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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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voraus.
    Aber wie hatte es Perry Rhodan angestellt? Wie war er mit seinem Korps verfahren?
    Jedes Kind kannte die Geschichte aus den historischen Lektionen: Die Gruppe der paranormal begabten Mitarbeiter des frühen Rhodan trug die Bezeichnung Geheimes Mutantenkorps .
    Was das Mutantenkorps in dieser frühen Epoche so erfolgreich hatte werden lassen, war natürlich der Überraschungsmoment. Von einem Menschen erwartete eben niemand, dass er wie ein Fleisch gewordener Transmitter oder wie ein Fesselfeld arbeitete.
    Als Hoffins sich umsah, wusste er, dass er Schwierigkeiten haben würde, es Rhodan gleich zu tun.
    Obwohl der Nachtwald die Gesichter der Überlebenden dieser Wühlkeulerattacke verschattete, spürte Hoffins, wie sie alle Ghogul anstarrten. Die zerstreuten Phemaryden-Schwärme sammelten sich langsam wieder, schwankten über dem Schlachtfeld und begannen dann mit dem Abzug. Die wenigen Dutzend Individuen, deren Saugglocke noch auf den Leichen steckten, lösten die Glocke mit einem leisen, schmatzenden Geräusch ab und schlossen sich ihrem Schwarm an. Es war, als hätte selbst diese gehirnlosen Kreaturen eine Scheu vor Ghogul erfasst.
    Die Chance war so groß, der Erfolg war so nah, dass er Größe zeigen musste. Immer sporadischer wurden Funkenbögen ausgespuckt. Der Vorrat an Lichtbojen und Lichttorpedos war verbraucht.
    Er wandte sich an seinen Mutanten und befahl ihm: »Wir brauchen keine Zeugen, Ghogul. Keine Zeugen, die mit dieser Geschichte an die Öffentlichkeit treten, die uns alle möglichen Leute auf den Hals hetzen. Verstehst du mich recht, Ghogul?«
    Aber Ghogul glotzte nur.
    »Ja«, hörte er stattdessen Briseis sagen.
    Briseis streckte ihre Hand aus. Zunächst glaubte Hoffins, sie wollte die Hand einem der Jäger zum Tanz reichen – so anmutig, so feminin wirkte diese Geste. Aber einen Moment später löste sich die Hand vom Arm und flog in hohem Bogen auf den Jäger zu, der in die Phemaryden trat.
    Wie der Falke, den der Falkner wirft , dachte Hoffins.
    Die Hand sprang dem Jäger auf den Kopf, umfasste ihn mit allen fünf Fingern, drückte zu und sprengte ihn. Dann verschwand sie in der Dunkelheit. Kurz darauf hörte Hoffins einen anderen der Jäger aufschreien. Hoffins richtete die Stabtaschenlampe auf Briseis. Sie hatte die Augen geschlossen, leckte sich die Lippen, lächelte. Sie steht mit der Hand in Verbindung , erkannte Hoffins.
    Hoffins folgte den Schreien mit der Lampe und sah, wie die Hand einer Jägerin den Kopf abknipste. Der Mann neben ihr erfasste die Zusammenhänge und richtete das Projektilgewehr auf Hoffins.
    Da blies Ghogul noch einmal. Mit einem Geräusch, als klopfte ein Riese an eine Tür, schlug der Kopf des davon gewirbelten Mannes an einen Strikko-Stamm. Die Hand von Briseis tat das Ihre.
    Als eine halbe Stunde später die Rettungsbarkasse einschwebte, hatte der Nachtwald seine Beute fast restlos verwertet. Hombror-Sporen siedelten sich bereits im Wrack der Raupe an und dampften Methangase aus.
    Hoffins, Ghogul und Briseis gingen an Bord.
    »Sie sagen aus, dass es ein Wühlkeuler war?«, fragte der Kapitän der Barkasse eine Weile nach dem Start.
    Hoffins wies müde aus dem Fenster. »Suchen Sie. Sie werden hinreichend Spuren finden.«
    Der Kapitän winkte ab. Die Barkasse raste auf die erste Lichtoase zu. Sie würden von Oase zu Oase fliegen, bis sie Port Ferenc erreichten.
    »Und Sie?« Er wies auf Hoffins und seine beiden Begleiter. »Wie haben Sie die Attacke überlebt?«
    Hoffins sagte: »Wie durch ein Wunder.«
     
     
    Gegen Abend kam Briseis heim, wortlos und mit der Selbstverständlichkeit einer Katze. Ihre Augen schauten kalt, stolz und satt.
    Sie lud Ghogul ein, ein Holovideo mit ihr zu sehen, in seiner Kammer. Hoffins fragte: »Ich bin nicht eingeladen?«
    Briseis und Ghogul blickten für einen Moment geradeaus, aneinander vorbei, Hoffins konnte das Gefühl nicht unterdrücken, dass die beiden auf eine rätselhafte Art miteinander kommunizierten.
    Waren sie auch noch Telepathen?
    Ich werde dich opfern müssen, meine angenehme, weiche Sklavin , dachte Hoffins angestrengt und an Briseis adressiert. Aber die junge Frau reagierte nicht, sie blinzelte nicht einmal.
    Gedanken konnte sie wohl nicht lesen.
    »Du darfst mitkommen«, teilte Ghogul endlich mit.
    In der Kammer stellte Briseis den kleinen Holokubus auf. Zu dritt sahen sie das Holovideo. Es war unwirklich, entsetzlich, alptraumhaft, ein Geschehen an der Grenze dessen, was Hoffins, der vieles gesehen

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