten sich im selben Takt, und dann … gab es für sie nur noch das Hier und Jetzt.
N
»Danke. Das habe ich gebraucht«, sagte sie zu Nick. Inzwischen lagen sie in ihrem Bett, hielten sich eng umschlungen, und wahrscheinlich waren dies die ersten zusammenhängenden Worte, die ihr in den zwei Stunden ihres Zusammenseins über die Lippen gekommen waren.
Er schob sich über sie und gab ihr einen sanften Kuss. »Das war ja wohl das mindeste, was ich für dich tun konnte.«
»Das war also das mindeste?« Sie sah ihn grinsend an.
»Brenna. Mein …«
»Pssst.« Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Lass uns jetzt nicht reden. Bitte.«
»Mein Arm ist eingeschlafen. Das war alles, was ich sagen wollte. Ich will auch nicht reden. Nur damit du’s weißt.«
Lächelnd schmiegte sie sich noch ein wenig enger an ihn an. Vielleicht bist du der netteste Mensch, der mir jemals begegnet ist. Glücklich schloss sie die Augen und schlief auf der Stelle ein.
N
Nick brach früh zur Arbeit auf. Er hätte sich auch einfach aus der Wohnung schleichen können, ohne dass sie etwas davon mitbekommen hätte – weil sie tief und traumlos schlief –, doch er trat noch einmal an ihr Bett und weckte sie mit einem Kuss. »Bis dann.«
Sie lächelte. »Bis dann.«
»Hör zu, ich weiß, wir reden nicht. Aber dürfte ich dich vielleicht trotzdem etwas fragen?«
Sie stieß einen Seufzer aus.
»Letzte Nacht.«
»Ja.«
»Ich hatte das Gefühl, dass du … nirgendwohin entschwunden bist.«
Sie sah ihn an. »Weil ich das auch nicht bin.«
»Wirklich kein einziges Mal? Du hattest keine einzige Erinnerung?«
»Nicht eine einzige.« Lächelnd wurde ihr bewusst, dass es wirklich so gewesen war. Nach dem schnellen, drängenden ersten Mal hatten sie sich noch einmal genüsslicher geliebt. Und wahrscheinlich war sie in den letzten Jahren niemals länger wach gewesen, ohne wenigstens die kürzeste Erinnerung zu haben – auch nicht, während sie mit irgendeinem Mann im Bett gewesen war. »Du bist wie ein Anti-Gehirn-Doping«, erklärte sie.
»Wahnsinn.« Er berührte ihre Wange, und in seinen Augen blitzte kurz das alte Mitleid auf. Dann aber zog er seine Hand zurück und sah sie grinsend an. »Vielleicht sollte ich die Zulassung als Arzneimittel beantragen.«
Sie küsste die Innenfläche seiner Hand, schloss die Augen und schlief lächelnd wieder ein.
N
Nach weiteren zwei Stunden erholsamen Schlafs schlug sie gegen halb acht die Augen wieder auf, stieg aus dem Bett, zog das überdimensionale Columbia-T-Shirt an, in dem sie für gewöhnlich schlief, und trat in den Flur.
Auf dem Weg in Richtung Küche blieb sie vor der Tür von Mayas Zimmer stehen, schob sie einen Spaltbreit auf und sah und hörte, dass die Tochter unter ihrer Decke lag und schlief.
Sie ist zurückgekommen.
Brenna sah ihr einen Augenblick beim Schlafen zu und hoffte, dass Morasco schon vor Mayas Heimkehr aufgebrochen war. Denn sie war noch nicht bereit für ein Gespräch zu diesem Thema. Weil sie keine Ahnung hatte, wie sie diese Dinge formulieren sollte, damit sie für Maya akzeptabel waren. (Also, Schätzchen, es hat sich herausgestellt, dass Mr Morasco nicht nur als Detective, sondern auch als Liebhaber einfach phantastisch ist. Aber wir haben ausgemacht, nicht darüber zu reden.)
Flatternd öffneten sich Mayas Lider. »Mom?« Sie richtete sich auf, rieb sich die Augen und sah sie verschlafen an.
»Das mit gestern Abend tut mir leid«, fing Brenna an.
»Ist Trent okay?«
»Ja. Es geht ihm wieder gut.«
Mayas Miene war so ausdruckslos, dass Brenna ganz unmöglich hätte sagen können, was sie dachte. »Muss ein wirklich widerlicher Fisch gewesen sein.«
Himmel, was für eine blöde Ausrede. »Du hast meine SMS also bekommen.«
»Heute Morgen.« Für gewöhnlich verdrehte Maya gerne die Augen, heute aber ließ sie sich wieder rücklings auf die Matratze sinken und rollte sich vom Rücken auf den Bauch.
Brenna sah sie an. »Lass mich raten«, sagte sie. »Du wolltest nicht zurückkommen, aber am Schluss hat Faith dich dazu überredet, dich, wenn sie zum Sender fährt, von ihr hier absetzen zu lassen. Sie hat dir gesagt, ich würde es nur gut meinen,
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