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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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aus dieser Entfernung zum Beben.
    »Dort ist unsere Mitfahrgelegenheit«, sagte Khan und deutete auf ein Flugzeug auf dem Asphalt. Als das Taxi dort angekommen war, stiegen sie aus.
    Eine alte Maschine mit Vier-Propeller-Antrieb stand vor einem der kleineren Hangars. Auf die Seite hatte man eine Krone gemalt, unter der der Schriftzug Maharajah Air zu lesen war. Prompt öffnete sich die Tür zur Passagierkabine und ein dicker Inder mit Fliegerbrille trat heraus. Er richtete seine Kapitänsjacke, die ihm zwei Nummern zu klein war, und ließ die Blicke über die Rollbahn wandern. Dann fuhr er sich über seinen Oberlippenbart und zwirbelte die Enden.
    »Jimmy?«, fragte Ash.
    Mit einem breiten Lächeln hüpfte der Mann die Stufen herunter, schlang die Arme um Ash und hob ihn von den Füßen. »Mein englischer Freund! Was für eine Freude, dich wiederzusehen! Wie geht es dir?«
    »Ging schon besser. Und dir?«
    Jimmy nahm die Brille ab und schaute zum Flugzeug. »Wir sind inzwischen ein Drei-Maschinen-Unternehmen.«
    »Ja, aber nur die eine hier hat Flügel«, ergänzte Parvati im Vorbeigehen.
    Jimmy hatte Ash und Parvati zu Ravanas Grabmal geflogen und war dafür fürstlich mit einem Beutel Edelsteine belohnt worden. Anscheinend hatte er ihn gut investiert. Dieser neue Flieger schien in weit besserem Zustand zu sein als die Klapperkiste, in der sie zuletzt unterwegs gewesen waren. Ash fuhr über die Unterseite eines Flügels. »Nieten statt Klebestreifen. Nicht schlecht.«
    Die Innenausstattung war schlicht, aber komfortabel. Über Ashs Kopf baumelte ein Kronleuchter und in der Kabine roch es nach Räucherstäbchen und aufgewärmtem Curry. Statt normaler Passagiersitze gab es eine Reihe von Sofas und einen Lehnsessel, die allesamt am Boden verschraubt waren.
    »Noch immer keine Sicherheitsgurte?«, fragte Ash.
    »Viel besser.« Jimmy zeigte auf einen kleinen Schrein an der Front. Rauchschwaden umwölkten eine Statue von Ganesha, dem plumpen elefantenköpfigen Gott der Reisenden. Nun, wenn die Götter höchstpersönlich über sie wachten, was konnte dann schon schiefgehen? Ash hoffte nur, dass Ganesha auf dieses spezielle Flugzeug ganz besonders achtete.
    Jimmy schritt zur Toilette am hinteren Ende und hämmerte gegen die Tür. »Wir haben Passagiere. Komm raus!« Er lächelte verlegen. »Ich bilde gerade eine neue Kabinencrew aus.«
    »Du hast einen Steward?«, hakte Ash nach. »Wie …« Was er eigentlich sagen wollte, war: »… bekloppt muss man sein, um freiwillig für dich zu arbeiten?«, aber aus irgendeinem Grund kam nur »… interessant« heraus.
    Aus der Toilette ertönte ein Stöhnen, dann das Rauschen der Klospülung. Begleitet von reichlich Ächzen und Jammern lief lange Zeit der Wasserhahn, woraufhin Jimmy fester gegen die Tür wummerte. »Beeilung! Ich bezahle dich dafür, Tee zu servieren, nicht fürs Kotzen!«
    Die Tür schwang auf und ein kleiner indischer Junge in einer dunkelblauen Jacke, die mindestens drei Nummern zu groß war, stolperte heraus. Sein Haar klebte ihm an der Stirn, während er sich eisern an der Tür festklammerte. »Ash?«
    »John?« Ash sprang auf den Jungen zu und drückte ihn fest an sich. Er konnte es nicht glauben. In Varanasi war John sein einziger Freund gewesen. »Was machst du denn hier?«
    Obwohl das Flugzeug sich nicht bewegte, schwankte John bedenklich. »Ujba wollte mich nicht mehr bei sich haben. Immerhin hab ich dir bei der Flucht geholfen.«
    »Dann arbeitest du jetzt also für Jimmy?«
    Jimmy grunzte. »Ein Akt der Nächstenliebe, den ich mehr als bereue.« Er setzte sich seine Kappe auf und zog sie sich tief in die Stirn, bevor er ins Cockpit verschwand. Im Sitz des Kopiloten saß ein weiterer Mann, mit dem Jimmy nun plaudernd die Vorflugkontrolle durchführte.
    Khan sah sich auf dem Boden um und legte sich dann der Länge nach auf ein Stück Teppich. Gähnend knautschte er seinen Rucksack zu einem Kissen zusammen. »Weckt mich, wenn ihr den Ganges seht.«
    Ash blickte sich ebenfalls um und entschied sich dann für den Lehnsessel. Parvati legte sich aufs Sofa und zog die dort liegende Decke bis zum Kinn hoch. Mit einem langen Seufzen schloss sie die Augen.
    Dröhnend erwachten die Motoren zum Leben und die Propeller fingen an, sich langsam zu drehen, bevor sie an Schwung gewannen und kräftig rotierten. John schluckte. Er hielt sich den Mund zu und torkelte schleunigst wieder zur Toilette.
    Zuerst rappelte die Kabine, dann wurde sie so heftig durchgeschüttelt,

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