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Asharas Rückkehr - 19

Asharas Rückkehr - 19

Titel: Asharas Rückkehr - 19 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Licht der untergehenden Sonne. Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Warum hatte sie Ivor allein gelassen, wenn sie doch spürte, dass er nicht ganz in Ordnung war? Ihre Füße bewegten sich schnell und mechanisch. Sie richtete ihre ganze Energie darauf, ihren Bestimmungsort zu erreichen, und versuchte, nicht zu denken, sich nicht vorzustellen, was sie bereits wusste, wenn sie auch nicht sagen konnte, wieso.
Die Haustür ging auf, bevor sie den hölzernen Türklopfer packen konnte. Meister Everard selbst stand blass und entsetzt vor ihr, seine Haut war fast so bleich wie sein weißes Haar, und seine alten Zähne hoben sich gelb davon ab. Er hatte Tränen in den blauen Augen, als er ihr aufgelöstes Äußeres musterte.
»Ivor …« keuchte sie mit schmerzender Brust.
»Liebes Kind, ich habe schlechte Nachrichten für …«
»Er ist tot, nicht wahr?« Ihre Stimme klang ihr selbst barsch und grob in den Ohren, belegt und rau wie der Ruf einer Dohle.
Everard nickte und zog sie ins Haus. »Ja, er ist tot. Der Bursche wollte ihn wecken und konnte es nicht. Er muss im Schlaf hinübergeglitten sein.«
»Aber er war nicht krank«, protestierte sie mit der hohen, schrillen Stimme eines übermüdeten, hysterischen Kindes. »Er darf einfach nicht tot sein«, beharrte sie stumpfsinnig.
Meister Everard führte sie zu einem Sessel, wobei er ihr freundlich die Hand tätschelte. »Wir wissen nicht, was geschehen ist, Kind. Er war alt. Er war müde. Wenn die Zeit eines Menschen gekommen ist, dann ist sie eben gekommen. Sein Gesicht war friedlich, ich glaube nicht, dass er überhaupt etwas gemerkt hat.«
»Ich muss zu ihm!«
»Nein. Sie sind nicht in der Verfassung, ihn zu sehen. Setzen Sie sich erst einmal hin und beruhigen Sie sich.«
»Aber ich muss ihn sehen - ich muss bei ihm sein!« Tränen der Hilflosigkeit strömten ihr über die Wangen.
Anya hastete durch das Zimmer. Sie trug eine Schüssel mit dampfendem Wasser und einen weichen Lappen. Leise schnalzend wischte sie die Tränen von Margarets Gesicht und das Blut von ihren aufgerissenen Händen. Margaret zuckte zusammen, als sie die Wunden reinigte und mit einer dicken Salbe einrieb, die scharf und erfrischend nach Krautern roch. Hinter der Frau stand der Musikmeister, rang die Hände und wollte helfen, wurde jedoch angewiesen wegzubleiben. Margaret war kurz davor, Anyas Hände wegzustoßen, diese beiden freundlichen Menschen, die sich um sie bemühten, anzubrüllen. Aber es mangelte ihr an Kraft, auch nur die Worte zu formen. Sie versuchte aufzustehen, aber ihre Beine versagten ihr den Dienst.
Sie kauerte sich in den Sessel und wünschte, sie könnte aus diesem Alptraum aufwachen. Sie wusste, es war Wirklichkeit, aber sie fühlte sich unendlich weit entfernt. Ihr Geist trieb ziellos umher, der Geruch der Salbe machte sie schläfrig. Sie dachte an Ethans falsche Aussprache von Thetis. Jetzt bin ich nicht mehr dazu gekommen, Ivor vom Planeten »Thesis« zu er
zählen. Wie albern, jetzt daran zu denken, aber es hätte ihm gefallen. Neue Tränen traten ihr in die Augen.
»Kommen Sie jetzt mit ins Bett«, sagte Anya.
»Ich muss ihn sehen. Wirklich, es geht mir gleich besser, wenn ich ihn nur sehen kann.«
»Sie sind nicht in der…«
»Anya - bring sie zu ihm. So findet sie keine Ruhe.« Meister Everards Stimme war schneidend, gequält und gebieterisch.
Die Haushälterin brummte etwas, sah den alten Mann an und nickte. Sie half Margaret die lange Treppe hinauf, dann gingen die beiden in Ivors Zimmer. Anya blieb in der Tür stehen, während Margaret ans Bett trat. Ihre Schritte waren nun zögernd. Es gab keinen Grund mehr zur Eile.
Das Zimmer lag auf der Nachmittagsseite des Hauses, so wie ihr eigenes auf der Morgenseite lag, und die Sonnenstrahlen drangen durchs Fenster und beleuchteten die Gestalt in dem riesigen Bett. Erwirkte so klein und friedlich, so, als würde er nur schlafen; hunderte Male hatte sie ihn so schlafen sehen. Aber sie wusste, diesmal wachte er nicht mehr auf.
»Ivor«, flüsterte sie, dann wiederholte sie das Wort etwas lauter. Was hätte ich tun können? Nichts. Warum habe ich dann irgendwie das Gefühl, dass es meine Schuld ist? »Es tut mir Leid! Warum musstest du mich verlassen? Was soll ich Ida sagen? Wie soll ich ohne dich weitermachen?« Die Worte hörten sich töricht an, aber sie wusste, dass sie es nicht waren. Es waren einfach Worte, wie Menschen sie sprachen, wenn jemand starb.
»Ich habe dich geliebt, alter Mann. Habe ich dir das je gesagt? Habe

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