Aschebraut (German Edition)
eine Mal zurück, an dem sie seiner Mom begegnet war …
14. April 2006. »Er war dreimal nacheinander der kleine Mr New Jersey und Sieger des Saratoga-Kinder-Schönheitswettbewerbs. Natürlich war er manchmal der einzige Junge, der dort angemeldet war, aber das hat Trenton nie was ausgemacht. Er hat sich immer unglaublich bemüht. Sie hätten sehen sollen, wie sein kleines Gesicht geleuchtet hat, wenn er Applaus bekommen hat. Das war einfach allerliebst. Und wussten Sie, dass er seine Choreographien immer selbst entwickelt hat? Am schönsten war der Cowboytanz!«
Brenna hatte ihrem Assistenten nie etwas von dem Gespräch erzählt, denn dann wäre er zu Recht vor Scham im Erdboden versunken. Aber als sie ihn jetzt in dem viel zu engen Westernhemd hinter dem Lenkrad sitzen sah, fand sie, dass er immer noch der kleine Cowboy war, der sich angestrengt darum bemühte, es den anderen recht zu machen. Ich nehme an, ich mag es einfach nicht, wenn mich jemand belügt. Und das hatte er tatsächlich nicht verdient.
»Trent?«
»Ja?«
»Ich werde dir jetzt etwas sagen, was du niemandem erzählen darfst, okay?«
Er sah sie an. »Okay.«
Trent überholte einen langsamen Subaru Forester Baujahr 2004 mit einem Nummernschild aus Michigan. »Du Idiot, lern erst mal richtig Auto fahren!«, brüllte er und fragte völlig ruhig: »Was darf ich niemandem erzählen?«
»Dass wir nicht mehr für Errol Ludlow arbeiten.«
»Hä?«
»Ludlow wurde gestern von Lulas Manager gefeuert. Wir arbeiten jetzt direkt für ihn.«
»Warte. Das ist seltsam. Hat dir Errol das erzählt?«
Brenna schüttelte den Kopf. »Nein, ihr Manager.« Sie sah ihren Assistenten an. »Ich darf dir weder seinen Namen noch seine Telefonnummer verraten, und du kannst auch nicht selbst mit ihm sprechen. Dieser Fall geht ihm anscheinend ziemlich an die Nieren. Das heißt, er ist richtiggehend paranoid. Was wirklich lästig ist.« Sie sah in den Rückspiegel, und ihr Blick blieb an dem Wagen hinter ihnen hängen. Denn es war derselbe schwarze Magnum, der ihr schon vor einer ganzen Weile aufgefallen war. Die ersten beiden Zahlen des Nummernschilds waren zu erkennen: 61. Auch sie stimmten überein. Vielleicht will er ja einfach in dieselbe Richtung. Könnte auch ein Zufall sein.
»Weiß Errol das?«
»Weiß Errol was? Fahr bitte nicht so schnell.«
»Weiß er, dass er gefeuert worden ist?«
»Natürlich weiß er das.«
Er beschleunigte und wechselte erneut die Spur.
»Würdest du wohl bitte nicht so rasen?«
»Erzähl mir noch mal, wann ich Diandra zum ersten Mal begegnet bin.«
»Ich meine es ernst, Trent.«
»Wie habe ich sie kennengelernt?«
Brenna stieß einen tiefen Seufzer aus. »Sie war am 30. September genau wie du im Bedd . Du hast gesagt, sie hätte ein pinkfarbenes Schlauchtop an und würde vom Hals abwärts wie Jessica Alba aussehen. Sie war gerade dabei, dir ihre Telefonnummer zu geben, wurde dann aber sauer, weil du gleichzeitig mit mir telefoniert hast. Du hast noch versucht, ihr zu erklären, dass ich deine Chefin bin, aber sie hat dich einfach stehenlassen, und du hast mir vorgeworfen, dass ich dir die Tour vermassele. Würdest du, verdammt noch mal , endlich langsamer fahren?« Der kreuzgerippte Kühlergrill war nicht mehr im Rückspiegel zu sehen. Eilig drehte sie sich um, aber der Magnum war verschwunden. »Verdammt.«
»Was?«
»Du hast den Magnum verloren.«
»Wen?«
»Den Wagen hinter uns.« Sie seufzte abermals. »Den, der deinen Ford bespringen wollte.«
»Er wäre uns fast hinten drauf gefahren.«
»Er hat uns verfolgt. Und zwar schon seit Forest Hills. Ich wollte das Nummernschild sehen.«
»Na toll. Ich habe es verbockt. Ich habe es total verbockt. Ich habe es absolut total verbockt.«
Sie stieß einen dritten Seufzer aus. »Wahrscheinlich ist es besser, dass du ihn verloren hast.«
»Nein. Hör zu, Brenna. Wahrscheinlich hast du recht, wenn du behauptest, dass mir diese Frau schon mal im Bedd begegnet ist. Denn du hast schließlich immer recht. Und sie sieht vom Hals abwärts wirklich wie Jessica Alba aus. Aber soweit ich selbst mich erinnere, ist es nun mal so, dass mir Diandra vor zwei Tagen zum ersten Mal begegnet ist.«
»Das macht doch nichts. Wahrscheinlich weiß auch sie schon längst nicht mehr, dass ihr euch schon mal im Bedd über den Weg gelaufen seid.«
»Weißt du, wo ich ihr vor zwei Tagen begegnet bin?« Trent knirschte mit den Zähnen. »Vor dem Haus von Errol Ludlow.«
»Wie bitte?«
»Ich kam
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