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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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Zug sich schaukelnd in Bewegung setzte. Ruckelnd kämpfte sich der Truck auf der alten durchlöcherten Garnisonsstraße von einem Schlagloch zum nächsten. Jedes Mal verzog Ash schmerzerfüllt das Gesicht – es war, als hätte man ihn auf eine Streckbank gepackt, an Hand- und Fußgelenken aufgehängt, während die Gelenke langsam gedehnt wurden.
    Wohin brachten sie ihn? Unterwegs reckte Ash immer wieder neugierig den Hals, doch außer dem Mond, der sich auf dem schwarz glänzenden Fluss spiegelte, konnte er nichts erkennen.
    Der Lkw arbeitete sich dröhnend tiefer in die Landschaft vor, an schlafenden Dörfern und der gelegentlichen Kuhherde vorbei, die am Straßenrand rastete. Andere Trucks röhrten mit gellenden Hupen und donnernden Motoren an ihnen vorüber. All das beobachtete Ash nur in Ausschnitten durch die Ritzen in den lausig zusammengezimmerten Holzwänden des Wagens. Einen besseren Blick erhaschte er auf die Truhen neben ihm. Sie alle waren mindestens zwei Meter hoch und breit. Einer der Deckel stand offen, das Innere war mit Stroh gepolstert. Als das Scheinwerferlicht eines entgegenkommenden Autos kurz darauffiel, erkannte Ash auf der Seite einen Stempelaufdruck.
    INDIAN RAILWAYS ROUTE 2841.
    Savage unternahm eine Bahnreise. Nur wohin?
    Ash blieb keine Zeit, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, da der Lkw auf einmal um eine Kurve raste und über eine weitere Brücke ratterte.
    Dann hielten sie plötzlich mit quietschenden Bremsen an, sodass eine der Kisten ins Rutschen kam. Lautstark krachte sie gegen einen der Affen, der schwankend an Ash vorüberpurzelte.
    Die Ecke der Truhe war abgesplittert, sodass der Blick auf ein Gesicht aus Stein frei wurde, das Ash aus dem Stroh entgegenblickte. Der zugehörige Kopf – der eines knurrenden Dämons mit Löwenmähne – hüpfte kurz aus dem Stroh, um gleich darauf erneut darin zu versinken, als würde er zurück in den Winterschlaf fallen. Noch mehr Loha-Mukhas.
    Dann wurde die Ladeklappe geöffnet und die Scheinwerfer des Wagens hinter ihnen tauchten das Innere des Trucks in gleißendes Licht.
    »Bring ihn runter. Nur du«, befahl Savage.
    Die beiden Affen gingen rasch ans Werk. Der eine ließ Ashs Knöchel los, während der andere die steinernen Arme um Ashs Brust schlang und ihn mehr oder weniger bewegungsunfähig machte, denn obwohl seine Beine nun frei waren, konnte Ash nach wie vor nichts ausrichten. Der Affe musste mehrere Hundert Kilo wiegen. Als er vom Lkw hüpfte, schepperten die Steinfüße laut auf dem Eisenbeschlag des Untergrunds.
    Der gesamte Konvoi war auf einer Brücke zum Stehen gekommen. Ash hoffte, dass jemand vorbeikommen würde, aber sie schienen sich mitten im Nirgendwo zu befinden, Kilometer von der nächsten Ortschaft entfernt. Savage lehnte sich ans Metallgeländer und blickte versonnen auf den Fluss, der unter ihnen zwischen den Pfeilern der Brücke hindurchrauschte. Auch diese Konstruktion war ein Monster aus Stahl mit hoch in den Himmel ragenden Balken und breiten Querstreben voller faustgroßer Nieten. Hier und da waren Rostflecke zu erkennen und die Straße, die auf die andere Seite führte, war schlecht geteert. Das Licht der Scheinwerfer brachte die aufspritzende Gischt, die auf die großen Betonpfeiler prallte, zum Glitzern.
    Ein plötzlicher dumpfer Schlag, gefolgt von einem mächtigen Krachen, ertönte, als ein Baumstamm gegen einen der Stützpfeiler prallte und in Millionen Stücke zerbarst. Der von den Regenfällen des Monsuns angeschwollene Fluss führte reißendes Hochwasser.
    »Komm her, Ash, hier an die Kante«, forderte Savage ihn auf.
    »Eigentlich gefällt es mir hier drüben ganz gut.«
    Den Affen scherte das selbstverständlich wenig, unbarmherzig trat er vorwärts. Ash stemmte die Beine gegen das Geländer, um das Monstrum daran zu hindern, doch das Steinwesen war zu stark. Ash schrie auf, als seine Füße abrutschten und seine Waden über schroffe Stahlkanten schrammten, die seine Hosenbeine zerrissen.
    Lachend gesellte sich Jackie zu Savage. Sie beugte sich über den Rand und bearbeitete einen Stahlbolzen so lange, bis er aus seiner Vertiefung rutschte. Dann verpasste sie dem Geländer einen kräftigen Tritt, sodass es aus der Verankerung gerissen wurde und grässlich lange in die Tiefe trudelte, bis es schließlich, mehr als fünfundzwanzig Meter unter ihnen, in die tosenden Fluten klatschte.
    »Ein Stück näher – der Ausblick ist geradezu atemberaubend«, lockte Savage.
    Schon baumelte Ash über dem

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