Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ashes to Ashes (German Edition)

Ashes to Ashes (German Edition)

Titel: Ashes to Ashes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valentine Morgen
Vom Netzwerk:
freute Friedrich natürlich, aber
Babette schien seine Worte gar nicht bemerkt zu haben, denn statt darauf zu
antworten, stützte sie nur keck die Hände in die Hüften und hob gelehrig den
Zeigefinger in die Höhe.
    „Nanana… für kleine Kinder ist dies aber kein
Ort, an dem sie sich aufhalten sollten!“, schnatterte sie Leila voll, die
ängstlich an Friedrichs Bein klebte, als müsse sie Todesqualen ausstehen. Ihr
Gesichtchen erschien selbst in dem roten verhangenen Licht des Freudenhauses
ganz bleich.
    „Lasst die beiden heute Nacht hier bleiben, ja?
Ihnen wurde das Pferd gestohlen und Sherryl ist sturzbetrunken. Ich kann sie so
nicht heim schleppen!“
    „Das ist nicht so einfach, Friedrich…“, zögerte
Babette, während sie genau beobachtete, wie Friedrich die rothaarige Frau an
einen Tisch setzte, den sie sogleich als ihr Kopfkissen benutzte und sich mit
ausgestreckten Armen darüber räkelte. Leila setzte sich schüchtern neben sie.
    Irgendetwas schien Babette an Friedrich
verändert, aber vielleicht kam es ihr nur so vor, denn sie hatten sich immerhin
lange Zeit nicht mehr gesehen. Die Freier waren ihr auch während des Krieges
weiß Gott nicht ausgegangen, aber insgeheim freute sie sich darauf, einmal
wieder von bekannten Händen berührt zu werden. Friedrich wusste genau, wo sie es
gern hatte, wenn man sie anfasste.
    Friedrich stellte sich zu Babette und schlang
ihr den Arm um die Hüfte, hauchte ihr einen heißen Kuss an ihr offenes
Dekolletee.
    Da schlug Sherryl die Augen auf und blinzelte
benommen.
    „Verflucht, Friedrich! Hab ich nicht gesagt, ich
will dich nicht sehen?! Also was kommst du mir ins Blickfeld…“, nuschelte sie
kurz, bevor ihre Lider erneut zuklappten und sie mit dem unbarmherzigen
Schnarchen fortfuhr, welches Leila schon die ganze Zeit mitverfolgte.
    „Sherryl“, versuchte das Mädchen die junge Frau
an ihrer Seite noch einmal zu erwecken und stupste sie an.
    Aber Sherryl schlief. Tief und fest.
     
    „Was kann ich denn heute für…“ Babette
verstummte.
    Das Lächeln wich aus ihrem Gesicht, wobei
ängstliches Entsetzen sich in das Rot ihrer Lippen schlich.
    „Schreckt es dich so ab?“
    Mehr konnte Friedrich in jenem Moment nicht
sagen.
    Es war ihm, als hätte sich eine absolute Stille
über das gesamte Etablissement gelegt und alle würden nur auf ihn starren.
    - Auf ihn und seinen Arm, der einfach nicht mehr
da war, wo er hätte sein sollen.
    „Sie haben dir den Arm abgeschlagen, mein Gott…
sie haben dir den Arm abgeschlagen!“, stotterte Babette noch immer wie benommen
und schlug sich die Hände vor den Mund.
    Friedrichs Seufzen entging ihr.
    „Der Krieg ist nicht immer zärtlich! Ich bin es
noch immer, wenn ich auch nicht mehr so komplett bin wie zuvor…“, lächelte der
Ritter erstickt. Aber er ließ von Babette ab, wollte sie nicht bedrängen, falls
sie sich ja zu abgestoßen fühlte von seiner… Hässlichkeit. - Von ihm, als
Krüppel.
     
    /Gott hilf, mir hat der Arm das Leben
weggerissen. So kann ich nicht… so will ich nicht…/
     
    Wären Sherryl und Leila nicht gewesen, hätte der
den ‚Roten Fuchs’ verlassen.
    Für jetzt und vielleicht für immer. Aber er
konnte die beiden nicht hier alleine zurück lassen.
     
    ***
    „Uaaahhhhngh… Was dauert da denn so lange?“
Christen rieb sich die Augen und versuchte erst gar nicht, das herzhafte Gähnen
zu unterdrücken, das in seiner Kehle steckte.
    Langsam wurde ihm wirklich kalt. Er sehnte sich
nach einem weichen Bett.
    Mit den Schultern stand er gegen die Steinmauer
gelehnt, an seiner Seite der Wachtposten, der komischerweise zu einer Salzsäule
erstarrt zu sein schien, seit Christen ihm hier draußen Gesellschaft leistete.
    Er schien sich durch Christens Frage
angesprochen, denn seine Lippen zitterten unsicher, zu angespannt um eine
sinnige Antwort zu geben.
    Wahrscheinlich zitterten dem armen Kerl sogar
die Knie, denn er hätte sich nie die Ehre erhofft, Seite an Seite mit dem
siegreichen Prinzen die Nacht wachen zu dürfen.
    Plötzlich knarrte die Tür zum Gemach des Königs
und eine dunkle Gestalt erschien im Rahmen, nur ein Schatten, umspielt von dem
warmen Licht des Kerzenscheins, der aus dem Zimmer hinter ihm drang. Christen
gähnte noch einmal hörbar und kniff kurz die Augen fest zusammen, da er das
Gefühl hatte, ein seichter Schleier hätte sich über sie gelegt.
    „Und?“, wollte er wissen, noch bevor das schwere
Holz hinter Duncan

Weitere Kostenlose Bücher