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Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Aschenputtel: Thriller (German Edition)

Titel: Aschenputtel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Ohlsson
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auf dem Fußboden zusammengekauert und geweint und um Verzeihung gebeten hatte. Und Peder hatte sie in den Arm genommen, ihr übers Haar gestrichen und gesagt, er verzeihe ihr. Dann war er in das dunkle Zimmer der Jungs gegangen und hatte sich schweigend zwischen ihre Bettchen gesetzt. Jungs, Papa ist jetzt zu Hause.
    Bei der Erinnerung wurde Peder ganz heiß.
    Schwein.
    Er war ein Schwein geworden.
    Die Erinnerung ließ seinen ganzen Körper zittern. Mein Gott.
    Ich bin ein schlechter Mensch, dachte er. Und ein schlechter Vater. Ein armseliger Vater. Ein widerlicher Mann. Ein…
    Ein hartnäckiges Klopfen riss ihn aus den Gedanken. Er wusste sofort, dass es Ellen Lind war. So klopfte nur sie.
    Und noch ehe er sie hereinrufen konnte, trat sie ein.
    » Entschuldige bitte, wenn ich so reinstürme«, sagte sie, » aber es hat eine Ermittlerin aus Jönköping angerufen, die mit jemandem aus Alex’ Team sprechen will. Alex möchte gern, dass du dich darum kümmerst. Er hat irgendjemanden aus Umeå am Telefon.«
    Peder starrte Ellen verwirrt an.
    » Okay«, sagte er dann, nahm den Hörer ab und wartete, bis Ellen das Gespräch durchgestellt hatte.
    Eine Frauenstimme meldete sich. Sie klang verlässlich und angenehm. Peder schätzte, dass sie einer Frau mittleren Alters gehörte.
    Sie stellte sich als Anna Sandgren vor. Sie sei Kriminalinspektorin in Jönköping, Abteilung Kapitalverbrechen.
    » Aha«, sagte Peder, hauptsächlich, um überhaupt irgendetwas zu sagen.
    » Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe Ihren Namen nicht richtig verstanden«, sagte Anna Sandgren.
    Peder wand sich.
    » Peder Rydh, Polizei Stockholm«, sagte er dann. » Ich gehöre zu der Sonderkommission von Alex Recht.«
    » Ah, jetzt weiß ich Bescheid«, sagte Anna Sandgren und fuhr im selben singenden Tonfall fort: » Ich rufe wegen einer Frau an, die wir gestern Morgen tot aufgefunden haben.«
    Peder setzte sich gerade auf. Gestern Morgen? Da hatten sie gerade erfahren, dass auch Lilian Sebastiansson tot aufgefunden worden war.
    » Die Großmutter hatte angerufen und sie als vermisst gemeldet. Sie hatte angegeben, ihre Enkelin habe sie am Mittwochnachmittag angerufen und angekündigt, dass sie sie besuchen kommen wollte. Offenbar hatte sie seit geraumer Zeit unter einer Tarnidentität gelebt, nachdem ihr Ex sie bedroht hatte, und wenn sich die Dinge zu sehr zuspitzten, suchte sie hin und wieder bei ihrer Großmutter Zuflucht.«
    » Okay«, sagte Peder zögernd; er wartete auf eine Erklärung, inwieweit das etwas mit ihm zu tun hatte.
    » An besagtem Abend hatte sie nicht wie versprochen wieder von sich hören lassen«, fuhr Anna Sandgren fort, » und so hatte sich die alte Dame an die Polizei gewandt und uns gebeten, zu ihr nach Hause zu fahren und sicherzustellen, dass ihr nichts zugestoßen war. Wir schickten eine Streife hin. Die Kollegen berichteten, es sei alles ruhig. Aber die Großmutter blieb hartnäckig und bestand darauf, dass wir in die Wohnung reingehen sollten. Und da haben wir sie gefunden. In ihrem Bett. Erdrosselt.«
    Peder runzelte die Stirn. Er begriff immer noch nicht, warum Anna Sandgren ausgerechnet ihm davon erzählte.
    » Bei der ersten oberflächlichen Untersuchung haben wir auch ihr Handy gefunden. Sie hatte es augenscheinlich nicht allzu oft benutzt und nur wenige Nummern darin gespeichert. Aber eine der Nummern war eure.«
    Anna Sandgren verstummte.
    » Unsere?« Peder verstand nicht recht, was sie meinte.
    » Wir haben die Nummern aus dem Telefonspeicher gecheckt, und eine davon war das Hinweistelefon, das ihr im Zusammenhang mit dem verschwundenen Kind eingerichtet habt. Das Kind, das dann in Umeå tot aufgefunden wurde.«
    Peder saß plötzlich kerzengerade auf seinem Stuhl.
    » Es sieht so aus, als wäre die Nummer lediglich eingespeichert worden, aber nicht angewählt. Trotzdem wollten wir euch diese Information nicht vorenthalten– zumal wir hier ansonsten nur sehr wenig haben, worauf wir uns stützen können.«
    Peder schluckte. Jönköping? In welchem Zusammenhang war Jönköping in diesem Fall schon einmal erwähnt worden?
    » Wisst ihr denn ungefähr, wann sie gestorben ist?«, fragte er.
    » Wahrscheinlich nur wenige Stunden nachdem sie ihre Großmutter angerufen und ihren Besuch angekündigt hatte«, antwortete Anna Sandgren. » Wir sollten exaktere Angaben aus der Rechtsmedizin bekommen, aber vorerst gehen wir davon aus, dass sie um zweiundzwanzig Uhr am Mittwochabend ermordet wurde. Sie hatte im Internet

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