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Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition)

Titel: Assassin's Creed: Revelations - Die Offenbarung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Bowden
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darf ihn nicht in die Finger bekommen.“
    Darim ließ seinen Rucksack von der Schulter rutschen und entnahm ihm einen Gurt mit Wurfmessern, bevor er ihn zu Boden stellte. „Darin sind noch mehr Messer. Nimm sie dir, wenn du sie brauchst!“
    Die Assassinen, die auf Abbas’ Seite standen, hatten sie inzwischen entdeckt. Ein paar hielten auf sie zu, andere schwärmten aus, um von links und rechts her anzugreifen.
    „Sie versuchen, uns aus dem Hinterhalt zu überfallen“, sagte Altaïr grimmig. „Nimm genug Messer mit! Wir müssen bereit sein.“
    Sie drangen tiefer in den Wald vor.
    Der Weg war gefährlich. Immer wieder mussten sie in Deckung gehen, wenn sie Gruppen von Assassinen erblickten, die sich vor sie gesetzt hatten oder von der Seite her zu überrumpeln versuchten.
    „Bleib bei mir!“, sagte Darim. „Nur gemeinsam haben wir eine Chance.“
    „Wir müssen versuchen, einen Bogen zu schlagen. Im Dorf können wir uns Pferde besorgen. Damit können wir es zur Küste schaffen.“
    Bislang war Darim zu sehr mit der unmittelbaren Gefahr beschäftigt gewesen, um an etwas anderes zu denken. Jetzt fragte er allerdings: „Wo ist Mutter?“
    Altaïr schüttelte traurig den Kopf. „Sie ist tot, Darim. Es tut mir leid.“
    Darim holte tief Luft. „Was? Wie … ?“
    „Später. Wir sprechen später darüber. Jetzt müssen wir uns erst einmal in Sicherheit bringen. Wir müssen kämpfen.“
    „Aber das sind unsere Brüder. Assassinen wie wir. Es muss doch möglich sein, mit ihnen zu reden … sie zu überzeugen.“
    „Vergiss die Vernunft, Darim! Sie wurden mit Lügen vergiftet.“
    Stille senkte sich zwischen sie. Dann fragte Darim: „Hat Abbas meinen Bruder umgebracht?“
    „Er hat deinen Bruder umgebracht. Er hat unseren großen Kameraden Malik al-Sayf umgebracht. Und zahllose andere“, antwortete Altaïr dumpf.
    Darim senkte den Kopf. „Er ist ein Wahnsinniger. Unbarmherzig. Gewissenlos.“
    „Ein Wahnsinniger mit einer Armee.“
    „Er wird sterben“, sagte Darim kalt. „Eines Tages wird er für alles büßen.“
    Sie erreichten die Ausläufer des Dorfes und hatten das Glück, ungehindert zu den Stallungen zu gelangen, obgleich das Dorf von Assassinen wimmelte. Hastig sattelten sie zwei Pferde und saßen auf. Als sie davonritten, konnten sie Abbas’ Stimme hören, der auf einem kleinen Turm inmitten des Dorfes stand und wie ein waidwundes Tier brüllte.
    „Ich werde den Apfel bekommen, Altaïr! Und ich werde mir deinen Kopf holen, für all die Schande, die du über meine Familie gebracht hast! Du kannst nicht ewig davonlaufen! Nicht vor uns und nicht vor deinen Lügen!“
    Altaïr und sein Sohn galoppierten weiter, ohne innezuhalten, und Abbas’ Stimme verklang hinter ihnen in der Ferne.
    Fünf Meilen weiter zügelten sie ihre Pferde. Noch wurden sie nicht verfolgt. Sie hatten Zeit gewonnen. Doch Darim, der hinter Altaïr ritt, bemerkte, dass sein Vater zusammengesackt im Sattel saß, erschöpft und unter Qualen. Er lenkte sein Pferd neben ihn und blickte Altaïr besorgt ins Gesicht.
    Sein Vater saß schwer, mit hochgezogenen Schultern da, den Tränen nahe.
    „Maria. Meine Liebste“, hörte Darim ihn flüstern.
    „Komm, Vater“, sagte er. „Wir müssen weiterreiten.“
    Unter größter Mühe trat Altaïr seinem Pferd in die Flanken und trieb es zum Galopp. Dann jagten Vater und Sohn davon und wurden zu Punkten, die in der unwirtlichen Landschaft verschwanden.

46
    Nachdem er den neuen Schlüssel sicher bei den anderen im Hauptquartier der Assassinen deponiert und Sofia das Exemplar von Sokrates’ Äsop überbracht hatte, befand Ezio, dass es an der Zeit war, Prinz Suleiman darüber Bericht zu erstatten, was er im Arsenal herausgefunden hatte.
    Er hatte eine Ahnung, wo er ihn finden konnte, und machte sich auf den Weg zu einem modernen Park in der Nähe der Bayezid-Moschee, wo Suleiman und sein Onkel Ahmet im Schatten einer orientalischen Platane saßen, deren große Blätter in der Sonne grün zu leuchten schienen. Ein Wächter der Janitscharen behielt in diskretem Abstand die Umgebung im Auge, derweil sie Schach spielten. Ezio suchte sich einen Platz, von dem aus er sie unbemerkt beobachten konnte. Er wollte mit dem Prinzen allein sprechen. Aber er interessierte sich für Schach – aus den Strategien des Spiels hatte er vieles gelernt, was sich anderweitig anwenden ließ – und verfolgte gespannt den Verlauf der Partie.
    Die beiden Spieler schienen einander recht ebenbürtig zu sein. Nach

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