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Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition)

Titel: Ash Mistry und der Zorn der Kobra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarwat Chadda
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ihr im Übrigen?«
    »Sie ist noch immer heiß darauf, Sie zu töten.«
    Savage seufzte. »Rakshasas sind Experten darin, Groll nicht nur zu hegen, sondern auch zu pflegen.«
    »Sie haben sie ausgetrickst und hintergangen, Savage. Sie haben die Schriftrollen ihres Vaters geklaut. Aber ich glaube, sie hasst Sie, weil Sie Ihr Versprechen gebrochen haben. Sie wollten einen Menschen aus ihr machen. Das wird sie Ihnen nie vergeben.«
    »Parvati ist das reine Gift, Junge.«
    »Nein, Sie verstehen sie nur nicht.« Ash wusste, dass Parvati furchtbar darunter litt, zwischen zwei Rassen gefangen zu sein: Ihr Rakshasa-Erbe, die Unsterblichkeit, vertrug sich nicht mit ihrem menschlichen Verlangen nach Freundschaft und Liebe. Jahrtausendelang schon musste sie die Einsamkeit ertragen, weil diejenigen, die sie liebte und die ihr wichtig waren, starben. Die Welt veränderte sich, nur sie nicht. »Vielleicht wären Sie nicht mehr so scharf darauf, unsterblich zu sein, wenn Sie wüssten, was das heißt. Es ist ein Fluch.«
    »Ein Fluch? Wer will denn nicht ewig leben? Du und ich sind gleich, Ash. Wir beide sind dem Tod schon einmal von der Schippe gesprungen und jetzt, da wir wissen, dass es möglich ist – weshalb sollten wir uns da mit weniger zufriedengeben? Du willst deine Freundin zurück und ich will wissen, was noch vor mir liegt.«
    »Wir sind nicht gleich.« Der Gedanke machte Ash krank.
    »Glaub, was du willst, doch sobald ich herausgefunden habe, wie man den Koh-i-Noor erweckt, werde ich jede Krankheit, jede Plage heilen können. Sogar die Toten werde ich wiedererwecken können. Denk nur an die vielen Eltern, die ein Kind verloren haben – meinst du, auch nur ein Einziger unter ihnen wünscht sich nicht, dass ich Erfolg habe?
    Der Gegenspieler bist du, Ash Mistry. Deine Berührung bringt den Tod, den Unschuldigen wie den Schuldigen. Es ist eine Gabe, die du kaum unter Kontrolle hast. Du huldigst einer Göttin, die das Gemetzel liebt, und der einzige Grund, warum du hier bist, ist Rache. Nicht, um die Welt zu verbessern, nicht um ein Unrecht wiedergutzumachen, nein, nur um Rache zu üben und deinen eigenen Stolz zufriedenzustellen. Ich führe den Koh-i-Noor, den Lebensspender. Du bist der Kali-Aastra und bringst den Tod. Oder liege ich da falsch?«
    »So ist das nicht. Ich bin hier nicht der Böse«, sagte Ash.
    Savage lächelte lediglich. Aber er hatte unrecht. Oder etwa nicht?

Kapitel 43
    »Die größten Schätze sind mit Sicherheit in Ravanas Palast«, sagte Savage.
    »Und ich vermute mal, dass sie bewacht werden?«, fragte Ash.
    »Ungeheuer gut sogar.«
    »Von wem? Oder was?«
    Savage betrachtete die Gebäude auf den Hügeln vor ihnen. »Von extrem mächtigen Zaubern, unfassbar tödlichen Fallen und schrecklichen Wächtern.«
    »Wer hätte das gedacht. Das nächste Selbstmordkommando also. Und wir schaffen es, weil …?«
    »Weil wir dieses Mal zusammenarbeiten, du und ich.«
    »Auch wenn mir noch immer nicht klar ist, wie das passieren konnte.« Wann genau waren er und Savage von Todfeinden zu besten Kumpels geworden? »Ich will stark hoffen, dass Sie recht haben.«
    »Wenn ich falschliege, bin ich tot«, entgegnete Savage. »Aber ich liege nicht falsch.«
    Die Straßen und Gebäude veränderten sich. Die Wege wurden breiter, die Häuser prächtiger und die Atmosphäre … beklommener.
    Inzwischen war der Himmel mattgrau und tauchte die Stadt in düstere Schatten. Der Wind wisperte ihnen kaum hörbar traurige, grausame Dinge zu, als er durch die Straßen strich und in zerbrochenen Fenstern und leeren Türstöcken ächzte. Schatten erhoben und bewegten sich, ohne dass ein sichtbares Licht sie geworfen hätte. Niemand sprach ein Wort und Ashs Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Fast schon wünschte er sich einen Angriff oder Hinterhalt. Das Warten und Suchen war kaum zu ertragen und zehrte an seinen Kräften – nie zu wissen, ob hinter dem nächsten Durchgang oder der nächsten Ecke eine Falle lauerte, war zermürbend.
    Ash berührte eine blasse, schimmernde Marmorwand und fuhr mit den Fingern die sanften Wellen darin nach. Ein plötzlicher Schmerz ließ ihn zusammenzucken und schnell zog er seine Hand zurück. Auf dem Marmor zeichneten sich vier rote Fingerabdrücke ab, bevor sie in die Tiefe des Steins gesaugt wurden.
    »Meine Finger«, sagte Ash und hielt sie hoch. »Sie bluten. Ich glaube, die Wand hat mich gebissen.«
    »Wir sind in Lanka, Junge«, erwiderte Savage. »Das Reich des Unmöglichen.«
    Jackie

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