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Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Der geheime Kreuzzug (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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voraus nach Masyaf, dessen Schönheit ihm besudelt schien von dem, was er über Al Mualim erfahren hatte. Er musste nach Hause reiten. Er musste die Sache in Ordnung bringen.

32
    Er fand Masyaf nicht so vor, wie er es zurückgelassen hatte  – das wurde ihm in dem Moment klar, als er die Ställe erreichte. Die Pferde scharrten mit den Hufen und wieherten, aber es waren keine Stallknechte da, die sich um sie kümmerten oder Altaïrs Ross entgegennahmen. Er rannte durch das offene Haupttor auf den Hof, wo ihn lähmende Stille empfing  – das vollkommene Fehlen nicht nur jeglichen Geräuschs, sondern auch von Atmosphäre. Hier schien die Sonne nur mit Mühe zu scheinen und verlieh dem Dorf einen grauen, stumpfen Ton. Es war kein Vogelgesang zu hören. Der Brunnen plätscherte nicht mehr, und es herrschte keine Spur von dem üblichen Lärm und dem Gewirr des täglichen Lebens. Zwar standen noch Buden da, aber es eilten keine Dörfler geschäftig hin und her, die sich unterhielten oder Lebensmittel tauschten. Kein Laut eines Tieres ließ sich vernehmen. Es herrschte nur ein unheimliches  … Nichts.
    Altaïr blickte den Hügel hinauf zur Zitadelle, wo ebenfalls niemand auszumachen war. Wie immer fragte er sich, ob Al Mualim sich in seinem Turm befinden mochte und zu ihm herabschaute. Vielleicht, wenn er genau hinsah  … Dann wurde sein Blick abgelenkt von einer einzelnen Gestalt, die auf ihn zukam. Ein Dorfbewohner.
    „Was ist hier geschehen?“, wollte Altaïr von ihm wissen. „Wo sind die Leute alle?“
    „Sie sind gegangen, um den Meister zu sehen“, sagte der Mann. Es klang wie ein Singsang, wie ein Mantra. Seine Augen waren glasig, ein Speichelfaden hing ihm vom Mundwinkel. Altaïr hatte diesen Ausdruck schon einmal gesehen und zwar in den Gesichtern der Menschen, die Garnier von Nablus hörig gewesen waren. Diese Irren  – dafür hatte er sie seinerzeit gehalten  – hatten den gleichen leeren, stieren Blick aufgewiesen.
    „Waren es die Templer?“, fragte Altaïr. „Haben sie wieder angegriffen?“
    „Sie beschreiten den Pfad“, erwiderte der Dörfler.
    „Welchen Pfad? Wovon redet Ihr?“
    „Zum Licht“, erwiderte der Mann in leierndem Tonfall.
    „Eure Worte ergeben keinen Sinn.“
    „Es gibt nur das, was der Meister uns zeigt. Das ist die Wahrheit.“
    „Ihr habt den Verstand verloren“, fuhr Altaïr ihn an.
    „Auch Ihr werdet den Pfad beschreiten, sonst kommt Ihr um. So verlangt es der Meister.“
    Al Mualim, dachte Altaïr. Es stimmte also. Alles war wahr. Er war betrogen worden. Nichts war so, wie man ihn hatte glauben lassen. „Was hat er mit Euch gemacht?“, fragte er den Dorfbewohner.
    „Lobet den Meister. Denn er hat uns zum Licht geführt  … “
    Altaïr rannte weiter und ließ den Mann stehen, eine einsame Gestalt auf dem verlassenen Marktplatz. Er lief den Hang hinauf und erreichte die Hochebene, wo ihn eine Gruppe von Assassinen mit gezückten Schwertern erwartete.
    Er zog sein eigenes, wohlwissend, dass er es nicht benutzen konnte. Jedenfalls nicht, um zu töten. Diese Assassinen wollten ihn zwar umbringen, aber man hatte sie einer Gehirnwäsche unterzogen, um sie dazu zu bringen. Sie zu töten, verstieße gegen einen der Grundsätze des Ordens. Und er hütete sich davor, den Kodex noch einmal zu brechen. Das würde er nie wieder tun. Aber  …
    Mit toten Augen kamen sie auf ihn zu.
    Waren sie in Trance wie der Dorfbewohner unten? Würden sie sich ebenso träge bewegen? Er reckte eine Schulter vor, stürmte auf den Ersten los und stieß ihn zu Boden. Ein anderer wollte ihn packen, doch Altaïr wich aus, grub seine Fäuste in die Kleidung des Mannes und schwang ihn herum. Damit schleuderte er zwei weitere Angreifer zu Boden und schuf sich eine Lücke, durch die er hindurchschlüpfen konnte.
    Von oben wurde sein Name gerufen. Auf dem Vorsprung am Aufgang zur Festung stand Malik. Jabal aus Akkon war bei ihm, außerdem noch zwei Assassinen, die Altaïr nicht erkannte. Er musterte sie. Hatten auch sie eine Gehirnwäsche hinter sich? Oder hatte man sie unter Drogen gesetzt? Was immer es eben war, das Al Mualim tat  …
    Nein. Malik winkte mit seinem unversehrten Arm, und mochte Altaïr auch nicht damit gerechnet haben, dass er sich einmal freuen würde, Malik zu sehen, war dieser Tag nun doch gekommen.
    „Altaïr! Hier oben!“
    „Du hast dir einen feinen Zeitpunkt für deine Ankunft ausgesucht.“ Altaïr grinste seinem alten Gefährten zu.
    „Den Eindruck habe ich

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