Atlan 01 - Lepso 01 - Totentaucher
hätte nicht von sich aus erkannt, dass es sich bei der Echse um ein Weibchen handelte. Topsidermänner und -frauen waren für Humanoide nicht zu unterscheiden.
»Ups! Da platze ich wohl in eine Situation , oder?«, fragte Paikkala lachend. »Wollen Sie mich der jungen Dame nicht vorstellen?«
»Das ist Benech-ril-Hon«, sagte der Topsider. Es klang unwillig.
»Hat Ihre Freundin es gerne etwas rauer?«, fragte Paikkala. Der Topsider antwortete nicht, sondern starrte ihn bloß aus seinen runden Augen an. »Dann hätte ich nämlich eine kleine Überraschung für sie!« Paikkala nestelte am Magnetverschluss seiner Jacke, zog einen Nadler hervor und schoss der Topsiderfrau in den Schwanz. Das Projektil explodierte. Der hintere Teil des Schwanzes wurde abgesprengt. Die Echse schrie vor Schmerz auf. Rosafarbenes Blut ergoss sich über die Liegestatt.
Der Topsider brüllte und warf sich auf Paikkala. Paikkala tauchte weg und rollte über den Boden. Der Topsider landete hart auf dem Boden, warf sich herum und jagte auf allen Vieren auf ihn zu. Paikkala schoss ihm in den Arm. Die Explosion riss den Unterarm ab. Der Topsider überschlug sich mehrfach und blieb erst an der Wand liegen.
Paikkala war bereits auf dem Doppelbett und drückte der wimmernden Echsenfrau den Nadler in den Unterleib. »Ich kenne mich in topsidischer Anatomie nicht gut aus«, rief er Hachtcha zu, »aber ich vermute, es täte den Reproduktionsorganen Ihrer Gelege-Kumpanin nicht gut, wenn ich hierhin einen Schuss abgäbe, oder?«
Ein kastenförmiger Medorobot surrte auf einem Prallfeld in den Raum. »Ich habe Blut geschmeckt und wollte fragen, ob ich Ihnen von Nutzen sein kann«, erkundigte sich der Apparat.
»Später vielleicht«, teilte ihm Paikkala mit.
»Aber ich sehe bei den beiden Topsidern Verletzungen, sogar recht ernste.«
»Wenn du dich an einem der beiden zu schaffen machst, muss ich dich abschießen«, erklärte Paikkala dem Medorobot. »Wenn du zerstört bist, wirst du ihnen keine große Hilfe mehr sein.«
»Sie stellen mich vor ein ernstes Problem, denn ich bin auf medizinische Betreuung programmiert und muss helfen, selbst wenn ich mich dabei gefährde. Das ist ein Dilemma.« Er steuerte auf den am Boden liegenden Topsider zu. Paikkala schoss ihn ab und drückte den Nadler wieder in den Unterleib der Echse, bevor diese reagieren konnte.
Die Trümmer der Maschine knallten auf den Boden. Kleine Flammen züngelten aus dem Wrack hervor. »Ich hoffe, damit ist dein Problem erledigt«, sagte Paikkala.
Der Kasten blubberte: »Ich sehe das Problem nicht als behoben an. Sie waren mir leider keine große Hilfe.«
»Mach schon«, Paikkala winkte Hachtcha. »Steh auf, Echsenmann.«
Hachtcha-Hon erhob sich. Er pfiff, wahrscheinlich vor Schmerzen, und hielt sich den Stumpf des amputierten Armes. »Stell dich an die Wand! Heb die Hand! Höher. Noch höher.«
Der Topsider reckte sich und hielt die Hand hoch an die Wand. Paikkala stellte etwas am Nadler um, nahm die Waffe in beide Hände und visierte den Topsider an. Der Schuss traf ihn in die Hand. Das Projektil hatte sich im Flug verlängert und am Ende eine Art Kralle ausgefahren, die sich in die Hand des Topsiders bohrte und an der Wand festnagelte.
Das Weibchen bäumte sich auf, und es gelang ihr, Paikkala abzuwerfen. Hachtcha versuchte, sich zu befreien, aber das Projektil steckte zu fest in der Wand und in der Hand. Der Armstumpf baumelte nutzlos an der Seite der Echse.
Hachtcha rief seiner Gefährtin etwas in einer Sprache zu, die Paikkala nicht verstand. Das Weibchen raffte sich auf und sprang in mächtigen Sätzen aus dem Raum. Paikkala hetzte ihr hinterher. Die Topsiderin hatte den Ausgang fast erreicht, als sie das nächste Projektil in den Schädel traf. Er explodierte. Der Körper rannte noch zwei, drei Schritte gegen die geschlossene Tür an und rutschte dann zu Boden.
Paikkala beugte sich über die Leiche, packte sie am Arm und zog sie von der Tür weg. Dabei sprach er absichtlich laut, damit der festgenagelte Topsider ihn hören konnte: »Noch ein Versuch, und ich schieße auf dich, Echsenmädchen. Und dann schieße ich dir mehr ab als deinen Schwanz. Und wenn ich mit dir fertig bin, wird dein Freund keinen großen Gefallen mehr an dir haben. Hast du das verstanden? Na bitte. Braves Mädchen.«
Paikkala sah sich kurz um, warf einen Blick in die anderen Zimmer, und kehrt dann zu Hachtcha zurück.
»Wo ist Benech-ril?« knarrte der Topsider. Der Blutverlust hatte ihn
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