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Atevi 3 - Erbe

Atevi 3 - Erbe

Titel: Atevi 3 - Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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einmal gesagt: Ein alter Mann würde im Ruderboot unbemerkt die Insel erreichen können. Oder das Festland.
    Falls sich Hanks mit Direiso in Verbindung gesetzt hatte, war deren Gespräch mit Sicherheit von Tabinis Leuten abgehört worden – und Deana beziehungsweise ihre Hintermänner waren bestimmt clever genug, nur das in Umlauf zu bringen, was ihnen für ihre Zwecke geeignet erschien: nämlich Gift, egal, in wessen Hände es geriet, in Tabinis oder Direisos.
    »Verdammt«, platzte es aus ihm heraus, als er sich die Horchposten an der Festlandküste vorstellte, die all das empfingen, was von den Konservativen Mospheiras gezielt gestreut wurde, um wie im Fall Direiso Atevi gegeneinander aufzuhetzen.
    Daß konservative Menschen die Atevi haßten, war Direiso egal, und es juckte Deana nicht, daß Direiso sie haßte. Beide Seiten – sowohl die konservativen Atevi, die Tabini aus dem Weg räumen und die Einflüsse Mospheiras zurückdrängen wollten, als auch die konservativen Menschen, die ihren technischen Vorsprung gegenüber den Atevi zu behaupten versuchten – beide Seiten hatten eins miteinander gemein: Sie trachteten danach, den Techniktransfer einzuschränken. Tabini und Bren Cameron standen für eine rasche technologische Angleichung. Also wollte man sie loswerden.
    Die Tür öffnete sich. Die Bediensteten nahmen sie in Empfang. Der junge Wachmann, der ihnen von unten gefolgt war, eilte vor ihnen durch die Tür, ehe die sich wieder schloß und die automatische Sicherung eingeschaltet wurde. Bren nahm von alledem keine Notiz.
    Solche Informationen von Banichi erhalten zu haben war ein Beleg dafür, daß man vor ihm, Bren, keine Geheimnisse mehr hatte. Die atevische Führung ließ ihn, der ihre Interessen vertrat, nicht länger im dunkeln tappen so wie jene Menschen, die gegen ihre Interessen arbeiteten.
    Er hatte sich damit ein weiteres Stück von Mospheira entfernt.
    Um so stärker würde sich Deana Hanks aufspielen, deren Strategie er immer noch nicht so recht durchschaute, und er konnte nicht auf seinen bloßen Verdacht hin gegen sie vorgehen. Es galt zuerst herauszufinden, wen oder was sie mit ihren Aktionen zu provozieren versuchte.
    Und mit diesen Informationen konnte ihm bislang kein Ateva dienen.
    Verdammt noch mal!

11
     
     
    »Ich hätte da noch eine Bitte«, sagte Bren, als sie die Wohnung betraten und er, von Dienerinnen umlagert, den Mantel aufknöpfte. »Wäre es möglich, daß Sie mir einen ausführlichen Bericht zu diesem Problem erstellen, Banichi-ji? Und noch etwas: Würden Sie den Aiji bitte über die Pressekonferenz informieren?«
    »Ja«, antwortete Banichi in jener typischen Intonation, die enthusiastisches Einverständnis signalisierte, und eilte sofort zur Wachstube, wo es, wie Bren ahnte, in Kürze zu einem lebhaften und ernsten Austausch kommen würde mit dem Ergebnis, daß sich demnächst ein Reporter einigen sehr eingehenden Fragen zu stellen hätte. Mospheiranische Journalisten konnten sich im Umgang mit Regierungsvertretern sehr viel mehr Freiheiten herausnehmen und wurden im Gegenzug entsprechend häufig belogen. Auf dem atevischen Festland wurde gegenwärtig das Für und Wider ungefilterter Nachrichten von der Regierung erwogen – so wie seinerzeit der Ausbau von Schnellstraßen erwogen und schließlich als sozial schädlich verworfen worden war. Der naive Glaube, daß auch für Atevi gut und richtig sei, was bei den Menschen funktionierte, war mitverantwortlich für den Ausbruch des Krieges gewesen, der Zehntausenden das Leben gekostet hatte.
    Im nachhinein war Bren mit der Pressekonferenz alles andere als zufrieden. Er sah Interessen am Werk, die geeignet waren, alle seine Hoffnungen zunichte zu machen, Interessen, die Tabini aus dem Weg zu räumen und jemand anders als Aiji zu installieren versuchten.
    Aber das Treiben einer Person wie Deana Hanks, die, als Spezialistin für atevische Angelegenheiten ausgebildet, darauf zielte, die atevische Regierung zu destabilisieren – so etwas verstieß gegen jedes Recht, gegen alle Prinzipien des Amtes. Zwar stand er selbst wegen seiner Entscheidungen, die er gegen sein Außenministerium getroffen hatte, auf moralisch wackligem Boden, aber immerhin war er, verdammt noch mal, aufrichtig bemüht, beiden Seiten zu nutzen. Sein Wirken wurde gebilligt von denen, die ihn nach seinem Krankenhausaufenthalt auf Mospheira aufs Festland zurückgeschickt hatten, was ihnen offenbar sehr wichtig gewesen war, hatte Shawn ihm doch heimlich die

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