Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
Vom Netzwerk:
gleich.
    „Eine merkwürdige Technik habt Ihr, Mentor. Ihr täuscht nur an, ohne wirklich zu kämpfen. So scheint es jedenfalls. Aber wenn Ihr zuschlagt … “
    „Ich denke wie ein Mungo. Mein Gegner ist die Kobra.“
    „Ein eindrucksvoller Vergleich.“
    „Man tut, was man kann.“
    Yusuf warf einen weiteren Blick in die Runde. „Wir sollten gehen. Ich glaube, das war genug Spaß für einen Tag.“
    Er hatte die Worte kaum ausgesprochen, als auch schon ein weiterer Trupp byzantinischer Söldner, angelockt von dem Kampflärm, auf den Platz stürmte.
    Ezio war sofort zum Kampf bereit und zog sein Schwert wieder.
    Doch dann füllte sich die andere Seite des Platzes mit noch mehr Soldaten, die eine andere Uniform trugen, blaue Tuniken und dunkle, kegelförmige Kopfbedeckungen aus Filz.
    „Haltet ein, wartet!“, rief Yusuf, als die Neuankömmlinge sich umwandten, um die Söldner anzugreifen. Rasch trieben die Soldaten sie zum Rückzug und nahmen sogleich die Verfolgung auf. Im Nu waren Söldner und Soldaten außer Sichtweite.
    „Das waren normale osmanische Soldaten“, erklärte Yusuf auf Ezios fragenden Blick hin, „keine Janitscharen, die das Eliteregiment stellen. Ihr werdet sie auf den ersten Blick erkennen. Aber alle osmanischen Soldaten empfinden eine besondere Verachtung für die byzantinischen Strolche, und das gereicht den Assassinen zum Vorteil.“
    „Wie groß ist dieser Vorteil?“
    Yusuf breitete die Hände aus. „Nicht sonderlich groß. Sie bringen Euch trotzdem um, wenn ihnen Eure Nase nicht passt. Genau wie die Byzantiner. Der Unterschied besteht darin, dass es den Osmanen hinterher leidtut.“
    „Wie rührend!“
    Yusuf grinste. „So schlimm ist es eigentlich gar nicht. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten sind wir Assassinen hier stark vertreten. So war es nicht immer. Unter den byzantinischen Kaisern wurden wir gejagt und an Ort und Stelle getötet.“
    „Erzählt mir mehr darüber“, sagte Ezio, als sie sich wieder auf den Weg zum Hauptquartier der Bruderschaft machten.
    Yusuf kratzte sich am Kinn. „Nun, der alte Kaiser Konstantin – der elfte dieses Namens – regierte nur drei Jahre lang. Dafür sorgte unser Sultan Mehmed. Aber nach allem, was man so hört, war Konstantin gar nicht so übel. Er war der letzte römische Kaiser in einer Reihe, die tausend Jahre zurückreichte.“
    „Erspart mir die Geschichtsstunde“, unterbrach Ezio ihn. „Ich möchte wissen, womit wir es jetzt zu tun haben.“
    „Als Mehmed diese Stadt einnahm, war fast nichts mehr davon übrig, wie auch vom alten byzantinischen Reich. Es heißt sogar, Konstantin sei so knapp bei Kasse gewesen, dass er die Edelsteine an seiner Kleidung durch Nachbildungen aus Glas ersetzt habe.“
    „Mir bricht gleich das Herz.“
    „Er war ein tapferer Mann. Er schlug das Angebot, die Stadt aufzugeben und dafür sein Leben behalten zu dürfen, aus und ging kämpfend unter. Zwei seiner Neffen waren jedoch nicht seines Geistes. Einer von ihnen ist inzwischen seit einigen Jahren tot, der andere allerdings … “ Yusuf verstummte nachdenklich.
    „Ist er unser Gegner?“
    „Oh, darauf könnt Ihr wetten. Und er ist ein Gegner der Osmanen. Nun, ihrer Herrscher jedenfalls.“
    „Wo ist er jetzt?“
    Yusuf hob die Schultern. „Wer weiß! Irgendwo im Exil? Aber wenn er noch lebt, dann heckt er irgendetwas aus.“ Er überlegte kurz. „Es heißt, er sei einmal dick mit Rodrigo Borgia befreundet gewesen.“
    Bei diesem Namen sträubten sich Ezio die Nackenhaare. „Mit dem Spanier?“
    „Genau. Dem Ihr schließlich das Licht ausgeblasen habt.“
    „Das hat sein eigener Sohn getan.“
    „Nun, eine heilige Familie waren sie ja nie, nicht wahr?“
    „Fahrt fort!“
    „Rodrigo war auch mit einem Seldschuken namens Cem gut befreundet. Die Sache wurde sehr geheim gehalten. Auch wir Assassinen erfuhren erst viel später davon.“
    Ezio nickte. Davon hatte er gehört. „Wenn ich mich recht erinnere, war Cem ziemlich abenteuerlustig.“
    „Er war ein Bruder des jetzigen Sultans, aber er hatte selbst ein Auge auf den Thron geworfen. Darum schmiss Bayezid ihn hinaus. Letztlich wurde er in Italien gewissermaßen unter Hausarrest gestellt, und dort wurden er und Rodrigo Freunde.“
    „Ich erinnere mich“, sagte Ezio und nahm den Faden der Geschichte selbst auf. „Rodrigo glaubte, er könne Cems Ambitionen nutzen, um Konstantinopel selbst einzunehmen. Aber die Bruderschaft konnte Cem vor etwa fünfzehn Jahren in Capua töten. Und damit

Weitere Kostenlose Bücher