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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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wohlbekanntes Profil in diesen Kreisen. Die Kollegen hatten ihn und sein Netzwerk schon ins Visier genommen und sind sehr dankbar für unsere Informationen. Herzliche Grüße und vielen Dank soll ich sagen.«

Als Peder Rydh sich vor fast zehn Jahren an der Polizeischule beworben hatte, hatte er gewisse Vorstellungen von der Polizeiwelt gehegt. Zum einen, dass die Polizei ein Ort wäre, wo wirklich was los war. Zum anderen, dass der Polizeiberuf ein wichtiger Beruf wäre. Und zum dritten, dass andere Menschen Respekt vor Polizisten hätten.
    Der dritte Punkt war für Peder wichtig gewesen. Respekt zu bekommen. Nicht weil er es nicht gewohnt gewesen wäre, dass man ihn respektierte. Nein, es ging ihm um eine andere Art Respekt– Respekt, der in die Tiefe ging.
    Und natürlich wurde er respektiert. Seltsam war nur, dass er, seit er die Bereitschaftspolizei verlassen und seine Uniform abgelegt hatte, von den Leuten im Allgemeinen kaum mehr als Autorität betrachtet und deshalb anders behandelt wurde.
    So war es zum Beispiel, als er hinausfuhr, um den Autovermieter zu treffen, der sich gemeldet hatte, weil er meinte, das Mädchen aus Flemingsberg wiedererkannt zu haben. Der Mann beäugte Peder skeptisch– bis dieser seine Polizeimarke zeigte. Da erst legte er seine Zurückhaltung ein wenig ab, war aber immer noch nicht wirklich zugänglich.
    Peder unternahm eine flüchtige Einschätzung des Ladens. Das kleine Büro lag mitten auf Södermalm. Schilder im Fenster lockten sowohl mit Autovermietung als auch mit Fahrunterricht. Eine ungewöhnliche Kombination. Überdies konnte Peder in dem Büro nichts erkennen, das auf den Betrieb einer Fahrschule hinwies.
    Der Mann musste geahnt haben, wonach Peder sich umsah, und erklärte mürrisch: » Die Fahrschule ist im Keller, falls Sie danach suchen.«
    Peder lächelte.
    » Ich hab mich nur ein wenig umgeschaut«, sagte er. » Kann mir vorstellen, dass dies hier ein guter Ort für eine Autovermietung ist, oder?«
    » Wieso?«
    Verdammter Sauertopf, dachte Peder verärgert, lächelte dem Mann aber weiterhin zu und sagte stattdessen: » Nun ja, ich dachte nur, dass es hier in der Gegend wahrscheinlich nicht viel Konkurrenz gibt. Die meisten Autovermieter in der Stadt gehören zu den großen Tankstellen, und dann liegen sie meist eine ganze Ecke von der Innenstadt entfernt.«
    Da der Autovermieter schwieg und weiterhin verschlossen wirkte, entschied Peder sich dafür, keine weitere Energie auf den Versuch zu verschwenden, nett zu sein.
    » Sie haben angerufen und gesagt, Sie hätten diese Frau schon einmal gesehen«, sagte er knapp und legte eine Zeichnung der Flemingsberg-Frau auf den Tresen.
    Der Mann betrachtete das Bild eingehend.
    » Ja, sieht aus wie die Frau, die hier war.«
    » Wann war sie hier?«, fragte Peder.
    Der Autovermieter schien erst zu grübeln, schlug dann aber zielstrebig einen großen Kalender auf.
    » Hat sie das kleine Mädchen ermordet?«, fragte er mit unverhohlener Neugier. » Wird sie deshalb gesucht?«
    » Es besteht kein Verdacht gegen sie«, beeilte sich Peder zu sagen. » Wir müssen nur mit ihr sprechen. Es könnte sein, dass sie etwas gesehen hat, das für uns interessant ist.«
    Der Mann nickte und suchte weiter im Kalender.
    » Da«, sagte er schließlich und drückte einen dicken Finger mitten auf die Kalenderseite. » Da war sie hier.«
    Peder beugte sich vor, und der Autovermieter drehte ihm den Kalender zu. Er hielt den Finger auf die linke Hälfte der Seite gedrückt.
    7. Juni.
    Peder war enttäuscht.
    » Wie können Sie sich so sicher sein, dass es genau dieser Tag war?«, fragte er skeptisch.
    » Weil mir an diesem Tag der verdammte Weisheitszahn rausoperiert werden sollte«, sagte der Autovermieter und schien überaus selbstzufrieden, während er mit dem Finger auf einen krakeligen Eintrag im Kalender trommelte. » Ich wollte gerade den Laden zumachen und ins Krankenhaus fahren, als sie hereinkam.«
    Er beugte sich über den Tisch. Sein glänzender Blick erfüllte Peder mit Unbehagen.
    » Ein richtig verschüchtertes kleines Stück Scheiße war das«, spie er aus. » Stand da und starrte vor sich hin wie ein Tier im Scheinwerferkegel. So eines, das sich nicht rührt, obwohl die Gefahr schon ganz nah ist. So sah sie aus.«
    Er lachte kurz.
    Peder ignorierte die Abfälligkeit in den Worten des anderen, auch wenn er den Verdacht hatte, dass darin Informationen enthalten waren, die er sich besser merken sollte.
    » Welches Auto hat sie sich

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