Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Die Bruderschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
merkte, dass sie einen wunden Punkt getroffen hatte. „Ich verschwende hier nur meine Worte, Ihr ipocrita .“
    Sie hatten den Zellentrakt inzwischen fast erreicht. „Denkt daran“, sagte Ezio und zog seinen Dolch, „wenn Ihr versucht, Eure Wachen zu warnen, ist es um Eure Zunge geschehen!“
    Lucrezia schnaubte, schwieg jedoch. Vorsichtig schlich Ezio näher. Die beiden neuen Wachen saßen am Tisch und spielten Karten. Er stieß Lucrezia vor sich zu Boden, stürzte sich auf die Wachen und erledigte sie, bevor sie auch nur an eine Reaktion denken konnten. Dann wirbelte er herum und rannte Lucrezia nach, die wieder auf die Beine gekommen war und um Hilfe schreiend in die Richtung zurücklief, aus der sie gekommen waren. Mit zwei Sätzen hatte er sie eingeholt, ihr eine Hand auf den Mund gepresst und sie mit dem anderen Arm an sich gezogen. So schwang er mit ihr herum und stieß sie wieder auf Caterinas Zelle zu. Sie biss in seine behandschuhte Hand, die ihr den Mund zuhielt, und zerrte daran, doch schließlich sah sie ihre Unterlegenheit ein, gab auf und erschlaffte.
    Caterina stand bereits am Gitter.
    „ Salute , Lucrezia“, sagte Caterina mit einem unfreundlichen Lächeln. „Wie ich Euch vermisst habe!“
    „ Vai a farti fottere, troia – fick dich doch, du Hure!“
    „Bezaubernd wie immer“, meinte Caterina. „Bring sie her, Ezio! Ich nehme ihr den Schlüssel ab.“
    Sie streckte die Hand durch das Gitter, während Ezio ihrer Aufforderung folgte. Er bemerkte, dass Caterinas Hand ganz absichtlich über Lucrezias Brüste strich, als sie dazwischenfasste und den Schlüssel hervorholte, der an einem schwarzen Seidenband hing.
    Caterina reichte Ezio den Schlüssel. Schnell schloss er die Tür auf. Derselbe Schlüssel passte auch in das Schloss, das die Ketten hielt – Caterina war nicht an die Wand gekettet worden –, und während Caterina sich davon befreite, stieß Ezio Lucrezia in die Zelle.
    „Wachen! Wachen!“, schrie Lucrezia.
    „Ach, halt’s Maul!“, sagte Caterina, nahm einen schmutzigen Lappen vom Wachtisch und knebelte ihre Feindin damit. Dann benutzte Ezio ein weiteres Stück Schnur, um Lucrezia die Füße zu fesseln, bevor er die Zellentür zuschlug und abschloss.
    Ezio und Caterina sahen einander an.
    „Mein Held“, sagte sie trocken.
    Ezio ging nicht darauf ein. „Kannst du laufen?“
    Caterina versuchte es, stolperte jedoch. „Ich glaube nicht … ich war wohl zu lange mit diesen Fußschellen gefesselt.“
    Ezio seufzte und hob sie hoch. Er würde sie wie einen Sack fallen lassen müssen, wenn sie überrascht werden sollten und er schnell an seine Waffen kommen musste.
    „Wohin?“, fragte sie.
    „Zuerst zu den Ställen und dann auf dem schnellsten Weg hier raus.“
    „Warum rettest du mich, Ezio? Im Ernst. Nachdem Forlì eingenommen ist, bin ich doch wertlos für dich.“
    „Du hast immer noch eine Familie.“
    „Die nicht deine Familie ist.“
    Ezio ging weiter. Er wusste, wo die Ställe von hier aus gesehen lagen. Zum Glück schien Caterina die einzige Gefangene in diesem Trakt gewesen zu sein, deshalb befanden sich keine weiteren Wachen in der unmittelbaren Nähe. Dennoch ging er schnell, aber nicht so schnell, dass er gelaufen wäre. Immer wieder blieb Ezio stehen und lauschte. Caterina kam ihm federleicht vor, und trotz der Gefangenschaft roch ihr Haar immer noch nach Vanille und Rosen und erinnerte ihn an glücklichere Zeiten, die sie miteinander erlebt hatten.
    „Ezio, an jenem Abend in Monteriggioni, als wir … zusammen gebadet haben … Ich musste mich deiner Bündnistreue versichern. Um Forlì zu schützen. Es war ebenso sehr im Interesse der Bruderschaft der Assassinen wie in meinem, aber …“ Sie brach ab. „Verstehst du, was ich sagen will, Ezio?“
    „Wenn du ein Bündnis mit mir wolltest, hättest du mich nur zu fragen brauchen.“
    „Ich brauchte dich auf meiner Seite.“
    „Meine Loyalität und mein Schwertarm waren dir nicht genug. Du wolltest sichergehen, dass auch mein Herz auf deiner Seite war.“ Ezio lief weiter und verlagerte ihr Gewicht auf seinen Armen. „Aber, è la politica . Natürlich war mir das klar. Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen.“
    Er hatte das Gefühl, als wäre sein Herz in einen bodenlosen Minenschacht gefallen. Wie konnte ihr Haar immer noch so duften?
    „Caterina“, fragte er mit trockener Kehle. „Haben sie …? Hat Cesare dich …?“
    Sie spürte wohl, wenn auch nur vage, was ihn bewegte, und lächelte –

Weitere Kostenlose Bücher