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Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher

Titel: Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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seinen Besitzer Reginald Madenk und dessen Töchter Petrisse und Deborah. Ihm wurde warm ums Herz.
    Er stieg am Pneumobahnhof »Frohsinn & Geselligkeit« aus. Geschenkartikelläden, Ahnenforschungsautomaten der Mormonengemeinschaft Orbanas, Blumengeschäfte, eine Hypno-Boutique »Reine Freude«, in der Männer, Frauen und Zwischenwesen aller Spezies sich sehr realistische Erinnerungen an Liebesabenteuer suggerieren lassen konnten, die sie in Wirklichkeit nie gehabt hatten. Alles saubere Geschäfte; keine illegalen Drogen, keine illegalen Persönlichkeitsmodulationen, keine illegalen Waffen.
    Bars, Banken, Bordelle, Zirkusse, Fitness-Studios, Spielcasinos, Wettbüros, Edel-Restaurants und Schnellimbisse, Hotels, Holo-Tatoo-Shops. Ein »Gebeinhaus« pries »Knochen sämtlicher Spezies«, darunter einen glatt geschliffenen, diskusförmigen Schädelknochen eines Blues, die Speiche aus dem Brustarm eines der sagenhaften Gavivis, der enorme Penisknochen eine Haluters. Paikkala grinste. Da Haluter bekanntlich eingeschlechtliche Lebewesen waren, musste zumindest dieses Prachtstück eine Fälschung sein. Wahrscheinlich waren aber auch die übrigen Knochen plumpe Attrappen.
    Paikkala ging weiter. Eine wandelnde Holosäule warb für einen neu eröffneten »Meister der Insel-Erlebnispark« mit dem Slogan »Triff Mirona, sei Atlan für eine Nacht!«. In der Schießbude »Revenge« konnte man auf billige Androiden schießen, deren Aussehen man selbst vorgeben durfte – die Favoriten des laufenden Monats Trunnit waren: der Ex-Ehemann oder die Ex-Ehefrau; der Lieblingssteuerfahnder; Perry Rhodan und danach Imperator Dabrifa. Paikkala dachte: Es würde den Imperator wurmen zu wissen, dass er selbst hier nur die Nummer 2 hinter dem Großadministrator ist.
    Zwischen den Arenen III (Mann gegen Mann) und IV (Die Bestie und du) befand sich der »Schrei nach Gerechtigkeit«, das Tor zum Staatlichen Wohlfahrtsdienst. Das Gebäude war in Gestalt eines humanoiden Kopfes gehalten. Der Kopf war etwas über vierzig Meter hoch und leicht in den Nacken gelegt, die Augen warfen zwei Laserstrahlen endlos hoch in den Himmel, der Mund war wie zu einem Schrei aufgerissen.
    Paikkala passierte die erste Sicherheitsschleuse unterhalb des Kehlkopfes. Im Inneren standen fünf Säulen unter gestaffelten Hochenergiekuppeln, die den Hohlraum des Kopfes fast ganz ausfüllten. Es waren die Endstücke von fünf Antigravschächten, die in verschiedenen Winkeln nach unten führten. Nur der mittlere lief senkrecht abwärts, etwa dreihundert Meter tief Die anderen bogen knapp unterhalb der Erdoberfläche in die vier Hauptrichtungen ab, wobei die Benutzer durch die gravitatorisch Einstellung selbst auf solchen Streckenabschnitten, auf denen der Schacht fast horizontal verlief, das Gefühl hatten, senkrecht nach unten zu gleiten, Paikkala wies sich mehrfach aus und wurde endlich durch die Schirme geschleust und zum Antigravschacht zugelassen.
    Er sank.
    Die Kommandoebene – die BASIS des SWD – befand sich in den untersten drei der sechzig Stockwerke. Die Korridore verliefen selten gerade, oft in Bögen, teilten und verzweigten sich, überbrückten und untertunnelten sich. Die Zentrale des SWD war ein Labyrinth, das sich wie ein Pilzgeflecht unter dem gesamten Arena-Komplex ausbreitete. Manche Sektionen waren von dem Gesamtsystem separiert und nur über einen einzelnen Gang, einen Schacht oder nur per Transmitter erreichbar. Einige Abteilungen waren permanent in fünf-dimensionale Schutzschirme gehüllt und damit sicher vor Teleportern.
    Paikkala war zum Rapport bestellt. Wendel Tomtok war ein auf Lepso geborener Terraner mit blassem Teint, wässrigen Augen und außerordentlich langen und schmalen Händen, die er in Gesprächen umständlich faltete.
    »Der Thakan wünscht Sie zu sprechen«, eröffnete Tomtok das Gespräch.
    »Der Thakan?« Paikkala lächelte erheitert. »Welcher Thakan?«
    Tomtok sortierte seine Finger. »Unser geliebter Herrscher eben. Der derzeitige Thakan heißt übrigens Aerticos Gando, falls Ihnen das entfallen ist«, belehrte er Paikkala.
    »Das weiß ich«, entfuhr es ihm. »Seit wann kümmert sich der Thakan ums Geschäft?«
    Tomtok blinzelte aus seinen Augen, als ob er gleich weinen müsste. »Der Thakan ist ein wunderlicher Mann, Paikkala. Er könnte Sand in unser Getriebe streuen, was mir unangenehm wäre. Ich möchte ihn ungern verärgern. Abgesehen davon ist er juristisch betrachtet mein Vorgesetzter. Und Ihrer damit auch.«
    »Es ist

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